Wo bleibt das Lebensrecht der Tiere? Massentötung ganzer Kuhherden nach Herpesbefund in Grenzregion
Tierschutzpartei: Massiver Verstoß gegen Tierschutzgesetz in Aachen

Gesunde Kühe auf der Weide (Beispielbild aus Essen) | Foto: Elisabeth Maria van Heesch
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Mit scharfem Protest reagiert die Partei Mensch Umwelt Tierschutz - Tierschutzpartei - Landesverband NRW auf die in Aachen geplante Tötung von drei kompletten Rinderherden. Grund ist ein Herpesbefall einiger Tiere innerhalb der Herden. Auch die gesunden Tiere, trächtige Kühe und Kälbchen, sollen nun 'vorsorglich' getötet werden. Das Verwaltungsgericht hat bereits einen Eilantrag abgelehnt, die Halter wollen nun vor das Oberverwaltungsgericht gehen.

Verstoß gegen Tierschutzgesetz
"Wir wenden uns in aller Schärfe gegen die geplante Massentötung ganzer Herden wegen einzelner Fälle von Tierherpes. Die Tötung gesunder Türe steht im Widerspruch zum TierSchG, nach dem die Tötung von Wirbeltieren 'ohne vernünftigen Grund' verboten ist," so Sandra Lück, Landesvorsitzende der Tierschutzpartei NRW unter Zitierung des ausdrücklichen so formulierten Gesetzestextes.

Tierherpes unschädlich für Menschen
Unter Anwendung des Tiergesundheitsgesetzes soll das örtlich zuständige Veterinäramt Aachen die Kuhherden töten. Bemerkenswert ist dabei, dass Tierherpes für Menschen unschädlich ist. 
"Mit Blick auf die Aachener Grenzregion Deutschland/Niederlande/Belgien ist festzustellen, dass der Herpesvirus in den unmittelbar angrenzenden nichtdeutschen EU-Gebieten nicht zur Tötung von Rindern führt, die Tiere also normal weiterleben dürfen," gibt Reiner Lück, Landesgeschäftsführer der Tierschutzpartei NRW zu Bedenken. Die angrenzenden EU-Länder sehen keine Gefährdungslage.

Ablehnung voreiliger und überflüssigen Großtötung ungefährlicher Tiere
Der Verstoß gegen die Schutzwürdigkeit von Wirbeltieren ist ein Aspekt dieses Dramas, die Unschädlichkeit der Tierherpes für Menschen ein weiterer.
"Und dann wäre da noch folgender Gedanke: Selbst wenn - was nicht der Fall ist - das 'Fleisch' für Menschen nicht mehr essbar wäre, wieso folgt daraus automatisch das Todesurteil für diese Lebewesen?" So empört Elisabeth Maria van Heesch, Generalsekretärin der Tierschutzpartei NRW und Ratsfrau in Essen.
"Damit entlarvt sich einmal wieder die Gesellschaft und die sogenannte landwirtschaftliche Tierhaltung als rein kapitalistisch ausgerichtete und völlig wertfreie, verrohte Industrie," betont Sandra Lück, Landesvorsitzende.

Die Tierschutzpartei folgt der rechtlichen Auseinandersetzung und unterstützt betroffene TierhalterInnen in ihrer Auffassung, die Massentötung verhindern zu wollen.

Autor:

Elisabeth Maria van Heesch-Orgass Tierschutz Essen aus Essen

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