Düsseldorf-Unterrath: Anwohner fordern Bäume
Waldcafé und Kinderspielplatz beim Ausbau der Airport-City

Düsseldorf-Unterrath: Südlich vom Grünzug auf dem A-44-Tunnel in Unterrath liegt das Waldstück mit den Gebäuden der Bundespolizei. Links ist der Hundespielplatz.  | Foto: Hans-Dieter Budde
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Anwohner erwarten trotz der bedauerlichen Baumfällungen beim Bau der Airport-City-West in Zukunft ein besseres Klima und vor allem mehr Lärmschutz. Sie fordern ein hochwertigeres Grünkonzept als geplant und dazu einen Freizeit-Treffpunkt mit Kinderspielplatz und „Waldcafé“.

Unterrath. Auf dem Gelände der ehemaligen britischen Kaserne Caernarvon Barracks in Unterrath wächst seit 2004 die Airport-City aus dem Boden. 80 Prozent der Bürostadt südlich des Flughafens ist fertig oder im Bau. Auf der Fläche für den letzten Bauabschnitt steht ein Wald. Er ist mit 1,6 Hektar (16.000 Quadratmetern) etwa doppelt so groß, wie die Rasenfläche der Merkur-Spiel-Arena.
Naturschützer protestieren gegen Baumfällungen. Bürger- und Siedlervereine im Umfeld des Flughafens, die rund 2.500 Mitglieder und deren Familienangehörige vertreten, verweisen dagegen auf die umfangreichen Grünmaßnahmen am Ende der Baumaßnahmen: Aufforstung und Ergänzung des lückenhaften und ungepflegten „Ur“-Waldes, rund 150 neue Bäume, Stauden und Gehölze an Straßen und auf neu angelegten Rasenflächen, begrünte Dächer. „So könnte auf Dauer ein größeres und wertvolleres ökologisches System mit besserer Klima und Staubfilterfunktion geschaffen werden, als durch den bestehenden Wald“, meint Luzia Busemann, Vorsitzende des RVDU (Reichsheimstätten-Verein Düsseldorf Unterrath, gegründet 1927).
Bernd Alef, Vorsitzender Kreisverband Wohneigentum Düsseldorf, dem auch die Gemeinschaften „Am Roten Haus“, „Auf der Golzheimer Heide“, „Düsseldorf Nord“, „Thewissen“ und „Flughafen“ angehören:

Mehr Lebensqualität für Anwohner

„Wir fordern zusätzliche Bäume auf dem A-44-Tunnel und in den angrenzenden Wohngebieten. Diese könnten aus dem Kontingent der Ersatzpflanzungen für den abgeholzten Wald in Wittlaer abgezweigt werden und so ortsnah das Klima verbessern helfen.“
Neu gepflanzt werden sollten größere Bäume, als die bisher vorgesehenen mit 20 bis 25 Zentimeter Umfang in einem Meter Höhe. Alef: „Das sind gerade einmal sechs bis acht Zentimeter Durchmesser“. Hans-Jürgen Vollmar, Vorsitzender Bürgerverein Unterrath 1909 und Lichtenbroich, verweist auf den Lärmschutz durch die fünf- bis siebengeschossigen Büro- und Hotelbauten: „Dadurch entsteht eine wichtige Lärmbarriere zu den rund 30 Flugzeug-Abstellplätzen, die der Flughafen gerade ohne jeglichen Lärmschutz baut.“
Durch mobile Bodenstromaggregate, APU’s (Hilfstriebwerke) und den Rollverkehr wird der Bodenlärm weiter zunehmen.“ Es sei „völlig unverständlich“, dass hier aus Kostengründen keine „Steckdosen“ für eine emissionsfreie externe Energieversorgung der geparkten Maschinen installiert werden. Gemeinsamer Wunsch der Vereine ist ein naturnaher Freizeit- und Erlebnisbereich am Übergang zwischen der Airport-City-West und dem angrenzenden Grünzug auf dem A-44-Tunnel. Mit dem vorhandenen Hundeauslaufplatz, neuem Kinderspielplatz und „Waldcafé“ könne so im Stadtteildreieck von Unterrath, Lohausen und Stockum ein attraktiver Treffpunkt mit frischer Luft und Lärmschutz zum Flughafen entstehen. Alle Vereinsvorsitzende sind sich einig: „Das würde mehr Lebensqualität für tausende von Anwohnern bedeuten.“
Unter www.rvdu.de wird die Planung ausführlich vorgestellt.

Autor:

Andrea Becker aus Essen-Borbeck

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