Infostand vor dem Rathaus in Neuss
Über 10.000 Menschen gegen Gänse-Abschuss im Stadtgarten

Foto: Infostand von Notpfote - Animal Rescue e.V. vor dem Rathaus
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Anfang November wurde durch die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Neuss ein Antrag auf die Tagesordnung gesetzt, welcher anschließend mit breiter Mehrheit beschlossen wurde. In diesem wird die Verwaltung beauftragt, „alle der Verwaltung zweckmäßig erscheinenden Maßnahmen inklusive der Bejagung als Ultima Ratio zur Regulierung der Gänsepopulation im Stadtgarten zu verfolgen“. Stein des Anstoßes war dabei die durch Gänsekot verursachten Verschmutzung des Neusser Stadtgartens.

Protest & Petitionen

Die ersten Medienberichte über den geplanten Abschuss der Gänse im Stadtgarten löste in direkter Folge eine breite Empörung und Proteste von Tierfreundinnen und Tierfreunden aus dem Stadtgebiet sowie dem gesamten Bundesland aus. Der Tierschutzverein Notpfote – Animal Rescue e.V. sowie der Landesverband NRW der Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) starteten jeweils Petitionen, welche bis zum Redaktionsschluss bereits von über 10.000 Menschen unterschrieben wurden. Der Appell an Bürgermeister und Stadtrat ist dabei eindeutig: Kein Abschuss der Tiere und alternativ tierschutzkonforme Methoden der Populationskontrolle ausschöpfen.

Infostand am heutigen Samstag

Nachdem die ehrenamtlichen Tierschützerinnen und Tierschützer des Düsseldorfer Vereins Notpfote Animal Rescue e.V. bereits am letzten Samstag einen Infostand in der Neusser Innenstadt organisiert hatten, positionierten sie sich heute mit zahlreichen Informationen und vielen engagierten Helferinnen und Helfern direkt vor dem Rathaus. Unterstützt wurden Sie dabei von Mitgliedern der IG Kanadagänse sowie der Tierschutzpartei.

Viele Neusser Bürgerinnen und Bürger schrieben sich noch vor Ort in Unterschriftenlisten gegen die Jagd auf die beliebten gefiederten Stadtbewohner ein, so dass sich der Druck auf die Verantwortlichen im gegenüberliegenden Rathaus wohl in den nächsten Tagen und Wochen weiter erhöhen wird.

Alternativen zur Jagd

Der Tierschutzverein Notpfote erarbeite in dieser Thematik mit zahlreichen Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen eine Lösung der „Gänseproblematik“ und präsentierte diese den Verantwortlichen der Stadt Neuss: Die angestrebte Lösung beinhaltet dabei als kurzfristige Lösung eine Relokation (Umsiedlung) überzähliger Bestände an andere Orte sowie als mittelfristige Lösung das unattraktiv machen der alten Mauserplätze. Langfristig könnte der Ei-Austausch zu einer Reduktion der Gelege führen. Die tierschutzkonformen Ansätze des Vereins sollen dabei durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Bereich der Flächenreinigung im und um den Lebensraum der Gänse flankiert werden.

Keine Reaktion der Stadtverantwortlichen

Trotz mehrfacher Nachfrage bei der unteren Jagdbehörde, dem Ordnungsamt, dem Grünflächen- und Umweltamt, der Polizei sowie Bürgermeister Breuer persönlich, erhält der Verein seit Anfang November keine Antworten auf die Fragen nach dem Termin für den Jagdbeginn oder weiteren Einzelheiten. Auch Anfragen der Tierschutzpartei blieben bislang unbeantwortet.

Links

Petition des Vereins Notpfote e.V. bei campact.de
Petition des LV NRW der Partei Mensch Umwelt Tierschutz bei Change.org
Homepage des Vereins #stattJAGD
Homepage der Partei Mensch Umwelt Tierschutz NRW

Foto: Infostand von Notpfote - Animal Rescue e.V. vor dem Rathaus
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Autor:

Sebastian Everding aus Dortmund-Süd

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