Flüchtlingsrat Duisburg

Der Flüchtlingsrat Duisburg hat derzeit Aufwind. Bedingt durch die Zeltstadt im Duisburger Norden und andere tagesaktuelle Ereignisse genießt er eine mediale Aufmerksamkeit wie schon lange nicht merh. Doch schauen wir mal genauer hin. Dann tun sich diverse Fragen auf.

Welche Rechtsform hat der Flüchtlingsrat eigentlich? Ist er ein eingetragener Verein? Eine Stiftung? Eine gemeinnützige GmbH? Oder ein lockerer, freiwilliger Zusammenschluß von Privatpersonen? Aus scheinem Namen erschließt sich das nicht.

Diese Fragen zielen nicht nur in eine formale Richtung. Wer den Flüchtlingsrat unterstützen möchte, kann dies mit Geld, Arbeit oder Sachspenden tun. Spätestens dann, wenn man als Arbeitnehmer am Ende des Jahres eine Spendenquittung erhalten und sie beim Finanzamt einreichen möchte, stellt sich die Frage, ob dies überhaupt möglich ist. Man muß schon ein berufliches oder anderes, sehr starkes idealistisches / privates Interesse an Flüchtlingsarbeit haben, um dort unentgeltlich mitzumachen.

Flüchtlingsarbeit setzt umfangreiche Saschkenntnisse voraus, hinsichtlich Rechtskenntnisse, Sozialarbeit, Sprachkenntnisse, Wissen über die Herkunftsländer, Wissen über bestimmte Personengruppen (z. B. über verfolgte ethnische und religiöse Minderheiten), Berufskunde u. a. Ist der Flüchtlingsrat wirklich so breit aufgestellt, daß er möglichst viele Themenbereiche abdecken kann?

Es ist für Außenstehende nicht erkennbar, wie viele Mitglieder dem Flüchtlingsrat überhaupt angehören. Da es in den vergangenen Jahren keinen Internetauftritt des Duisburger Flüchtlingsrates oder die Mitarbeit in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter gab, konnte sich ein Außenstehender keinen Eindruck von der Arbeit des Flüchtlingsrates machen. Oder war der Blick in die digitale Welt gar nicht nötig, weil der Flüchtlingsrat gar nicht aktiv war?

Spätestens dann, wenn es um die Besetzung von Einrichtungen wie der ABK - Ausländerrechtlichen Beratungskommission geht, kommt schon leicht die Frage auf, wiese eine so schwach aufgestellte Lobbyorganisation wie der Flüchtlingsrat überhaupt dort vertreten ist und woher sie qualifiziertes Personal nimmt.

Oberbürgermeister Sören Link hat gleich zu Beginn seiner Arbeit die Grundzüge seiner Politik öffentlich skizziert. Themen wie Haushaltskonsolidisierung und Bildung genießen hohe Priorität, Asyl und Integration faktisch keine. Darf man erfahren, wie sich der Flüchtlingsrat dazu positioniert hat?

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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