Winchester - aber nicht wilder Westen

Der Name Winchester hat Klang bei Westernfreunden. Und auch diejenigen, die mit diesem Filmgenre wenig anfangen können, dürften von der amerikanischen Waffenfirma schon einmal gehört haben.
Seit mehr als einem Jahr ist "Winchster" aber auch ein Begriff im Disziplinen-Repertoire des Deutschen Schützenbundes (DSB). Oder richtiger: Unterhebelrepertierer, wie die Disziplin in der Regel Nummer 1.56/1.57 der Sportordnung des DSB offiziell genannt wird. Denn selbstverständlich sind nicht nur Gewehre der Marke Winchester erlaubt.

Eine gewisse Ursprünglichkeit lässt sich dieser Disziplin nicht absprechen. So schreibt die Sportordnung einen Originalschaft und eine offene Visierung mit Kimme und Korn und nicht, wie bei den modernen Sportgewehren, mit Diopter und Ringkorn vor. Doch damit erschöpfen sich die Wildwest-Anleihen schon.

Der Durchgang von 40 Schuss auf 50 Meter ist stark reglementiert. Je 20 Schuss werden in 5er-Serien im stehenden und im kniendem Anschlag auf die Scheiben abgegeben. Laden und Schießen erfolgt auf Kommando der Standaufsicht. Für eine Serie hat der Schütze 75 Sekunden Zeit - einschließlich der Behebung etwaiger Störungen, z.B. beim Repertieren hängen gebliebene Hülsen. Dieses Zeitlimit sowie die offene Visierung ohne Justierungsmöglichkeiten machen diese Disziplin trotz der nur um die 2 Kilo leichten Gewehre für den Sportler durchaus anspruchsvoll.

Zugleich ist sie aber auch einsteigerfreundlich, denn die auch bei den Sportlern zuweilen ungeliebte Sportkleidung aus Jacke, Hose, Schuhen, Handschuh und Riemen fallen hier weg. Ab sofort bietet auch der BSV Rheinhausen-Bergheim diese Disziplin an den Trainingstagen Montags und Donnerstags ab 18 Uhr in der Sporthalle Krefelder Straße in Rheinhausen an. Unter der Anleitung der sachkundigen Schießleiter können Interessierte die Disziplin mit dem vereinseigenen Repertierer einmal selbst ausprobieren.