Keine Panik...im Pferdestall!

Auch ein immunisiertes Tier kann sich anstecken, erkrankt dann aber nicht so schwer.
  • Auch ein immunisiertes Tier kann sich anstecken, erkrankt dann aber nicht so schwer.
  • hochgeladen von Caroline Büsgen

Kreis Kleve. Husten, Fieber Nasenausfluss...diesmal geht es nicht um eine Menschen-Grippe, sondern um einen Virus, der Pferden böse mitspielen kann. Rhinopneumonitis heißt die Krankheit, die unter Umständen durchaus einen bedrohlichen, mitunter tödlichen Verlauf nehmen kann.

Die Erkrankung hat es immer schon gegeben, der verantwortungsbewusste Pferdebesitzer lässt per se dagegen impfen, der Pferdezüchter sowieso, weil die Krankheit auch zu einer Fehlgeburt im späten Stadium der Schwangerschaft einer Stute führen kann – das ist die Einschätzung von Kreisveterinär Dr. Gerd-Josef Hermsen.
Turnierbesuche sollten im Falle einer Verbreitung des Virus, wie er derzeit wohl jenseits der Grenze in den Niederlanden stattfindet, unterbleiben. Seinem Amt lägen noch keine Informationen zu Krankheitsfällen im Kreis Kleve vor, abgesehen davon sei die Rhinopneumonitis auch nicht meldepflichtig. Der Kreistierarzt warnt vor unnötiger Panikmache, wie sie derzeit schon auf Internetseiten und in sozialen Netzwerken betrieben wird.
Das Herpesvirus verbreitet sich als Tröpfcheninfektion, die dort leicht passieren kann, wo die Tiere dicht beieinander stehen, etwa auf Turnierplätzen. Nur an einem Betrieb vorbeizufahren, auf dem infizierte Pferde stehen, sei nicht bedenklich, so Dr. Hermsen.
Auch Tierarzt Franz Koplin, bei dem Pferde zu seinen täglichen Patienten gehören, empfiehlt Reitbetrieben, den Bestand durchgängig zu impfen beziehungsweise den Einstallern die Impfung dringend ans Herz zulegen. Das dieses aber immer nur auf freiwilliger Basis erfolgen kann, ist die Erfahrung von Züchter und Pferdewirtschaftsmeister Georg Storm aus Töven: „Ich kann ja niemanden vorschreiben, wie er die Gesundheitsvorsorge für seinen vierbeinigen Sport- und Freizeitpartner gestalten soll. Eine solche Anordnung würde ich in meinem Pensionsbetrieb nur im Notfall anordnen. Sonst ist das immer auch eine Güterabwägung, denn es kann ja auch Impfreaktionen geben.“

Ein halbes Jahr hält die Wirkung des Impfstoffes vor, dann muss nachbehandelt werden. „Wenn ein Pferd gegen die Rhinopneuneumonitis geimpft ist, kann es sich trotzdem noch infizieren. Die Krankheitsverläufe sind dann aber deutlich schwächer, als bei ungeimpften Tieren. Wer riskiert, dass sich ein nicht immunisiertes Pferd ansteckt, muss auch damit rechnen, dass Symptome wie Lähmungen, Fehlgeburt und sogar der Tod eintreten“, appelliert Dr. Hermsen auch an die Besitzer von Freizeitpferden

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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