Eine heiße Angelegenheit

Mächtig viel Qualm kommt aus dem neuen Real-Übungscontainer der Feuerwehr in Rees. Foto: Jörg Terbrüggen
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Rees. Dünner, feiner Rauch drang aus dem Dachfenster heraus, der sich jedoch sehr schnell zu einer dichten Rauchwolke entwickelte. Vom Eingang zum Container war nicht mehr viel zu sehen. So schnell kann es manchmal gehen, wenn die Wohnung Feuer fängt.

Doch wie entwickelt sich dieser Rauch, wie dicht wird er und wie kann ich sehen, wo ich im Ernstfall hin muss? Diese Fragen stellen sich die freiwilligen Wehrleute der einzelnen Löschzüge bei jedem Einsatz. Doch hier, in der Realausbildungsanlage, können sie genau diese Fälle üben. „Wir haben hier keinen Ausschalter, alles ist echt“, bemerkte Marcel Heuberg, der bei der Konzipierung des wuchtigen Containers mitwirkte.
Für Hans Gerd Thiel, Brandmeister der Stadt Rees, war das schon ein ganz besonderer Tag, denn wann kann man schon einmal genau beobachten, wie sich Brände entwickeln. Vor fünf bis sechs Jahren hat es einen ähnlichen, aber längst nicht so großen, Container schon einmal für Übungszwecke beim Löschzug Millingen gegeben. Doch dieser wurde mittlerweile entsorgt. Aufgrund der guten Erfahrungen hat man sich dann allerdings entschlossen, den Prototyp weiter zu entwickeln. Auf dem Gelände der Niederrheinischen Kies- und Sandbaggerei fand man ein geeignetes Gelände, wo man vor allem ausreichend über Wasser verfügt.
Doch ohne Gönner wäre ein solch ehrgeiziges Projekt niemals zu realisieren gewesen. So halfen gleich mehrere Firmen mit Material und Arbeitseinsatz, um den Realbrandcontainer auch Wirklichkeit werden zu lassen. 600 Stunden wurden hier über eineinhalb Jahre hinweg von den Wehrleuten investiert. Bürgermeister Christoph Gewers bedankte sich bei allen, die daran mitgewirkt haben. „Denn das ist nicht selbstverständlich, was hier entstanden ist.“ Es sei für die Wehrleute äußerst wichtig, dass man mit dem Element Feuer vertraut sei. „Hier nutzt keine Theorie, man muss praktische Erfahrung sammeln.“
Hier wird künftig für die jüngeren und älteren Kameraden, die über eine Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger verfügen, nicht nur heiße Luft durch den Container gewirbelt. Hier wird vielmehr ein Brand simuliert und gewisse Löschtaktiken geübt. „Hier kann man durchaus an seine Grenzen kommen oder an seine physische Belastung“, bemerkte Ausbilder Marcel Heuberg. Denn im Brandraum kann es schon mal leicht 800 bis 1.000 Grad heiß werden. Schon im vorderen Bereich erhitzt sich der Raum auf bis zu 600 Grad.
„Die Kollegen setzen sich hier rein und können beobachten, wie sich der Rauch und das Feuer entwickeln und wie es zu einer Rauchgasdurchzündung kommt, wenn die Türe geöffnet wird“, so Heuberg. „Das zu erleben ist unbedingt notwendig“, bemerkte der stellvertretende Wehrführer Willi Tepferdt.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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