Kita- Gebühren in Ennepetal abschaffen!

Bürgerantrag nach § 24 GO NRW für die nächste Hauptauschusssitzung am 20. Juni 2017:

Als lohnsteuerzahlende Arbeitnehmerfamilie und Bürger der Stadt Ennepetal beantragen wir hiermit, der Rat der Stadt Ennepetal möge die vollständige Abschaffung der Kindergartenbeiträge beschließen.

Begründung:

Das Wahlversprechen der Ministerpräsidentin von NRW, Frau Hannelore Kraft,
“Kein Kind zurücklassen“ gilt es nun umzusetzen. Eventuell müssen Subventionen vom Land gefordert werden. Die SPD in NRW warb damit sich für die Gebührenfreiheit von Bildung einzusetzen. Der Besuch der staatlichen Schule ist ebenfalls (noch) kostenlos.
Aus Sicht der Bürger in Ennepetal ist es zwingend erforderlich, die Attraktivität der Stadt, gerade für junge Familien, erheblich zu stärken. Die Prognosen für die Bevölkerungsentwicklung in Ennepetal sprechen eine deutliche Sprache und erfordern ein konsequentes und kurzfristiges Handeln, wenn diese nicht Realität werden sollen. Daher sind Maßnahmen zu treffen, die die Attraktivität der Stadt nachhaltig verbessern und auch als solche in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Ziel muss es sein, den Zuzug, aber auch die Bindung von Familien an Ennepetal zu fördern.

Neben qualitativ hochwertigen, vielfältigen und attraktiven Angeboten im Bereich der Bildung, des Wohnraums und der Freizeitgestaltung spielen Kosten und Gebühren gerade für junge Familien eine erhebliche Rolle und stellen ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Wohnortes dar. Hierbei werden marginale Unterschiede in den Gebühren benachbarter Städte in der Regel nicht wahrgenommen – wahrgenommen und somit als Standortfaktor zu verwerten sind nur gravierende Unterschiede, wie das Beispiel der Beitragsbefreiung in Düsseldorf gezeigt hat.

Wenn beide Familienmitglieder in Lohnsteuerklasse vier arbeiten gehen, werden diese wie ein Single ohne Kind besteuert. Dies ist keine soziale Gerechtigkeit!

Das Armutsrisiko von Familien in Deutschland nimmt immer noch mit jedem Kind im Haushalt stetig zu und verdoppelt sich in etwa bei Alleinerziehenden. Ab dem dritten Kind steigt das Armutsrisiko sprunghaft und überproportional an. Laut einer Studie des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsförderung e.V.) ist das Armutsrisiko um so höher, je jünger die Kinder im Haushalt sind. Gleichzeitig sind Kinder und junge Erwachsene weit überproportional von Armut betroffen. Weiterhin ist zu beobachten, dass sich das Armutsrisiko in Deutschland in einem Zeitraum von 10 Jahren erheblich erhöht hat – laut DIW Studie ist die Anzahl der von Armut bedrohten Menschen in Deutschland in diesem Zeitraum um rund 30% gestiegen. Während in Deutschland beklagt wird, dass die Bevölkerungszahlen drastisch zurückgehen und die Geburtenraten (1,45 Kinder) deutlich unter dem liegen, was benötigt wird, um den Bevölkerungsrückgang zu stoppen (2,1 Kinder), bieten wir jungen Familien trotzdem kein ausreichendes Umfeld, welches ihnen die Sicherheit und Stabilität ermöglicht, sich für Kinder zu entscheiden. Hierzu gehören natürlich auch verlässliche Betreuungsangebote, ein Arbeitsumfeld, welche eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht, aber auch eine finanzielle Unterstützung von Familien. Einen erheblichen Teil dieser Unterstützung kann nur der Bund steuern und schultern, jedoch bietet sich auch auf kommunaler Ebene – unter anderem im Bereich der Kindergartenbeiträge – ein erheblicher Handlungsspielraum.

Aus diesen Gründen sprechen sich die Bürger in Ennepetal dafür aus, junge Familien in Ennepetal spürbar zu entlasten und die Kindergartenbeiträge komplett abzuschaffen.

Die hierbei wegfallenden Einnahmen für den städtischen Haushalt können nicht durch Einsparungen im Jugendbereich gegenfinanziert werden.
Eine Deckung soll durch eine Erhöhung der Gewerbesteuereinnahmen und Subventionen vom Land NRW refinanziert werden.
Der Unternehmer wird auf Dauer durch die Entwicklung neuer Fachkräfte davon profitieren, ebenso das Bundesland NRW.
Langfristig ist sonst mit erheblichen Mehrkosten zu rechnen, wenn sich die Prognosen für die Bevölkerungsentwicklung in Ennepetal bewahrheiten und die komplette Infrastruktur der Stadt durch eine um 10% oder sogar 20% gesunkene Einwohnerzahl refinanziert werden muss, was über Gebührenerhöhungen gar nicht mehr möglich sein wird.
Somit müssten sich die großen Parteien von CDU und SPD einig sein!

Autor:

Andre G. aus Ennepetal

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