Todestag des Laienpredigers aus Mülheim jährt sich um 250. Mal
Original Tersteegen-Werke in alter Bauerntruhe gefunden

In der lichtdurchfluteten Orangerie gab Pfarrerin Anke Augustin einen Überblick über das außergewöhnliche Leben des pietistischen Predigers, der nach einer „Erweckung“ sein Leben fest an Jesus Christus verschreibt. | Foto: Doris Brändlein
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  • In der lichtdurchfluteten Orangerie gab Pfarrerin Anke Augustin einen Überblick über das außergewöhnliche Leben des pietistischen Predigers, der nach einer „Erweckung“ sein Leben fest an Jesus Christus verschreibt.
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Das gibt es zu Ostern nicht alle Tage. Bei strahlend schönem Frühsommerwetter konnten die rund 30 Besucher, die sich im Arboretum Trautmann zum traditionellen Osterspaziergang eingefunden hatten, den weitläufigen Park genießen.

„Wir sind zum dritten Mal bei der Veranstaltung am Ostersamstag dabei“, freut sich Marion Krause aus Mülheim. „Ein Gottesdienst, die Natur sehen und ein kleines Konzert, das ist eine schöne Einstimmung auf Ostern. Man kann die Hektik etwas loslassen und wenn morgen die Enkelkinder zum Eiersuchen kommen, ist man schon entspannt.“

Viele Jahre war Goethe Begleiter des Osterrundgangs

War bis vor vier Jahren noch Goethe die Begleitung auf dem Osterrundgang, hat Hausherr Hermann Trautmann nun einen religiösen Impuls in die Veranstaltung geholt. Der ist in diesem Jahr Gerhard Tersteegen gewidmet. Der Todestag des Laienpredigers, Schriftstellers und Kirchenlieddichters, der seit 1713 in Mülheim an der Ruhr lebte und wirkte, jährte sich am 3. April dieses Jahres zum 250. Mal.
In der lichtdurchfluteten Orangerie gab Pfarrerin Anke Augustin einen Überblick über das außergewöhnliche Leben des pietistischen Predigers, der nach einer „Erweckung“ sein Leben fest an Jesus Christus verschrieb. „Auf die heutige Zeit übertragen, könnte man sagen, Tersteegen gab Impulse zu der Frage nach der religiösen Dimension unseres Lebens“, erklärt Augustin.
Unzählige Schriften, Briefe und Liedtexte hat Tersteegen geschrieben und in seinen Andachtsbüchern veröffentlicht. Drei Originale aus der damaligen Zeit konnten die Besucher am Samstag bestaunen. 'Des geistlichen Blumengärtleins erstes Büchlein' von 1768 oder die zweite Auflage von 1806 der 'Kleinen Perlenschnur' sind im Besitz des Hauses Trautmann.

Bauer Oberhansberg verkaufte die historischen Schriften

„Ich habe sie in einer alten Truhe des Bauern Oberhansberg entdeckt und ihm dann abgekauft“, schmunzelt Trautmann, „alte Bauern brauchten immer Geld.“
Vielstimmiges Vogelgezwitscher bekamen die Besucher schon während des Vortrages in der Orangerie zu hören. Bei dem anschließenden Rundgang durch den mehr als fünf Hektar großen Park mit seinem teilweise mehr als hundert Jahre alten Baumbestand, war nur noch Schwelgen in der erwachten Natur angesagt. Felder mit gelben und weißen Tulpen und rotblühende Hecken begrüßten die Teilnehmer.

3000 Osterglocken und 2000 Krokusse

„Ich habe 3000 Osterglocken- und Tulpenzwiebeln gesetzt“, verrät der 89-jährige Trautmann. „Und als meine Frau nicht da war, nochmal 2000 Krokusse.“ Auch die neu angelegten Wege – „damit so gramgebeugte Menschen wie ich, mit Rollator, Rollstuhl oder Stock sich auch den Park anschauen können“ – beeindruckten die Oster-Spaziergänger.
Die unterschiedlichen Themengärten, das Rhododendrontal und ein Biotop mit Quellen, Teich und sumpfigen Wiesen bieten zudem die ideale Kulisse für Skulpturen und Kunstobjekte, die im ganzen Park zu entdecken sind.

Einladung zum Picknick im Park

Nicht nur an Ostern begrüßt der Park Besucher. Samstags und sonntags von 9 bis 13 Uhr bietet das Arboretum mit dem „Frühstück im Park“ ein ganz besonderes Erlebnis. Im Schatten großer Bäume oder an einem sonnigen Platz kann man zu zweit oder mit Familie und Freunden ein Frühstück aus dem üppig gepackten Picknickkorb genießen.
Info unter: 0201 24053521 oder 0163 2309855 Picknick

Text: Doris Brändlein

In der lichtdurchfluteten Orangerie gab Pfarrerin Anke Augustin einen Überblick über das außergewöhnliche Leben des pietistischen Predigers, der nach einer „Erweckung“ sein Leben fest an Jesus Christus verschreibt. | Foto: Doris Brändlein
Unzählige Schriften, Briefe und Liedtexte hat Tersteegen geschrieben und in seinen Andachtsbüchern veröffentlicht. Drei Originale aus der damaligen Zeit konnten die Besucher am Samstag bestaunen. | Foto: Doris Brändlein
Autor:

Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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