Willkommen im Club: TC Borbeck setzt auf die Jugend

Seit 86 Jahren wird an der Schloßstraße in Borbeck Tennis gespielt. Und wenn es nach der Stadt und dem Vorstand des TC Borbeck geht, dann wird das auch noch lange Jahre so sein. Erst vor wenigen Monaten wurde der Pachtvertrag für die Anlage langfristig verlängert. Der im vergangenen Jahr neu formierte Vorstand hat eine Menge Ideen, den Traditionsclub am Laufen zu halten. Vor allem in der Jugendarbeit will man an der Schloßstraße neue Akzente setzen.

Mit dem 1. Vorsitzenden Jörg Steuer, Geschäftsführer Andreas Barten, dem 2. Vorsitzenden Jürgen Hausmann und Sportwart Nils Kempgen hat sich eine Führung gefunden, die etwas bewegen möchte.
Doch ehe die neuen Ideen umgesetzt werden konnten, galt es erst einmal die bestehenden Baustellen in Sachen Clubhaus Bewirtung und Trainersuche in Angriff zu nehmen. Mit Manfred Glaser haben die Borbecker einen Pächter für ihr Clubhaus gefunden. Die Chemie zwischen Wirt und Mitgliedern stimmt. Aber Glaser bewirtet in seinem "Platz fünf" auch Nicht-Tennisspieler. Die Gastromie an der Schloßstraße ist öffentlich. Und auch in Sachen Training sind Entscheidungen gefallen, die Verträge mit dem neuen Trainer sind unter Dach und Fach.

An Schulen für den Tennissport werben

Die Zeichen an der Schloßstraße deuten also ganz klar in Richtung Zukunft. Das Tennis-Camp in den Ferien war ein erster Schritt in Richtung Ausbau der vereinseigenen Jugendarbei (Wir berichteten). Derzeit können die Borbecker kein Team in diesem Bereich stellen. "Doch das soll sich schnell wieder ändern", so der Vorsitzende. Gemeinsam mit dem neuen Trainer hat man ein Konzept entwickelt. "Wir werden die Schulen ansprechen und über Schnupperkurse versuchen, Kinder für den Tennissport zu begeistern."
Bei Werner Schiller, Dieter Müller, Max Neumann und Heiner Schroer hält diese Begeisterung schon viele Jahre. Die vier verabreden sich regelmäßig für ein Doppel an der Schloßstraße. Während der Medensaison schlagen sie in der Herren 70 auf. Die hat bekanntlich den Aufstieg aus der Bezirksliga A in die 2. Verbandsliga geschafft. Seit vielen Jahren sind Schiller, Schroer, Müller und Neumann im Club aktiv. "Sie gehören zu den Urgesteinen", freut sich Jörg Steuer über das Engagement der Tennisherren. Jeden zweiten Tag sind sie auf der Anlage aktiv. "Und liefern damit wohl das beste Beispiel dafür, wie fit Tennis hält."

Herren 30 sind das sportliche Aushängeschild

Sportliches Aushängeschild der Borbecker sind die Herren 30. Die Mannschaft hat als Tabellenvierter die Klasse gehalten, schlägt auch in der nächsten Saison weiterhin in der Regionalliga auf. Die Zweitvertretung geht in der 1. Verbandsliga auf Punktejagd.
Die Herren 50 (Bezirksliga) macht die Runde der Herrenteams an der Schloßstraße komplett. Die Damen 30 sorgt in der gleichen Klasse für Borbecker Lokalkolorit.
168 Mitglieder zählt der Traditionsclub von der Schloßstraße aktuell. Um den Bestand zu halten und weiter auszubauen setzt der Vorstand auf die Mitarbeit von Willkommensmanagerin Jeanette Unthan. Sie vereinbart mit allen Neumitgliedern einen Einführungstermin, zeigt ihnen alles Wichtige und knüpft Kontakte. Mit Altmitgliedern, damit sich die "Neuen" schnell einfinden und Anschluss bekommen, zwischenmenschlich und sportlich. "Von ihr stammt auch die Idee, neue und alte Mitglieder über eine WhatsApp Gruppe zu verbinden", erzählt der Vorsitzende.

Verabredungen - ganz unkompliziert

Die Gruppe macht das unkomplizierte Abstimmen von Tennisverabredungen möglich. Ein Angebot, dass übrigens nicht nur Aktive nutzen. "Auch einige passive Mitglieder haben sich hier bereits einbinden lassen, um auf unserem 'Platz 5' mitzuspielen, der Clubgastronomie", erklärt Steuer mit einem Augenzwinkern.
Wenn die Freiluftsaison in den nächsten Wochen ausläuft, wechseln die Teams in die Halle. Einstiegsmöglichkeiten in den "weißen Sport" gibt´s also auch im Winter. 

Text und Foto: Christa Herlinger