Das Ehrenamt: „Go social“ gibt Anreize für junge Menschen

Die Gymnasiasten der 6a informierten sich bei „Go social“ ausführlich über die Jugendangebote und -einsatzgebiete. Ehrenamt können sie sich vorstellen. Foto: Winkler
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  • Die Gymnasiasten der 6a informierten sich bei „Go social“ ausführlich über die Jugendangebote und -einsatzgebiete. Ehrenamt können sie sich vorstellen. Foto: Winkler
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„Was können wir denn überhaupt machen?“, erkundigen sich die zwölfjährige Janine und ihre elfjährige Klassenkameradin Zoe neugierig. Die Sechstklässlerinnen sind mit ihren Fragen genau richtig bei „Go Social“.

Dicht gedrängt stehen die Jugendlichen in den Fluren des Don Bosco Gymnasiums an der Theodor-Hartz-Straße 15 in Essen-Borbeck. Es ist keine Pause, wie jede andere. Infostände informieren an diesem Tag an jeder Ecke zum Thema ehrenamtliches Engagement - und zwar für Unter-18-Jährige.

„Denn jeder kann etwas machen, auch schon in jungem Alter“, erklärt die Projektleiterin Kerstin Lehmann. „Viele engagieren sich sogar bereits ehrenamtlich, ohne es selbst bewusst zu haben, zum Beispiel innerhalb eines Sportvereins.“ Oder als Messdiener, wie einst der siebzehnjährige Patrick. So richtig kann er sich dennoch nicht für das Angebot der zehn Organisationen - darunter die Malteser Jugend, die Naturschutzjugend (NAJU) oder auch die Caritas Aidshilfe - begeistern. „Ich habe hier bloß mal an dem Wissensrad gedreht“, gesteht er, dabei geht es um generelle Aufklärung bezüglich Geschlechtskrankheiten.
Auch der Nachbarstand findet Aufmerksamkeit, hier werden die Freizeitcamps des Bistum Essen beworben. Darüber hinaus greiften die Schüler aber lieber zu den ausgelegten Gummibärchentüten, statt sich einen der zahlreichen Flyer, die über Möglichkeiten des bürgerschaftlichen Engagements aufklären sollen, einzustecken.

Tierschutz, Umweltthemen und Senioren

Sorgen machen sich die Organisatoren der Ehrenamt Agentur Essen aber deshalb keine. „Es bleibt trotzdem etwas hängen“, lehrt die Erfahrung. Schließlich zieht die Freiwilligenbörse seit Jahren von Schule zu Schule, um jungen Menschen Inspiration an die Hand zu geben, wo und wie sie sich in ihrer Freizeit einsetzen können - und zwar auf ganz vielfältige Art und Weise. „Tierschutz, Umweltthemen und Senioren“, weiß Lehmann, das seien die beliebtesten Felder. Doch es gibt auch ungewöhnlichere Einsatzgebiete. „So kann man auch ehrenamtlich bei Rockkonzerten aushelfen.“
Dass sich der Einsatz an den Schulen lohnt, zeigt die Rückmeldung der beteiligten Organisationen. Anfangs seien die Reaktionen auf die Stände meist recht verhalten und gerade in der Pausenzeit sei es schwer für die Jugendlichen, sich der Informationsfülle ernsthaft zu widmen. Doch insbesondere die Oberstufenschüler würden ergänzend noch einmal geordnet in Klassenverbänden durch die kleine Ausstellung geführt. „Und dann arbeiten die Lehrer auch im Unterrichtsdialog nach, was es dort zu erfahren gab“, weiß die Ehrenamt Agentur.

Und weil das Projekt so gut funktioniert, soll es auch zukünftig angeboten werden. „Weiterführende Schulen (auch Berufskollegs) können sich gern bei uns melden und wir stellen dann gemeinsam eine Börse auf die Beine“, ruft Lehmann dazu auf, Interesse an dem Angebot konkret anzumelden, damit weitere Termine im Stadtgebiet folgen können.
So wird bürgerschaftliches Engagement schön früh in den Köpfen der Essener Bürger verwurzelt. Das kann nicht nur Selbstbewusstsein und Sozialverhalten der jungen Menschen stärken, sondern macht sich bei der späteren Berufswahl auch gewiss gut im Lebenslauf. Vielleicht auch einmal bei Zoe, Janine und ihren Schulkameraden.

Alle Beiträge zu unserer Essener Serie "Das Ehrenamt" finden Sie HIER !

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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