Infos über die Lage im Land flossen nur spärlich

Am Flughafen Düsseldorf wurden die Tunesien-Urlauber nach ihrer Rückkehr von zahlreichen Journalisten erwartet. | Foto: Georg Lukas
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Hans Over hatte sich auf den Urlaub gefreut. Vier entspannte Ferienwochen wollte der 75-jährige Schönebecker auf der tunesischen Insel Djerba verbringen. Doch die politischen Unruhen in dem nordafrikanischen Land machten ihm einen Strich durch die Rechung. Seit Samstag abend ist Hans Over zurück in Essen.
Den Frühling wollte der Essener auf Djerba genießen. Doch mehr als eine Woche bei angenehmen 20 Grad waren Hans Over diesmal nicht vergönnt.
Gemeinsam mit seinen Mitreisenden wurde Over am Samstag Abend von seinem Reiseveranstalter aus dem nordafrikanischen Land evakuiert. Für die Touristen kam die Entscheidung überraschend.
„Denn von dem, was um uns herum passierte, haben wir nicht viel mitbekommen. Die Informationen flossen nur spärlich“, so der Tunesienurlauber, der bereits zum siebten Mal den Frühling auf Djerba genießen wollte. „Vor Ort war nur wenig in Erfahrung zu bringen und auch das Personal im Hotel hielt sich weitesgehend geschlossen.“
Auch das mit ein Grund, warum der passionierte Tunesienurlauber beinahe seinen Rückflug verpasst hätte. „Beim Mittagessen war noch keine Rede davon, dass irgendetwas nicht stimmt“, erinnert sich Over. „So habe ich getan, was ich immer tue. Ich habe mich ausgeruht und bin dann zu einem Strandspaziergang aufgebrochen.“ Nach seiner Rückkehr erlebte er dann die böse Überraschung. „Vor dem Zimmer erwartete mich schon jemand vom Personal und erklärte, dass ich das Hotel sofort verlassen müsse.“
An der Rezeption erfuhr Over dann Näheres. „Die anderen Hotelgäste waren bereits mit dem Bus in Richtung Flughafen unterwegs“, berichtet der 75-Jährige. Die Zeit drängte. „Der Hotelchef erklärte, dass der Luftraum kontrolliert würde und niemand wüsste, wie lange man ausreisen könne. Eine Alternative zu der Maschine um 19 Uhr gab es nicht.“ Mit dem Taxi raste der Essener Richtung Inselflughafen. „In der Hauptstadt spürte man schon, dass etwas anders war. Überall sah man Militär auf den Straßen.“
Auf den letzten Drücker erwischte Over den Flug AB 4701 nach Düsseldorf. Als Erster konnte er dort samt Gepäck den Sicherheitsbereich verlassen. „Und ich wurde von einer Menge Journalisten erwartet. Ein Interview wurde direkt abends in den Spätnachrichten gesendet.“
Seine Buchungsunterlagen hat Over zu Wochenbeginn seinem Reisebüro übergeben. „Ich buche da seit 20 Jahren und man hat mir versichert, man werde sich darum kümmern“, hofft der Essener auf Kulanz des Veranstalters.
Seine Reiselust wurde durch die Ereignisse in Nordafrika allerdings nicht getrübt. „Solange ich fit bin, fliege ich sicherlich auch noch einmal runter nach Tunesien. Das Klima bekommt mir einfach gut.“

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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