Helfen statt Pausieren - Bei den Johannitern sind noch FSJ- und Bufdi-Stellen frei

Bufdi oder FSJ - bei den Johannitern sind noch Plätze frei. | Foto: privat
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Ihre Schulzeit haben sie hinter sich gebracht, ihren Abschluss längst in der Tasche: „Doch wie soll es nun weitergehen?“, fragten sich Jaqueline Hoti und Fabian Kreisel vergangenen Sommer.

Die eine möchte Betriebswirtschaftslehre und Französisch studieren, „aber noch nicht sofort nach dem Abitur; das ist ja sowieso schon verkürzt“. Der andere will zur Polizei. Bei der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) überbrücken die beiden 19-Jährigen die Zeit bis zum neuen Lebensabschnitt – nicht aus Not heraus, sondern weil sie neue Erfahrungen sammeln wollen – mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ).
Seit September vergangenen Jahres sind Jaqueline Hoti und Fabian Kreisel rund 40 Stunden in der Woche für die Johanniter unterwegs: im PKW-Einsatzdienst. „Je nach Interesse können sich die Freiwilligen bei uns verschiedene Aufgabengebiete aussuchen. Der Einsatz ist im Jugendbereich, der Erste-Hilfe-Ausbildung, dem Krankentransport bis hin zu Hilfeleistungen im Haus-Notruf-Dienst oder dem Transport von Blutkonserven und Transplantaten möglich“, erklärt Peter Tuppeck, ehrenamtlicher Vorstand der Johanniter in Essen. Bundesweit haben bereits über 100.000 Jugendliche die Chance eines FSJ genutzt. Bei den Johannitern gibt es dabei eine große Auswahl an Einsatzbereichen. Die beiden FSJ’ler erinnern sich noch gut an ihre ersten Tage bei der JUH: Nach einer kleinen Vorstellungsrunde folgt ein kleiner Einblick in die „Zentrale“ an der Henricistraße. Angefangen beim Fuhrpark, über die JUH-Leitstelle bis hin zur Rettungswache und den Schulungsräumen des hauseigenen Bildungsinstituts lernen Jaqueline Hoti und Fabian Kreisel alles kennen.

Ausbildung inder eigenen Schule

„Mich haben die Johanniter angesprochen, weil sie so erstaunlich präsent im Stadtgebiet sind – zunächst auf den zweiten Blick. Seitdem ich mein FSJ mache, sehe ich ständig Einsatzfahrzeuge und Kolleginnen und Kollegen in der Stadt. Beim Krankentransport oder etwa im Stadion Essen, wo sie ebenfalls zum Einsatz kommen“, sagt Jaqueline Hoti, die zusammen mit ihren Mit-FSJ’lern zunächst eine Ausbildung zum „Rettungshelfer NRW“ machte. Zwei Wochen lang dauert der medizinische Grundlagenunterricht plus Praxisprüfung. Dann folgen eine Woche auf dem Krankentransportwagen und eine Woche auf dem Rettungswagen im Rahmen eines Rettungswachenpraktikums. „Doch bevor wir ins Praktikum dürfen, steht erst einmal eine Ortskenntnisschulung für alle FSJ’ler an. Dabei lernen wir sämtliche Hauptstraßen Essens, Autobahnkreuze in NRW und Ausfahrten in Essen und den Nachbarstädten. Zwischendurch wird immer wieder geprüft“, betont Fabian Kreisel, der mit seiner Ortskenntnisschulung nach rund einer Woche fertig ist. Und damit erstmals mit auf den Wagen darf.

Pluspunkt: Direkter Kontakt mit Menschen

Seit ihrer Ausbildung sind beide FSJ’ler schon viel rumgekommen, innerhalb und außerhalb NRWs. „Ich fahre gerne Hausnotrufe, bin dann für die Erstversorgung zuständig, falls mal ein Teilnehmer gestürzt ist und sich nicht alleine helfen kann. Keine Fahrt gleicht der anderen. Man übernimmt viel Verantwortung, aber bisher ist bei meinen Fahrten zum Glück immer alles gut gegangen“, sagt Jaqueline Hoti. Den direkten Kontakt mit den Menschen schätzt sie dabei sehr: „Ihre unglaublich große Dankbarkeit zu erfahren ist toll, denn das erwartet man nicht. Das was wir leisten ist für uns selbst nicht viel, für sie ist es die halbe Welt.“

Fahrer beim Organtransport

Fabian Kreisel sind die medizinischen Transportfahrten und jene von Organen und Ärzteteams die liebsten. „Wir haben die Möglichkeit bei einer Organspende dabei zu sein, wenn uns der Koordinator, das ist meistens der Arzt, es erlaubt. Da bekommt man Einblicke, die man sonst nicht hat – bei der Entnahme und beim Einsetzen“, so der 19-Jährige. Er empfiehlt allen Schülern sich nach dem Abitur die Zeit für ein FSJ zu nehmen: „Man lernt viel für sich selbst und geht deutlich selbstbewusster durchs Leben.“ Dem kann seine Mit-FSJ’lerin nur zustimmen: „Ich bin eigentlich sehr schüchtern, doch das habe ich durch das FSJ größtenteils abgelegt. Die neue Selbstständigkeit habe ich hier gelernt, bei den Johannitern. Für mich war es die beste Entscheidung mich nach dem Abitur nicht direkt ins Studium zu stürzen.“ Beide überlegen ihr FSJ zu verlängern. Auf jeden Fall wollen sie ihre Ausbildung zum Rettungssanitäter machen und der JUH erhalten bleiben. Nach dem Abitur haben sich Jaqueline Hoti und Fabian Kreisel für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) entschieden. Dort sind sie im Hausnotruf und beim Organtransport im Einsatz. Foto: Vanessa Mels Zwei Freiwilligendienste, viele Möglichkeiten: Ob man sich für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) entscheidet, hängt im Prinzip nur vom Alter ab. Während das FSJ nur bis zum 27. Lebensjahr möglich ist, unterliegt der BFD keiner Altersbeschränkung. Ausbildung und Dauer sind gleich. Die Dienstzeit beläuft sich auf 12 bis 18 Monate, in Ausnahmefällen auch 24 Monate. Ein Führerschein der Klasse B ist erforderlich. Bei beiden Diensten steht den Freiwilligen, die mindestens die Vollzeitschulpflicht vollendet haben müssen, Geld nach den allgemein gültigen Kostensätzen und, bei Voraussetzung, auch ein Kindergeldanspruch zu. Der Einstieg ist zu mehreren Terminen im Jahr möglich. Aktuell gibt es noch freie Stellen. Wer Medizin studieren möchte, kann sich die Zeit bei der JUH sogar anrechnen lassen. Infos gibt es unter (0201) 89646-107, info.essen@johanniter.de und auf www.johanniter.de/essen. Bei Interesse bitte eine Kurzbewerbung an bewerbung.essen@johanniter.de senden.

Zwei Freiwilligendienste, viele Möglichkeiten

Ob man sich für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) entscheidet, hängt im Prinzip nur vom Alter ab. Während das FSJ nur bis zum 27. Lebensjahr möglich ist, unterliegt der BFD keiner Altersbeschränkung. Ausbildung und Dauer sind gleich. Die Dienstzeit beläuft sich auf 12 bis 18 Monate, in Ausnahmefällen auch 24 Monate. Ein Führerschein der Klasse B ist erforderlich. Bei beiden Diensten steht den Freiwilligen, die mindestens die Vollzeitschulpflicht vollendet haben müssen, Geld nach den allgemein gültigen Kostensätzen und, bei Voraussetzung, auch ein Kindergeldanspruch zu. Der Einstieg ist zu mehreren Terminen im Jahr möglich. Aktuell gibt es noch freie Stellen. Wer Medizin studieren möchte, kann sich die Zeit bei der JUH sogar anrechnen lassen. Infos gibt es unter (0201) 89646-107, info.essen@johanniter.de und auf www.johanniter.de/essen. Bei Interesse bitte eine Kurzbewerbung an bewerbung.essen@johanniter.de senden. FSJ und BFD

Text: Pascal Hesse

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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