Auch die Wohnungswirtschaft ist gefordert

Die ökologische Diskussion rund um den Klimaschutz und das Artensterben ist in weiten Teilen der Bevölkerung angekommen; von der Landwirtschaft über die Automobilindustrie bis hin zu den Wohnzimmern eines jeden Einzelnen.

Da wird Fleischverzicht ebenso diskutiert wie Abwrackprämien für alte Öl-, Gas- und Kohleheizungen . Da sollen Plastiktüten verboten werden, ebenso wie Kunststofftrinkhalme oder Plastikgeschirr.
Ich will das alles nicht diskreditieren, vieles – nein, sehr vieles – von dem, was da diskutiert wird, ist sinnvoll und richtig.
Und da inzwischen jeder Vorschläge zur Klimarettung und Erhaltung der Artenvielfalt unterbreitet, habe ich mich gefragt:

Warum sollte nicht auch ich einen Vorschlag machen?!

Denn ein wichtiger Akteur, besser gesagt eine wichtige Akteurin, in dieser Diskussion fehlt mir. Um sie ist es bis heute in meiner Wahrnehmung bisher geradezu gespenstisch still geblieben.

Die Wohnungswirtschaft.

Und diese Branche ist im Zusammenhang mit dem Artensterben nicht irgendeine Randnotiz, eine Marginalie. Nein diese Branche ist ein big Player. Alleine Vonovia mit Sitz in Bochum verfügt über einen Wohnungsbestand von mehr als 350.000 Wohneinheiten. Es gibt Quellen, die diese Zahl auf über 400.000 verorten.
Damit verfügt Vonovia nicht nur über einen riesigen Wohnungsbestand; damit verfügt Vonovia auch über ein riesiges Areal an Rasenflächen in seinen Wohnsiedlungen. Diese Rasenflächen werden aber nicht etwa nach ökologischen Gesichtspunkten gepflegt; diese Rasenflächen werden ausschließlich unter ökonomischen Aspekten bearbeitet, denn das Wort Pflege passt hier nicht mehr so ganz hin. Viele Zentner schwere Mähmaschinen haben die Böden über Jahre hinweg immer weiter verdichtet und Leben in diesen Böden abgetötet. Wichtige Futterquellen für einheimische Vögel wurden so dezimiert und mit diesen Futterquellen auch die Vögel.
Bezieht man nun Vivawest (130.000 WE), LEG (110.000 WE) und Deutsche Wohnen (165.000 WE), um nur einige wenige zu nennen, mit ein, so kommen wir zusammengerechnet auf rund 800.000 Wohneinheiten mit den dazugehörigen Rasenflächen, die alle nach dem selben Verfahren bearbeitet werden: mit viele Zentner schweren, bodenverdichtenden Mähmaschinen.
Und diese 4 genannten sind nur ein kleiner Ausschnitt dieser Branche.

Und wenn man diese Rasenflächen allesamt addiert, kommt man auf eine signifikante Größe, mit der man das Problem des Artensterbens durch ökologische Pflege zwar nicht lösen kann. Man könnte aber sehr wohl einen merklichen Beitrag dazu leisten.

Glück Auf
Volker Eichler

Autor:

Volker Eichler aus Essen-Ruhr

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