GLÜCK AUF
DIE KUMPEL werden nicht mehr gebraucht

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Vorbei...
Nach 200 Jahren Steinkohleabbau schloss  am gestrigen Tag die letzte Zeche im Ruhrgebiet...Prosper Haniel..eine der modernsten Zechen der Welt...
Nachdem die Subventionierung der deutschen Kohle auslief...steht unsere Region vor immensen Herausforderungen Mit dem Zechensterben der letzten Jahrzehnte zog auch Arbeitslosigkeit und Armut in unserer Region . Auch wenn man andere Arbeitsplätze schuf...so sind es doch nicht die...die man sich als Familienvater wünscht...Vollbeschäftigung und gute Löhne...das war einmal..Zeitarbeit..befristete Arbeitsverträge...Schulungen von Langzeitarbeitslosen..Minijobs..
Droht all das nun den ehemaligen Kumpeln? SO wie es den Angestellten von Opel.. Nirosta..Nokia...RWE...VW...Stahlhütte Duisburg...etc etc etc  .ergeht ?
PRIMA wenn man sich rühmt die niedrigste Arbeitslosenzahl in Deutschland seit Jahrzehnten zu haben...doch geschönte Statistiken schaffen keinen Wohlstand!
Viele Menschen können sich den Wohnraum nicht mehr leisten ..es gibt immer mehr Wohnungslose...
Verarmte Kinder...verarmte Senioren...immer mehr Menschen die auf die Tafeln der Städte angewiesen sind. VOR ALLEM HIER IM RUHRGEBIET!
Mag die Zeit des Bergbaus vorbei sein, die harte gefahrvolle Arbeit,
 ein Auskommen hatte jede Bergmannfamilie.
Doch was wird nun aus ihnen?
Wird der tiefe Bergfall sie ereilen??
Ich hoffe für Alle ehemaligen Kumpel nur das Beste!
Meinen Ururgrossvater zog es 1856 einmal hierher..und meine Urgrossväter kamen  aus dem Osten in den Pott, so um Anfang des 19 Jahrhunderts. Hier fanden sie Arbeit auf den Zechen und Kokereien..bis der erste Weltkrieg losbrach..Sie kamen nach dem Soldatenleben wieder her! Hier lebten sie mit ihren Familien in kleinen Bergmannshäusernmit Gärten und Ställen dahinter. So wie es dann auch meine Grossväter  taten bis zum Zweiten Weltkrieg!
Sie überlebten und kamen zurück.

Hier gab es Zusammenhalt untereinander...Ob unter Tage...oder in der Nachbarschaft!
Unsere Familie lebte im Essener Norden..hatte ihr Auskommen...und wenn ich auch zwischen rauchenden Schloten aufwuchs, die Schmutzpartikel in der Luft über Altenessen abends von Sonne beleuchtet wurden, erlebten wir Kinder doch wunderbare blutrote Sonnenuntergänge.
Das Christkind bug damals sehr oft Plätzchen! :-)
Vorbei...für immer!
Es gibt gute Ansätze für unsere Region...ob es nun Tourismus oder Radwanderungen sein..Industriekultur und Museen....reicht Das?
Wir werden sehen...wohin der Weg des Ruhrgebiets geht....ich hoffe...ich sehe nicht allzu schwarz!

Ich habe Euch mal meine beiden Urgrossväter mitgebracht....Hier sind meine Wurzeln...hier bei diesen Bergleuten!!
GLÜCK AUF ALLEN..und ein friedvolles Weihnachtsfest!

Autor:

Sabine Hegemann aus Essen-Steele

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