Voller Kohlenhydratspeicher in leerer Kaserne

Ultraman Peter

Peter Jamsek (TC Kray) berichtet vom 6-Stundenlauf in Münster

Sechs Stunden im Kreis laufen, wie blöd muss man dafür sein? So oder ähnlichen waren die meisten Kommentare meiner Mitmenschen denen ich von meinem Plan berichtete. Mein Ziel war es in Münster - in der von der britischen Luftwaffe 2012 verlassenen York Kaserne - einen sechs Stundenlauf zu absolvieren. Die Strecke in der Kaserne war 1920m lang. Das militärische Objekt wird von einem Wachdienst komplett abgesperrt, was für eine lange Schlange bei der Einfahrt, aufgrund von Personenkontrollen sorgte.
Mit 15minütiger Verspätung wurde ich mit 239 anderen Ultra-Kreisläufern auf die Strecke geschickt. Erstaunlich fand ich den hohen Frauenanteil von 27%. Der Vorteil von 6 Stundenläufen ist, dass der Läufer nach jeder Runde die Möglichkeit hat, etwas zu Trinken oder zu Essen. Die Verpflegung des Veranstalters war sehr umfangreich es gab warmen Tee, Iso-Getränke, Cola und Wasser. Als feste Nahrung wurde Obst, Salzgebäck, Schokolade und Salami angeboten. Außerdem konnte man jeder Zeit auf die eigens deponierte Verpflegung zurückgreifen.
Die erste Stunde des Laufes verging wie im Flug, auch die zweite Stunde konnte ich ohne Probleme mit mittlerweile 22km auf der Uhr beenden. Auch nach der dritten Stunde fühlt ich immer noch sehr gut, ich beschloss nun die Laufschuhe und das Shirt zu wechseln und eine kurze Verpflegungspause ein zu legen. Mein nächstes Ziel war es nun die Marathonlänge von 42,195km hinter mich zu bringen. Dieses Ziel erreichte ich laut meiner Uhr nach 04:08Std. Erstaunlich fit und ohne größere muskuläre Probleme, machte ich mich an die fünfte laufende Stunde hinter militärischen Mauern und Stacheldrahtzäunen. Jetzt begann die Zeit in der nicht nur das Training den Erfolg bestimmt, sondern vor allem der Kampf gegen den inneren Schweinehund. Wie wir Marathon-und Ultraläufer alle wissen, ist unser Gegner ein sehr zäher Hund. Nach fünf Stunden fehlten mir laut meiner Uhr zwar nur noch ein paar Kilometer bis zu meinem Wunschziel - das absolvieren von 55km - doch starke Magenprobleme zwangen mich zu kurzen Gehpausen. Nach dreißig Minuten mit Verzicht auf feste Nahrung und dem erfolgreichen Dialog mit meinem Schweinehund, konnte ich die letzte halbe Stunde des Rennens unbeschadet zu Ende bringen. Meine Garmin Uhr zeigte 59km Strecke an und mir ging es den Umständen nach recht gut.

Die Veranstaltung in Münster war sehr gelungen, auch wenn es in der Kaserne kein fließendes Wasser gab. Dies aber hatte uns der Veranstalter vorher mitgeteilt. Dafür erhielt jeder Teilnehmer für eine kleine Katzenwäsche ein Paket Feuchttücher. Sehr gut tat allen Teilnehmer die gut bestückte Gulaschsuppe, die es im Anschluss an den Lauf gab.
Leider hatte der Streckenzähler für mich zwei Runden weniger gemessen, somit kam ich mit 55km in meiner Altersklasse auf Platz 6 und im Gesamtstand auf Platz 66 von 217 Finischern.

Autor:

Ralf Schuster aus Essen-Steele

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