Ein vergessener Ort - Schauspiel Essen inszeniert in ehemaliger Tanzschule

Floriane Kleinpaß und Silvia Weiskopf spielen Woden und Mimi. Foto: Thilo Beu
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Ein leerer Raum, Tristesse, kein Bühnenbild, ein bisschen Muff, Staub - ein Ort, an dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Mit der neuen Produktion „Skin Deep Song“ von Noah Haidle verlässt das Schauspiel Essen seine gewohnten Spielstätten. Aufgeführt wird in der ehemaligen Tanzschule an der Maxstraße.

„Wachtmeister“ steht in großen Lettern über dem Eingang am unscheinbaren Gebäude an der Maxstraße.
Vor mehr als 20 Jahren herrschte hier reges Treiben, Tanzschule „Wachtmeister“ war ein Szenetreffpunkt. „Ein vergessener Ort“, wie es Intendant Christian Tombeil beschreibt, „den wir nur für Skin Deep Song als Spielstätte nutzen.“

Am vergangenen Samstag warfen einige Interessierte einen Blick hinter die Kulissen des historischen Ortes, dem nun erstmals seit seiner Schließung wieder Leben eingehaucht wird.

Ehrfurcht

Anlass war ein offener Workshop zum Stück mit kurzer Szenenarbeit und Gesprächen mit Regie, Indentanz und Dramaturgie.
Das erste Gefühl der Teilnehmer: Ehrfurcht. Das DJ-Pult ist unberührt. Platten liegen auf dem Boden. So manches Kabel schaut aus den Wänden. Braune Kacheln zieren die Wände. Auch der Tanzboden sowie Stühle stammen aus einer anderen Zeit.
Die Spielstätte konnte nicht besser gewählt werden, zumal in „Skin Deep Song“ auch ein Ballsaal eine Rolle spielt. Zwischen Surrealismus bleibt auch Platz für schwarzen Humor. „Das Stück hat Komik und ist gleichzeitig auch tief berührend“, sagt Regisseur Thomas Krupa.
Die Teilnehmer des Workshops tauchen in den Text ein, bilden Zweiergruppen, um sich in einem kleinen Ausschnitt in das Stück einzufinden. Und es ist interessant zu sehen, wie jede Gruppe ihre eigenen Interpretation eines Dialoges hat und diese entsprechend darstellt.
Worum es in dem Stück genau geht und was Autor Noah Haidle sagt, lesen Sie in einer der nächsten Ausgaben.
Regisseur Thomas Krupa weckt Neugier: „Im Stück finden sich ein bisschen Sarah Kane, ein bisschen Becket und Ansätze von Tarantinofilmen wieder.“


Die Premiere am Freitag ist bereits ausverkauft.
Weitere Vorstellungen: 6., 26.sowie 27. Februar, jeweils 19 Uhr.
Telefon: 0201 /8122 200

Autor:

Michael Hoch aus Düsseldorf

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