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Inbegriff der Rhein-Romantik im Siebengebirge

NRW-Stiftung/Bildarchiv Foto Marburg

Auf halber Höhe zum Drachenfels liegt weithin sichtbar Schloss Drachenburg. 16 Jahre lang hat die NRW-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Stadt Königswinter und dem Land NRW das Schloss und seine Anlagen behutsam restauriert. Im Sommer 2010 wurden die letzten Gerüste abgebaut, der Prachtbau erstrahlt seither wieder in altem Glanz.

Wer sich für die Geschichte des märchenhaften Schloss Drachenburg interessiert, kann bei einem Rundgang alles Wissenswerte erfahren. In dieser geschichtsträchtigen Kulisse gibt es aber auch regelmäßige Themenführungen, etwa zur Wohnkultur der Gründerzeit oder zum einfachen Leben der Dienstboten und Zimmermädchen. Es gibt Konzerte und Lesungen sowie gastronomische Events, die alle Geschmäcker bedienen. Seine Nerven kann man bei Nachtwanderungen zur Geisterstunde strapazieren: Dann wirkt das Schloss ganz anders als tagsüber, und man trifft mitunter auch Gespenster dort. Fans der kulinarischen Gaumenfreuden sollten sich den Event „Genuss-Kultur Schloss Drachenburg" nicht entgehen lassen. Bei einer Wanderung durch das Schloss und dessen Areal wird für geschmackvolle Eindrücke mit buchstäblich allen Sinnen gesorgt.

Inmitten der schönen Landschaft des Siebengebirges errichtete der zu Wohlstand gekommene Bonner Bankier Stephan Sarter das Schloss in den Jahren 1882 – 1884 in opulenter Gründerzeitarchitektur. Dank einer damals neuen Bauweise waren die Arbeiten für den Prachtbau nach nur drei Jahren abgeschlossen. Das Schloss hat eine sehr wechselvolle Geschichte: Als Stephan Sarter im Jahr 1902 starb, hatte der Junggeselle weder Testament noch Erben hinterlassen. So ersteigerte sein Neffe, der Jurist Jakob Biesenbach, das Anwesen und gestaltete es als „Sommerfrische" für wohlhabende Reisende. Auf dem Parkgelände ließ er Blockhäuser für die Unterbringung der Gäste errichten und das Schlossinnere der neuen Nutzung entsprechend anpassen. In späteren Jahren beherbergte Schloss Drachenburg unter anderem ein katholisches Internat, es wurde als Frauengenesungsheim genutzt, als Schule der Nationalsozialisten und als Ausbildungsstätte für Eisenbahner.

Im Zweiten Weltkrieg und in der unmittelbaren Nachkriegszeit wurde das Gebäude schwer beschädigt und verfiel zusehends. Die Genehmigung zum Abriss war bereits erteilt, als 1971 der Privatmann Paul Spinat, ein Liebhaber repräsentativer Wohnkultur, das Ensemble erwarb und es damit für die Nachwelt rettete. Er bewohnte das Schloss bis Mitte der 1980er Jahre, bevor es dann – inzwischen unter Denkmalschutz gestellt – in den Besitz der NRW-Stiftung überging. Im Frühjahr 1995 begannen die ersten Bauarbeiten zur Instandsetzung des Anwesens: Kriegsbeschädigungen mussten beseitigt werden, ebenso unsachgemäße Reparaturen und andere Schäden, die durch die vielfältige Nutzung des Schlosses entstanden sind. Viel Zeit und rund 31,5 Millionen Euro waren dafür nötig, finanziert vom Land NRW und von der NRW-Stiftung, die das Geld für ihre Aufgaben überwiegend aus Gewinnspielerträgen von WestLotto erhält.

In der wechselvollen Geschichte von Schloss Drachenburg hat sich über alle Jahre hinweg eines nicht geändert: Das ist der Aufstieg dorthin. Zu erreichen ist Schloss Drachenburg entweder mit der historischen Zahnradbahn, zu Fuß oder auf dem Rücken eines Esels.

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