Wenn‘s Geld knapp ist… Murat Kiral spendet Lebensmittel für „Die Tafeln“

Freuten sich über Lebensmittel für die Tafeln: v.l.n.r.: Hans-Jörg Haase, Renate Zanjani, Murat Kiral.
  • Freuten sich über Lebensmittel für die Tafeln: v.l.n.r.: Hans-Jörg Haase, Renate Zanjani, Murat Kiral.
  • hochgeladen von Daniel Henschke

„Ich helfe gerne, wo ich nur kann!“ - Murat Kiral ist „Überzeugungstäter“. Schon seit vielen Jahren unterstützt sein REWE-Markt an der Heidhauser Straße „Die Tafeln“. In Deutschland gibt es zwar Lebensmittel im Überfluss - dennoch herrscht Mangel!

Allein in Nordrhein-Westfalen leben zwei Millionen Menschen in Armut oder sind unmittelbar von ihr bedroht: Die meisten kommen trotz Sparsamkeit nur schwer über die Runden. Und wenn das Geld knapp ist, wird häufig an der Ernährung gespart.
Insbesondere frisches Obst und Gemüse sowie Milch und Fleisch werden zu Luxusgütern, die sich die Betroffenen oft nicht leisten können. Die Tafeln sammeln überschüssige, aber qualitativ einwandfreie Lebensmittel, und geben diese an Bedürftige weiter.
Fast schon 20 Jahre lang stellt REWE täglich Lebensmittel zur Verfügung, die nicht mehr verkauft, aber dennoch bedenkenlos verzehrt werden können. Das sind beispielsweise Produkte, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum bald abläuft, deren Verpackung beschädigt ist oder auch Obst und Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern.
Murat Kiral unterstützt die Tafel in Velbert - Träger ist das Diakonische Werk im Kirchenkreis Niederberg. In freundlichem Rahmen sind dort alle Menschen eingeladen, die wenig Geld haben - um sicher zu gehen, dass die Hilfe auch die richtigen Menschen erreicht, lassen sich die Tafeln die Bedürftigkeit mit offiziellen Dokumenten nachweisen.
In der Vorweihnachtszeit stand Hans-Jörg Haase von der Velberter Tafel im Eingangsbereich des Heidhauser REWE-Marktes zu Gesprächen bereit, informierte über die ehrenamtliche Arbeit, Kunden konnten fertig gepackte Tüten zum Preis von fünf Euro erwerben und dann der guten Sache spenden: „Besonders viele ältere Damen gaben gerne, auch wenn sie nicht besonders reich wirkten. Andere mussten mir sogar mit Bedauern mitteilen, dass sie leider das Geld selbst nicht übrig hätten!“

400 Tüten

400 Tüten wurden es, Renate Zanjani vom Diakonischen Werk ist als Leiterin der Velberter Tafel richtig stolz auf „ihren“ Murat Kiral: „Hier in Heidhausen wurde die mit Abstand meisten Tüten der Region gespendet – so intensiv wie Herr Kiral macht das sonst keiner!“
Sechs Paletten mit langlebigen Lebensmitteln sind zusammen gekommen, 300 Kilo Spaghetti, 600 Liter Apfelsaft, Mais, Tee, Tomaten, Öl, Suppe…das hilft ein großes Stück weiter. Hans-Jörg Haase – seit zehn Jahren ehrenamtlich dabei - freut sich für seine Gäste an der Tafel, weiß aber auch, dass seine wertvolle Arbeit auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein „Armut“ ist: „Leider kommen nur rund zehn Prozent zu uns, viel zu viele Bedürftige schämen sich und bleiben weg. Wenn die alle kämen, würde es vielleicht für ein halbes Brötchen pro Kopf reichen!“

Schirmherrin Hannelore Kraft

Bundesweit unterstützen in über 900 Tafeln in Deutschland mehr als 50.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer Woche für Woche rund 1,5 Millionen Menschen mit Lebensmitteln, ein Drittel davon sind Kinder und Jugendliche.
Der Landesverband der Tafel in NRW ist ein gemeinnütziger Verein, wurde am 30. März 2012 in Düsseldorf gegründet und finanziert sich ausschließlich über Spenden. Schirmherrin ist Ministerpräsidentin Hannelore Kraft: „Um die sich abzeichnende Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich zu bändigen, bedarf es einer gemeinsamen Aktion aller gesellschaftlichen Kräfte“.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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