Spaziergang übern Brehm

So einen Baumstumpf kann man auch als Aussichtsplattform nutzen.
Foto: Henschke
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Der lehrreiche Baumpfad auf der Brehminsel ist immer einen Besuch wert

Im November wurde der von Grün und Gruga gekennzeichnete Baumlehrpfad auf der Brehm-Insel eingeweiht.

Viele Bäume sind mit Tafeln versehen, auf denen Namen und Herkunft verzeichnet sind. Der Lehrpfad wird von Gruppen, Schulklassen und Kindergärten besucht. Der Werdener Bürger- und Heimatverein überlegt, wie man diesen Weg noch bekannter machen und attraktiver gestalten könnte. Dank der Hilfe von Grün und Gruga sowie etlicher Sponsoren konnte nun ein Flyer für den Baumpfad gedruckt werden, der an verschiedenen Stellen in Werden ausliegt. Auch kann er von der Homepage „Heimatverein-Werden.de“ herunter geladen werden. Nun bittet der Heimatverein zu einem Spaziergang über den Brehm mit seinem prächtigen Baumbestand. Bezirksbürgermeister Michael Bonmann ist mit Verstärkung angerückt: Ehefrau, Schwiegertochter, Enkelsohn und die zwei Hunde. Die sind selbstverständlich angeleint. Der Politiker freut sich: „Schön, wie toll sich der Brehm und seine Umgebung entwickelt haben in den letzten Jahren. Das hätte man sich nicht träumen lassen. Wir stecken mitten im Entwicklungsprozess. So hoffe ich, dass ich noch bis zum Ende meiner Amtszeit 2020 den Bau der neuen Brücke erlebe.“ Ein Blick von der Brücke bietet ein Schwanenpaar mit fünf Jungvögeln. Auf der anderen Seite brütet ein Wasservogel sein beachtliches Gelege aus.

Von der Viehweide zum Bürgerpark

Dietmar Rudert berichtet aus der Historie, als der Brehm schlicht und einfach eine Viehweide war. Der direkte Nachbar Huffmann mietete dann die Prieminsel. Der Fabrikant ließ Bäume anpflanzen und Pfauen herbringen. All‘ dies, damit seine beinamputierte Tochter nicht immer nur auf langweilige Wiesen schauen musste. Der Weg zu einer veritablen Parkanlage war frei. Manche Platanen sind also an die 200 Jahre alt, um 1900 wurde die Prieminsel durch den Verschönerungsverein umgestaltet. Hannelore Kahmann hat sich mit den Bäumen des Lehrpfads näher beschäftigt und weiß so manches zu berichten. Vor allem Laubbäume wurden gekennzeichnet, aber auch der mächtige Mammutbaum, als einziges Nadelgehölz. Die klassische Kegelform ist gespalten: „Da ist der Blitz reingefahren. Hoffentlich erholt er sich wieder.“ Ein paar Meter steht eine Trauerbuche: „Unter ihrem dichten Blätterdach kann man sich prima verstecken.“ Die Linde bietet demjenigen üppigen Schatten, der sich unter sie setzt. Der Baum ist voll von Bienen und Hummeln, die eifrig Nahrung sammeln. Hannelore Kahmann sieht den emsigen Arbeitern zu: „Aber wenn es nicht mehr genug Futter gibt, liegen viele Hummeln tot unterm Baum.“

Eine neue Löcherbach-Skulptur

Die Esskastanie ist Baum des Jahres. Auf dem Brehm gibt es seit 2001 eine, ein von Gisela Berndt gespendeter „Jahrtausendbaum“. Der Spielplatz mit Seilbahn, Kletter- und Spielgeräten ist sehr beliebt. Ein absolutes Highlight ist das 2015 aufgestellte Spiel-Schiff in Form einer Ruhr-Aake, welches an die wechselhafte Geschichte der Ruhrschifffahrt erinnert. Direkt gegenüber musste eine erkrankte Platane gekappt werden, doch ein Rest blieb stehen. Als ihr Blick erstmals auf den Stumpf fiel, dachte Barbara Schröder sofort an den Fischlaker Holzkünstler Roger Löcherbach. Er zeichnete schon verantwortlich für das Paar „Herold und Musica“ sowie die Gruppe der Tierfiguren für vier Honnschaften. Warum nicht hier auf dem Brehm mit einem Löcherbach-Werk einen weiteren Schritt zu einem Werdener Skulpturenpark gehen? Michael Bonmann gefällt die Idee: „Ich denke mal, dass die BV sich gerne finanziell beteiligen wird.“ Die Runde neigt sich dem Ende zu, da weist Dietmar Rudert auf den Bergahorn: „Aus dessen Holz wurden Boden, Zargen und Schnecken der berühmten Stradivaris gefertigt.“ Nun ist aber auch genug gewandert und geschaut, die Führung endet mit einem gemütlichen Zusammensein bei den Werdener Wiesn. Wirt Mali Sirin gibt einen aus auf seinen Geburtstag und weist auf die Spendendose an der Theke hin. Hier sollen Gelder gesammelt werden für ein neues Graffiti am Treppenabgang zu Treidelplatz. Freddy Kleinfeldt weist auf die neuen Mülltonnen hin und betont nochmals, wie wichtig eine soziale Kontrolle wie der Biergarten gegen Vermüllung des Areals ist.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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