Schweigeminute 11.2., 12.45 h, Kopstadtplatz 12
Gedenkfahrt zum Tod Fahrradaktivist Andreas Mandalka

Die Gedenkveranstaltung des ADFC Essen, des RadEntscheids Essen und der Essener Fahrrad-Initiative findet Sonntag, 11. Februar 2024, 12:45 Uhr, Kopstadtplatz 12, Essen-Innenstadt, statt.
 | Foto: EFI
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  • Die Gedenkveranstaltung des ADFC Essen, des RadEntscheids Essen und der Essener Fahrrad-Initiative findet Sonntag, 11. Februar 2024, 12:45 Uhr, Kopstadtplatz 12, Essen-Innenstadt, statt.
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Die Essener Radverkehrsinitiativen organisiert Gedenkfahrt zum Tod des Fahrradaktivisten Andreas Mandalka. Warum? Er wurde am 30. Januar 2024 auf einer Landstraße bei Pforzheim von hinten angefahren und starb noch am Unfallort. Er war unter dem Pseudonym Natenom bundesweit als Radfahrer, Blogger und Aktivist bekannt.  Zu seinem Gedenken finden Sonntag, 11. Februar 2024, bundesweit Veranstaltungen statt – auch in Essen.

Die Radverkehrsinitiativen laden alle Radfahrerinnen und Radfahrer ein, an einer Schweigeminute und Gedenkfahrt teilzunehmen. Die Gedenkveranstaltung des ADFC Essen, des RadEntscheids Essen und der Essener Fahrrad-Initiative findet Sonntag, 11. Februar 2024, 12:45 Uhr statt.

Treffpunkt:
Das Verkehrs- und Umweltzentrum, Kopstadtplatz 12, Essener Innenstadt. Essen wird dann um 13:00 Uhr einer der Orte der bundesweiten Schweigeminute für Andreas Mandalka sein. Anschließend startet eine Gedenkfahrt per Rad, die an gefährlichen Stellen der Essener Verkehrsinfrastruktur vorbeiführt.

Andreas Mandalka (43) aus Pforzheim erlangte bundesweite Aufmerksamkeit
Warum? Mit der Dokumentation von zahlreichen Gefährdungen auf seinen Alltagswegen. Insbesondere auf den Landstraßen rund um seine Heimatstadt berichtete er von lebensgefährlichen Situationen durch nicht regelkonforme Überholvorgänge und das Unterschreiten des vorgeschriebenen Mindestüberholabstandes. Sein Tod erfuhr bundesweit Resonanz. "Natenom hat sich gewünscht, dass wir uns in seinem Sinne für ‘Sichere Wege für alle’ einsetzen", so Hilmar von dem Bussche, Sprecher der Essener Fahrrad-Initiative.

Gefährliche Essener Stellen

Auf die Frage nach gefährlichen Stellen in Essen antwortet Hilmar von dem Bussche: "Ich denke an die Lerchenstraße bergab zum Baldeneysee. Die Strecke zählt zum Hauptroutennetz für den Radverkehr und hier gibt es immer wieder zu enge Überholabstände bei sehr hohen Geschwindigkeiten.” Adrian Micke vom RadEntscheid äußert sich zur selben Frage: "Für mich ist es ein Skandal, dass es in Essen immer noch keine direkte Radverbindung zwischen Holsterhausen und der Uni gibt. Die Kruppstraße ist lebensgefährlich". Heino Sahling ergänzt: “Selbst auf den Fahrradstraßen, die ja ein Schutzraum für Radfahrende sein sollen, halten sich viele der motorisierten ‘Gäste’ nicht an geltende Regeln."

Dass in Essen regelmäßig mit viel zu wenig Abstand überholt wird, beweisen die Daten, die Essener Radfahrer-innen mit speziellen Sensoren sammeln. Die unzureichenden Überholabstände, die sie im OpenBikeSensor-Projekt dokumentieren, lassen sich auf der Internetseite des RadEntscheid einsehen. Adrian Micke fordert deshalb auch, die Infrastruktur ins Auge zu fassen. Diese muss so sicher sein, dass es nicht zu Unfällen kommt.

Schweres Erbe hinterließ Natenom
Neben der Notwendigkeit einer sicheren Infrastruktur verlangte Andreas Mandalka mehr Engagement von Polizei und Justiz bei der Durchsetzung der Straßenverkehrsordnung. Das gilt laut Hilmar von dem Bussche auch in Essen: "Es ist nur ein kleiner Teil der Kfz-Fahrenden, die Radfahrende vorsätzlich stark gefährden. Neben Aufklärung, dem Bau von separaten Radwegen und Begrenzungen von Geschwindigkeiten ist es nötig, diesen kleinen Teil rechtlich konsequent zu belangen. Dies ist Natenom nicht gelungen, obwohl er die von ihm angezeigten Vergehen detailliert nachgewiesen hat, und das über viele Jahre. Hier mehr Gerechtigkeit zu erlangen, ist das schwere Erbe, das uns Natenom hinterlassen hat."

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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