Ziviler Ungehorsam von Aktivisten - Rebellion gegen Zerstörung von Lebensräumen
Trauermarsch am Niederfeldsee

Der Trauerzug beginnt mit Kristina Weiß. | Foto: Schattberg
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  • Der Trauerzug beginnt mit Kristina Weiß.
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Steckt Ihnen auch das Wetter 2021 in den Knochen? Turbo-Frühling im Februar: Russische Kaltluft krachte mit Minus 20 Grad ins Ruhrgebiet; legte alles lahm. Danach flirrte Saharaluft rein mit plus 20 Grad: 40 Grad Unterschied. Jetzt: Miese Mai-Laune bei Regen, Wind, Kälte. Geht unsere Welt zugrunde? Bereits 2019 rief Extinction Rebellion international zu Aktionen auf, weltweit, auch in Deutschland.
22. Mai 2021, Tag der Biodiversität.
Es schüttet von oben. Kristina Weiß plante mit der Klimagruppe Extinction Rebellion, eine starke Aktion zum Thema Artensterben: Trauermarsch,  Die-In, wo alle Teilnehmenden sich auf den Boden legen, um die ausgestorbenen Arten zu symbolisieren;  Flashmob-Tanz zum Titel Staying Alive. Start 16 Uhr Radschnellweg - Niederfeldsee – bis zur Universität. Doch das Wetter drehte am Rad…Die Polizei war da! Zur Sicherheit! Schnell zur Sache kam Kristina bei ihrer Ansprache. 
„Wir sind Extinction Rebellion, Teil einer Graswurzelbewegung, die es in vielen Städten und Ländern gibt.“ Beeindruckend führte sie auf, wie schlecht es vielen Tierarten geht, dass täglich Tier- und Pflanzenarten aussterben, unwiederbringlich verschwinden. „Das Artensterben ist, zusammen mit der Klimakrise, die größte Bedrohung der Menschheitsgeschichte. Von vielen Arten, die vor 50 Jahren noch sehr häufig waren, wie u. a. Feldhamster, Feldlerche, Wildbienen, gibt es heute nur noch wenige Tiere. In Deutschland ist ein Drittel aller Tierarten gefährdet oder direkt vom Aussterben bedroht.
Weltweit haben sich Wildtier-Bestände seit 1970 um 60 % verringert, in Mittel-/Südamerika gar um 90 %. Die globale Säugetierbiomasse besteht bereits zu 96% aus Menschen und ihren Nutztieren. Der Weltbiodiversitätsrat der Vereinten Nationen IPBES prognostiziert das Aussterben von 1 Millionen Arten!“

Woran liegt das Aussterben?
„Nicht an Vulkanausbrüchen oder Meteoriteneinschlag wie bei den Dinosauriern, die ein Massenaussterben ins Rollen bringen – sondern an uns Menschen: Wälder abholzen, natürliche Lebensräume vernichten um u. a. Siedlungen, Industrieanlagen und Infrastrukturprojekte anzulegen, indem wir intensive Landwirtwirtschaft mit Monokulturen und hohem Pestizideinsatz betreiben. Tiere und Pflanzen auf andere Kontinente bringen, indem wir den Klimawandel verursachen.“

Dramatische Situation
Täglich verschwinden 150 Arten unwiederbringlich von unserem Planeten. Wir zerstören die Natur Wir stehen am Beginn des 6. Massenaussterbens der Erdgeschichte und der Meteor sind wir Menschen… Wir wissen noch viel zu wenig darüber, welche Folgen das Verschwinden einzelner Arten haben wird. Schon jetzt hungern Fischer weltweit, weil die Fischbestände dramatisch eingebrochen sind, doch jetzt müssen in China Obstbäume mit Pinseln bestäubt werden, weil es keine Bienen mehr gibt. Die Verarmung der Arten und das menschliche Vordringen in die Wildnis ist auch ein Grund für das Überspringen und die Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie HIV oder Ebola und das Entstehen von Pandemien.

Es gibt Hoffnung
Kristina Weiß führt ferner auf: „Maßnahmen wie ökologische Landwirtschaft, Schutz von Wäldern, Gewässern, großen Gebieten an Land und im Meer. Wildblumenwiesen statt Steingärten, Insektenhotels. Blühende Balkonkästen – vormallem Klimaschutz. „Wir sind die erste Generation, die die Klima- und ökologische Krise voll zu spüren bekommt- wir sind die letzte, die noch etwas ändern kann. Darum lasst uns zusammen für Klima- und Artenschutz kämpfen! Engagiert euch bei Extinction Rebellion oder anderen Klima- und Naturschutzorganisationen, pflanzt Bäume, sät Blumen…

Stimmen zur Rebellion
Ute Pfeiffer: „Mit unserer Aktion wollen wir retten – weil viele Tier-Arten aussterben. Das hat mit dem Lebensraum der Tiere zu tun, auch der Intensivierung der Landwirtschaft. Da wir alle mit den Lebewesen verbunden sind, wird das auch auf uns zurückfallen – wie beispielsweise bei der Versorgung mit Lebensmitteln, da jetzt schon nicht genug Insekten Pflanzen bestäuben können.“
Ottmar Wolff: „Ich bin hier, weil mir das Artensterben große Sorgen macht, weil – wenn die Tiere aussterben, auch wir sterben.“
Stefanie Norden: „Das Thema Biodiversität und Artenvielfalt liegt mir sehr am Herzen. Alles wird zugebaut. Die meisten Gärten sind steril. Es kann nicht genug Mühe und Anstrengung geben, um die Artenvielfalt wieder herzustellen.“
Elle Suski, 91 Jahre: „Hut ab vor diesen Menschen. Die sich mit Leidenschaft für unsere Tiere, Bäume, einsetzen.“

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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