"Licht war meine Tür zur Kunst"

Unser Foto zeigt Künstler Christoph Grüne (links) sowie Kunstkurator und Finanzamtsvorsteher Ulrich Hartmann.
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  • Unser Foto zeigt Künstler Christoph Grüne (links) sowie Kunstkurator und Finanzamtsvorsteher Ulrich Hartmann.
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Eine neue Ausstellung kann man derzeit im Finanzamt Essen-Süd, Altendorfer Straße 129, begutachten. Und darüber ist Finanzamtsvorsteher Ulrich Hartmann sehr froh. Denn durch die Absage eines Künstlers war plötzlich der Termin für die derzeitige Ausstellung frei geworden.

„Es war nicht klar, ob wir in der Kürze der Zeit jemanden animieren können, auszustellen“, so Hartmann.
Während der Vernissage zur letzten Ausstellung kam eben dieses Thema zur Sprache und spontan meldete sich Gast und Künstler Christoph Grüne. Ohne große Bedenken sprang der Künstler ein und ermöglicht nun den Besuchern des Finanzamtes, ein einzigartiges Farbenspiel zu entdecken.
„Bei der letzten Vernissage hat sich Herr Grüne bereiterklärt, direkt im Anschluss an die Ausstellung der Schillerschule auszustellen. Deswegen zeigen wir heute die kleineste Ausstellung, die es je im Finanzamt gab“, berichtet Ulrich Hartmann bei der kürzlich stattgefundenen Vernissage zur neuen Ausstelllung.
„12 paintings about light“ zeigt -wie der Name der Ausstellung schon vermuten lässt- eben nur 12 Malereien.
Doch das ist gar nicht schlimm, denn umso gewaltiger sind deren Wirkung auf den Betrachter. Acht Jahre hat die Arbeit an den „12 paintings about light“ gedauert.
Eigentlich hat den Künstler, Christoph Grüne, Licht schon immer fasziniert.
„Das Farbenspiel, Licht und Schatten und wie Licht sich im Verlaufe eines Tages oder eines Jahres ändert, das hat mich immer schon begeistert“, erklärt der Künstler bei der Vernissage.
So seien die „12 paintings about light“ für ihn ein bisschen so etwas wie ein Kind. Ein Kind, welches nun erwachsen geworden ist. „Licht wandelt sich, es ist nie gleich. Vielleicht ist es genau das, was mich daran so fasziniert. Licht war meine Tür zur Kunst“, ist sich Grüne sicher.
Der Künstler hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Analyse von Begebenheiten zu schaffen. „Wie bei der Spektralanalyse habe ich mir gedacht: Warum kann ich das nicht?“
So betrachtet der Künstler einen Punkt der Gesellschaft und versucht diesen Punkt abzubilden. „Kalte Ereignisse stelle ich blau dar, Warme Ereignisse sind rot (wie Beziehungen zum Beispiel)“, so Grüne. Rötlich gelbe Farben symbolisieren für ihn Feuer.
Bewusst hat sich der Künstler für nur 12 Malereien entschieden, denn „wir sind umgeben von der Zahl 12. Sie ist einfach in den Köpfen von uns. Denken Sie nur mal an die 12 Geschworenen. Oder aber an ein Jahr, welches aus 12 Monaten besteht.“
So zeigt Grüne einen gesellschaftlichen Abriss von 12 Bildern und hat dazu Buch- und Pressezitate oder auch Reime aus Liedtexten dazugeschrieben. „Der Betrachter kann so vielleicht den Entstehungsprozess der Bilder nachempfinden. Aber trotzdem ist das nur eine Tür, wandeln Sie das Thema wie sie wollen!“
Die Betrachter der Werke sollen Stimmungen wahrnehmen und auch etwas von den Bildern zurückbekommen. Und das sei eben das Schöne an seiner Kunst. „Die Werke verändern sich ständig. Man sieht bei näherem Betrachten immer andere Dinge, die farben fließen ineinander über“, so Grüne.
Am Anfang war der Künstler eher als Galerist tätig, bis ihn der Ehrgeiz gepackt hat. „Oft habe ich gehört: Haben Sie nicht etwas blaues oder rotes? Diese Frage kann ich nun mit den „12 paintings about light“ ganz anders beantworten.“ Durch seinen guten Kontakt zu Malern, konnte er sich die Techniken schnell aneignen, hat aber am Anfang erstmal nur experimentiert und ausprobiert. Mittlerweile liebt
Christoph Grüne es großformatig zu malen und Ölfarben haben es ihm angetan. „Man kann diese viel länger bearbeiten als Acryl, aber einigen Leuten gefällt der Geruch nach Öl und Terpentin eines Ölgemäldes nicht. Deswegen male ich auch in Acryl.“
Ca. 200 Werke sind so bisher entstanden. Malen tut Grüne aus einer Laune heraus, immer dann wenn er Lust dazu hat. Das kann die ganze Nacht durch sein oder am Tag für wenige Stunden. Auch Lichtskulpturen hat er so schon geschaffen.
Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 29. April montags, dienstags, freitags von 8 bis 12 Uhr, dienstags von 13.30 bis 15 Uhr, sowie donnerstags von 8 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Fotos: Markus Decker

Autor:

Silvia Decker aus Emmerich am Rhein

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