Nach Initiative der Altendorfer Rektorin
Riesenüberraschung vom Ruhrbischof

Schluss an der Altendorfer Bodelschwinghgrundschule
Ende-...Rührende Worte von Rektorin Herz-Höhnke. | Foto: Schattberg
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  • Schluss an der Altendorfer Bodelschwinghgrundschule
    Ende-...Rührende Worte von Rektorin Herz-Höhnke.
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Ein noch nie dagewesenes Highlight erlebten am letzten Schultag Bodelschwingh-Grundschüler, 4. Klassen. Dafür setzte sich Schulleiterin Hannelore Herz-Höhnke mit heißem Herz ein. Über Monate grübelte sie, Besonderes, Unvergessliches sollten ihre Kinder jetzt erleben. Warum? Selbstmordgefährdet waren gar einige Kinder. Drei Monate Unterrichtsausfall wegen Corona, Wechselunterricht. Starke Defizite bei Schülern. Einzelnen Kindern ging es richtig schlecht in der Lockdown-Phase. Beengte Wohnungen, Streit, Schläge. 

Fakt, die Bodelschwingh liegt im Brennpunkt von Altendorf. Trotzdem zieht gerade diese Schule magisch Eltern, Schüler an durch Besonderheiten. „Teilhabe“ ist das Geheimnis der Rektorin; Mutter von vier Kindern, die mit sechs Geschwistern aufwuchs. Stark unterstützt wird die Grundschule vom Rotary-Club. Der brannte 2015 nach dem Geheimnis der Schule. Machte sich kundig; seitdem – begeistert.

Wie kann man 2021 kleine Seelen, Herzchen der verletzten Schüler erreichen?
Hannelore Herz-Höhne resümiert: „Mich umtrieb der Gedanke, dass wir in Altendorf auch von der Kirche nicht vergessen werden dürfen. In meinem Kopf pulsierte schon länger der Gedanke, den Bischof anzuschreiben. Ich kann nicht sagen, warum! Ich wollte einfach von höherer Stelle gehört werden. Bischof Franz-Josef Overbeck habe ich einige Male in der Predigt gehört, persönlich erlebt. Er hat eine besondere Stimme, man kann ihm sehr gut zuhören, sich inspirieren lassen. Er wirkt charismatisch auf Menschen.“

Rektorin bitte Ruhrbischof um Hilfe
Herz-Höhnke schrieb ihm einen Brief. Verrückt? Nein! Ein Einsatz voll Wärme, Gefühl. Wie eine „Mutter“ kämpft, deren Kinder flügge werden, bat sie Bischof Overbeck um Hilfe.
„…Unsere Schulgemeinde, insbesondere unsere Schulkinder, haben in den vergangenen Monaten, Wochen sehr gelitten. Wir (die ganze Schulgemeinde) fühlten uns manchmal sehr abgehängt, weil es von anderen Institutionen und von der Kirche kaum Unterstützung gab. Wir unterrichten in Altendorf sehr viele tolle, nette Kinder aus 52 Ländern dieser Welt. Der Migrationsanteil liegt bei nahezu 97 %. Viele Kinder brauchen auch den Trost außerhalb der Schule. Das Personal unserer Schule hat seit März 2020 alles gegeben, damit wir die Krise gemeinsam überstehen und schaffen.

Zu gerne habe ich mir oft auch kirchlichen Beistand und Unterstützung gewünscht
Mir fehlten Zeit und Mut, mich bei Ihnen zu melden. Der interreligiöse Dialog wurde in unserem Bezirk angestoßen, doch um Weichen zu brechen, benötigt der Prozess noch andere Anstrengungen. Gerne stelle ich mich weiterhin diesen Anstrengungen. Unsere Kinder und die Eltern in Altendorf müssen gesehen und gehört werden. Sie werden bereits bei den notwendigen Bildungschancen oft abgehängt. Der Sozialindex existiert weiterhin auf dem Papier. Ich bin mir sicher, dass wir im gemeinsamen Miteinander noch viel mehr für diese Kinder tun können…“

Verlass ist auf unseren Ruhrbischof
Prompt flatterte ein sehr einfühlsamer Brief an die Schüler, in dem sich Franz-Josef Oberbeck u. a. auf ein Schulprojekt bezieht. "Ihr habt euch in diesem Schuljahr mit den Bienen beschäftigt und habt sicherlich gelernt, wie wichtig es ist, sich für die Umwelt einzusetzen und welche Rolle dabei die Bienen spielen. Bienen sorgen dafür, dass es in der Natur bunt ist. Durch sie können viele verschiedene Pflanzen wachsen und Früchte tragen. Diese Vielfalt bereichert unser Leben. Einzigartig wie ihr alle seid, tragt auch ihr gemeinsam dazu bei, dass unsere Welt bunt und vielfältig ist." Der Ruhrbischof betonte, „wie wichtig es ist, in Krisenzeiten zusammenzuhalten und füreinander da zu sein.“
Abschied tut weh. Tränen...
Aber den Altendorfer Viertklässlern baute der Bischof-Brief eine Brücke für Aufbruchstimmung. Emotionsvoll lasen Salma, 10, und Romaissa, 9, die Zeilen vor. Eltern schämten sich nicht ihrer Tränen…Freudentränen beim Schüler-Konzert plus Lehrer; rührender Gesang der Abgänger. Applaus für Heinz Potztal, Sänger Polizeichor Essen; Wilfried Böckler Gitarre, Gregor Waldeyer Piano, Schüler Gabriel Geige. Liebevolle Worte fallen von Markus Tiefensee, Pastoralreferent Altendorf und Pfarrerin Michaela Langenheim.

Süßes Ende
Klingeling - Eismann Marco fährt auf den Schulhof. Anstellen – Lutschen. Sodann schweben „1000“ bunte Luftballons hoch. Himmlisch!

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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