Improvisation war gefragt beim Adventskonzert
Star-Tenor mit Panne

Eine musikalische Weltreise unternahmen die Künstlerinnen und Künstler beim Adventskonzert in der Apostelkirche. Zweiter von rechts: Organisator Pedro de Castro. | Foto: Foto: Gohl
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  • Eine musikalische Weltreise unternahmen die Künstlerinnen und Künstler beim Adventskonzert in der Apostelkirche. Zweiter von rechts: Organisator Pedro de Castro.
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Das Adventskonzert in der Apostelkirche ist volljährig: Im 18. Jahr fand die traditionsreiche Veranstaltung der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Frohnhausen statt - und verlangte dem Organisator Pedro de Castro viel Improvisations-Talent ab.

Es hätte so einfach sein können: Beschauliche Klänge in bewährter Form. Eine musikalische Reise durch die Welt, auf die sich die Besucherinnen und Besucher der stets ausverkauften Veranstaltung schon seit Wochen gefreut hatten. Doch dann das: Publikumsliebling Ricardo Marinello war nicht da. Das Konzert der 3 Tenöre drohte kurz vor dem Fest in Gefahr zu geraten.
Doch Pedro de Castro hatte alles im Griff und stellte spontan das Programm um, führte charmant und mit viel Wortwitz durchs veränderte Programm: "Was ist ein Italiener gerne? Italienisch! Was fährt ein Italiener gerne? Italienische Autos!" Ricardo Marinello wartete auf den Pannendienst, sein Auto hatte den Geist aufgegeben...
Doch auch zwei Tenöre - René Aguilar und Pedro de Castro - sowie die Sopranistinnen Stefanie Rodriguez, Anne Rosenstock - beide aus dem Aalto-Ensemble - und Anna-Maria Fischer aus Berlin präsentieren ein abwechslungsreiches Programm mit Weihnachtsliedern und Opernstücken. Begleitet wurden sie vom Kammerorchester Humanitas.
Spontan auf der Bühne fand sich Claudio de Castro wieder und sang Hallelujah des kanadischen Singer-Songwriters Leonard Cohen. Was die Wartezeit auf den verschollenen Tenor verkürzten sollte, wurde zum gefeierten Erfolg. So schön können Überraschungs-Konzerte sein.
Ein südafrikanisches Weihnachtslied wurde von Exel und Viktor, Geschwister aus Ghana, präsentiert. Und Tenor René Aguilar griff zum Instrument und präsentierte ein Weihnachtslied aus seiner Heimat Chile, welches musikalisch von Pedro de Castro übersetzt wurde.
Kaum wurden deutsche Weihnachtslieder gemeinsam mit der Gemeinde und dem angereisten Publikum gesungen und stand "Time to say good bye" auf dem Programm, stürzte Ricardo Marinello, einst TV-Star aus der Welt der Castings-Shows, auf die Bühne und belohnte das lange Warten mit dem berühmten Ave Maria. Ein wirklich hörenswertes Erlebnis.
Bekannt wurde der deutsch-italienische Opernsänger, der schon mehrfach zu Gast bei den Adventskonzerten in Frohnhausen war, durch den Gewinn der ersten Staffel von "Das Supertalent". Inzwischen hat er klassischen Gesang an der renommierten Robert-Schumann Musikhochschule in Düsseldorf studiert und wirkt auf verschiedenen Opern- und Konzertbühnen.
Beim Konzert in Frohnhausen gefiel dann ebenso das italienische Medley und das Qué viva España mit großer Beteiligung des Publikums.
Pedro de Castro erinnert sich noch gut an die Anfänge: "Vor genau 18 Jahren startete das Adventskonzert der Drei Tenöre in der Apostelkirche. Damals noch sehr beschaulich - mit einem Klavierbegleiter und zwei Kerzenständern. Nach drei Jahren war die Veranstaltung immer ausverkauft und das Angebot wuchs und wurde opulenter."
Und auch Pfarrer Werner Sonnenberg erinnert sich gerne: „Wir hatten alles hier - außer Tiere. Spanische Weihnachten mit Flamenco-Tänzern, ein 30 Mann großes Blechbläser-Orchester, den rührenden Flüchtlingskinderchor, Feuerwerke, argentinische Weihnachten mit Tangoklängen. So bleibt es ständig spannend!" Die Adventskonzerte in der Frohnhauser Apostelkirche haben seit 18 Jahren ein treues Publikum. Ein Weihnachtslied aus seiner Heimat präsentiere René Aguilar, der sonst im Aalto-Opernchor zu erleben ist.

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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