Der Botanische Garten der Ruhr Universität Bochum
Einmal um die ganze Welt

Dreistreifen Baumsteiger
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Und für die botanische Weltreise benötigt man noch nicht einmal 80 Tage, wie von Jules Verne beschrieben , sondern nur ca. 3-4 Stunden, je nachdem, wie intensiv man sich mit den floralen  Juwelen des Botanischen Gartens in Bochum beschäftigen möchte.
Verdient hätten  eine genauere Beschäftigung  eine Reihe von botanischen (und zoologischen) Raritäten.
Nur drei davon seien hier aus Platzgründen vorgestellt.
Der Dreistreifen Baumsteiger (Bild 1) ist ein kleines Fröschchen  von maximal 22 mm, dessen Männchen die geschlüpften Kaulquappen auf dem Rücken in ein Kleinstgewässer in die Blattachsel einer Pflanze schleppen. Baumsteiger kommen nur im SW Equadors und im NW Perus vor. Leider ist die Art stark gefährdet.
Die Paradiesvogelblume (Strelizie) ist eine der beliebtesten Schnittblumen der Welt (Bild2). Die Pflanzen stammen aus Südafrika und werden von Nektarvögeln bestäubt.  In Bochum kann man einmal ihre natürliche Wuchsform bewundern.
Eine botanische Besonderheit ist auf jeden Fall die aus Angola und Namibia stammende Welwitschie (Bild3). Sie besteht nur aus einem abgeflachten kurzen Stamm mit Pfahlwurzel und zwei bandförmigen Blättern, die an der Basis stets nachwachsen. Sie sind deshalb so bedeutsam, weil sie einerseits  zu den Nacktsamern (Nadelgehölzen) gehören, auf der anderen Seite besitzen die männlichen Pflanzen allerdings 6 Staubblätter, wie sie für die Blütenpflanzen typisch sind.
Auch viele andere gezeigte Pflanzen sind Besonderheiten in der Evolution der Blütenpflanzen.
Gerade die Schaugewächshäuser beherbergen so viele botanische Raritäten, dass sich ein Besuch zu jeder Jahreszeit lohnt. Und wo hat man die Lebensräume der Tropen, der Savannen und der Wüsten der Welt schon einmal auf 3500 Quadratmetern, die allerdings nicht in der Gesamtheit öffentlich zugänglich sind, so dicht beieinander. Allein das Tropengewächshaus hat eine Höhe von 17 Metern.
Nach den Gewächshäusern kann man die botanische Weltreise auf dem 13 Hektar großen umzäunten Gelände fortsetzen. Von den Vegetationsstufen der Alpen bis zu den Mittelmeergewächsen sind es nur wenige Meter. Und einen Halt sollte man auf seiner Weltreise auf jeden Fall noch einmal in China einlegen. Die chinesische Partneruni in Shanghai hat den Bochumern nämlich auf rund 1000 Quadratmetern einen Ort der Ruhe unweit des oft hektischen Campusbetriebes errichtet. Auch hier fühlt man sich in eine fremde exotische Welt versetzt.
Aber auch die heimische Flora kommt auf dem Gelände des Botanischen Gartens nicht zu kurz, auch wenn zur Zeit kaum Pflanzen in Blüte stehen.
Jetzt, wo die Bäume blattlos sind, lohnt es sich besonders, auf Flechten und Moose zu achten, die die Stämme überziehen. Aber auch die Schneebeeren und die Früchte der Stechpalme fallen noch auf. An Fotomotiven wird man im Botanischen Garten der Ruhr Uni zu jeder Jahreszeit  fündig.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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