Hausrotschwanz (Familie: Fliegenschnäpper)
Fotosession mit einem jungen Fliegenschnäpper

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Hausrotschwänze aus der Familie der Fliegenschnäpper gehören eher zu den nervösen Zeitgenoss*innen. Typisch für sie sind ihre huschenden Bewegungen. Selbst wenn sie  eine geeignete Stelle gefunden haben und für einen kurzen Moment zur Ruhe kommen,  kann man ihr  Knicksen mit den dürren Beinchen  beobachten. Das Zittern mit dem  rostroten Schwanz ist ebenfalls  charakteristisch für die kleine Vogelart.Und auf Störungen reagieren sie überwiegend empfindlich.
Deshalb zog ich mit meiner alten Bridgekamera (Sony HX 400 V) auf die Bahnbrache an der Koppestrasse in E-Altendorf, weil ich mich auf Aufnahmen aus der Ferne einstellte. Die leichte Sony hat immerhin 1200 mm Brennweite. Damit lassen sich auch weit entfernte Gegenstände und Tiere ganz gut heranzoomen.
Die ersten Aufnahmen entsprachen dann auch meinen Erwartungen. Ein junger Hausrotschwanz saß in ca. 50 Meter Entfernung auf den Verstrebungen eines Hochspannungsmastes (s. letztes Foto). Aber kaum kam ich näher, da  flog er über die Schallschutzmauer und ward nicht mehr gesehen.Ein zweiter Vogel  pickte offensichtlich kleinere Insekten  vom  Boden auf .Einige Sekunden präsentierte er mir seinen Rücken für ein paar Schnappschüsse und nahm ebenfalls  reißaus, als ich mich auf ihn zu bewegte.  Er flog kurz auf und verschwand 20 Meter weiter zwischen den gestapelten Bahnschwellen.
Das wars dann wohl?--- Zum Glück nicht!
Als ich die schmale Bahnbrache weiter entlang lief, entdeckte ich einen dritten Hausrotschwanz aus der ersten diesjährigen Brut.Nur drei  Meter entfernt saß er auf dem Betonsockel eines Hochspannungsmastes. "Eh du den fokussiert hast, ist der eh über alle Berge," ging es mir durch den Kopf. Doch der kleine Vogel- noch kleiner und schlanker als ein Spatz- blieb ruhig sitzen. Ein erstes zaghaftes Foto! Das Auslösergeräusch störte ihn offenbar nicht.  Schnell schoss ich ein zweites und drittes Foto. Trotz des Hundes, der brav neben mir sitzen blieb, bewegte sich der Jungvogel kaum, fixierte uns aber aufmerksam. Da im Hintergrund der normale Eisenbahnverkehr ablief, konnte ich Bilder mit verschiedenen Zügen als  Hintergrund machen und verschiedene Zoomstufen einstellen. Die 1200 mm hätte ich dazu wirklich nicht gebraucht. Ich wurde mutiger und wechselte die Perspektive und den Kamerastandort. Wieder spielte der Hausrotschwanz mit und blieb auf seiner Ansitzwarte hocken.
Offensichtlich ein Medienprofi. :-))
Hättest du doch besser dieSpiegelreflexkamera mitgenommen. Aber wer hätte ahnen können, dass man auf ein so professionelles Fotomodel trifft.
Wahrscheinlich waren es nur 2 oder 3 Minuten, die der Hausrotschwanz für mich posierte. Aber wer öfter Vögel fotografiert, weiß, dass das schon, gerade auch für die "nervösen" Hausrotschwänze,  eine halbe Ewigkeit ist.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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