„Buntes Grün“ bald in aller Munde - vorher muss rinnen der Schweiß
Prickelndes Richtfest mit Körpereinsatz

Diese Macher brauchen keine Muckibude. Sie haben durchtrainierte Körper mit Grips...  | Foto: Schattberg
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Frei nach Friedrich Schiller - festgemauert in der Erden - werkelt im Gemeinschaftsgarten Buntes Grün, hinter dem MGH, Frohnhausen, ein flippiges Völkchen. Der bunte Richtfest-Reifen, gefertigt von Elena Fronka, wirbelt wild bei Sturmtief "Kirsten". Fakt, die Form aus Lehm ist noch nicht gebrannt. Wird ja keine Glocke; sondern ein Lehm-Ofen. Der Reihe nach...

Die Zwillinge Greta und Leni, 8, pantschen im Wännchen mit ihren Füßen Lehm und Wasser zum Schlammbad. Lehrer, Erzieher, Historiker, Bauingenieur feuern sie an. Das stachelt Labrador Karl Heinz von Sozialarbeiter Patrick an, der mitmatschen will. Bei Fuß sind alle Zweibeiner, die schnell aus dem braunen Brei Bällchen formen, auf einen Haufen türmen. Tja, die Form aus Lehm ist noch nicht gebrannt. Wird ja keine Glocke! Sondern ein Lehm-Ofen.

Bravourös lässt Bauingenieur Tim den Korken knallen, spritzt Sekt Fontänen-fein auf das Dach vom halbfertigen Lehm-Ofen. Prost!

Schwerstarbeit liegt hinter der buntgemischten Truppe; die immer wieder Sand aufhäufte, dann Zeitungspapier über den Haufen legte, damit der Sand nicht am Lehm kleben bleibt. „Die Trockenzeit dauert“, bilanziert Tim. „Es geht nicht schneller, aus Zeitgründen.“

Auch das Dach ist fertig. Jonas, Erzieher, führt an: „Die ersten zwei Schichten sind Lehm, Sand, Wasser, um Wärme zu speichern. In der 3. und 4. Schicht kommen Lehm, Stroh, Wasser. Wir sind noch im Bauprozess. Übrigens, das Rohr dient zur Wassergewinnung. An den Seiten sind Rinnen angebracht, das Wasser läuft dann in die Regenbehälter.“

"Ich hoffe, dass wir bald leckere Sachen backen können"

Martin, Historiker, erklärt: „Wenn alles total trocken ist, wird der Sand aus der Mulde vorsichtig rausgeholt. Dann können wir Pizzen, Brot, Brötchen backen.“
Zustimmung von Darius, er studierte Bauingenieurwesen. „Es geht mächtig voran."
Jonas lenkt ein: „Beim ersten Mal müssen wir ganz langsam über mehrere Tage den Ofen mit Kohle anheizen, damit der Lehm nicht reißt, der Ofen sich an die hohe Temperatur gewöhnt. Dann nehmen wir die Kohle raus.“

Rinnen muss der Schweiß
Soll das Werk den Meister loben! Doch der Segen kommt von oben…Nö, aus dem bald vollendeten Lehmofen: Pizzen, Nudelaufläufe, knusprige Brote, Flammkuchen – alles was das Herz, die Lust begehren. Also, bis Ende September – die Spitzen-Stimmung stimmt  - dann mit Glühwein!

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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