Riesiger Verlust für Essen
Bravouröser Bürgermeister Rolf Fliß macht Schluß
- Unvergessen u. a. sind die Atempause-Radtouren mit
Bischof Overbeck und Superintendentin Greve sowie die
unzähligen Baustellenradtouren mit Verkehrsdezernentin Simone Raskob - Foto: Privat
- hochgeladen von Ingrid Schattberg
Liebe WegbegleiterInnen meiner Bürgermeisterei,nun geht es also am 4.11.25 zu Ende, das schönste Ehrenamt der Welt, das des Bürgermeisters!
Und es ist an der Zeit, Tschüss und Auf Wiedersehen zu sagen.
Gleich 3-mal hatte ich die große Freude und Ehre zugleich, vom Rat der Stadt Essen zum Bürgermeister gewählt worden zu sein: von 2004 bis 2009, von 2009 bis 2014 und schließlich in der Pandemiezeit von 2020 bis heute!
Jeweils ein wunderbares, politisches „Geschenk auf Zeit“, 7/24h, dass meine großartige Familie gefördert, aber auch zeitlich gefordert hat. Daher sage ich gleich zu Beginn dieses Briefes ein dickes DANKE meiner Familie, die mich getragen hat, in guten wie weniger guten Zeiten! Danke Mareike, Christian und Moni!
Die direkten und unmittelbaren Begegnungen mit den Menschen vor Ort, auf der Straße oder in ihrem Verein, auf dem Sportplatz, im gewohnten Umfeld oder beim Besuch im Rathaus, waren immer meine Triebfeder, mein Ansporn, meine Motivation, mein Glück.Dafür stand ich für ein Morgengebet oder einen Besuch auf dem Großmarkt auch schon mal gern früher auf oder ging besonders bei Brauchtumsfesten auch mal gern später ins Bett. Oder auch gar nicht, wenn ich alle 5 Jahre auf dem Löschzug der Feuerwehr Essen oder im Streifenwagen der Polizei wieder einmal nachts unterwegs war und „meine“ Stadt von einer ganz anderen Perspektive zu sehen bekam, was ich ja genau so ausdrücklich wollte!
Doch diese Wahlperiode stand von Beginn an unter einem schwierigen Stern: der Corona-Pandemie. Mit Mundschutz wurde ich/wurden wir zu BürgermeisterInnen gewählt, mit Mundschutz tagten wir auf Abstand, mal in der Messe, mal in der Grugahalle. Die so geliebten Begegnungen mit den Bürgerinnen und Bürgern fielen meist aus. Wir mussten quasi über Nacht lernen, was eine Viko ist, wie man den Bildschirm teilt oder im Chat anderen was schreibt. Hybride Sitzungen wurden Alltag.
Als sich dann endlich wieder alles zu normalisieren schien, griffen Putins Armeen am 24.2.2022 die Ukraine völkerrechtswidrig an und mein/unser Leben geriet aus den Fugen, weil viele tausende Geflüchtete zu uns nach Essen kamen und vieler Formen der solidarischen Hilfe und Unterstützung bedurften.
Unvergessen, wie unsere GRÜNE Geschäftsstelle, aber auch unser eigenes Treppenhaus mit Hilfsgütern von hilfsbereiten EssenerInnen geflutet wurde. Dann dieses riesige, organisatorisch immens herausfordernde Benefiz-Konzert auf dem Kennedyplatz mit der Ukrainischen Pop Ikone Ruslana, welches ich mit Irina Jastreb in die Wege geleitet hatte.
Gottseidank sprangen uns OB Thomas Kufen und Richard Röhrhoff, als alles zu scheitern drohte, zur Seite.Aber seitdem weiß ich auch um die Hilfsbereitschaft der Stadtgesellschaft.
Und als ob das noch nicht genug wäre, wurde Israel von Terroristen der Hamas am 7.10.23 brutalst angegriffen und in deren Folge Gaza dem Erdboden gleichgemacht. Wieder galt es zu helfen,
wo man nur konnte.
Community:Ingrid Schattberg aus Essen-West |

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