Unendlich viele Bauschäden - endlich Neubau
Glücksgriff - Gesamtschule Bockmühle

Gesamtschule Bockmühle - Schulleiterin Julia Gajewski -
das Bild passt super zu der tollen Direktorin. | Foto: Schattberg
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  • Gesamtschule Bockmühle - Schulleiterin Julia Gajewski -
    das Bild passt super zu der tollen Direktorin.
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Die erste und größte von mittlerweile sieben Essener Gesamtschulen ist die Altendorfer „Bockmühle“. Jubel jetzt: 2022 feiert sie 50-Jähriges. An der Bockmühle unterrichten 153 Lehrer-innen und Referendare-innen 1462 Schüler-innen. Eine Mammutaufgabe. Bedingung: Schulleiterin Julia Gajewski liebt ihre Kinder. Job tauschen? „Nein“.

Fakt: 60 % der Schüler-innen leben in schwierigen Familienverhältnissen. Seit langem ist die Schule „baufällig“. Bereits 2019 protestierten 1600 Bockmühle-Gesamtschüler, Lehrer, Eltern auf der Kettwiger Straße, skandierten: “Wir sind hier! Wir sind laut! Damit ihr unsere Schule baut!“ Endlich hat der stete Einsatz gefruchtet für die Brennpunktschule von Gajewski samt Team. Bald soll der Neubau beginnen. Wo? „Hier auf dem Gelände, das ist groß, ca. 70000 qm. Es soll bald losgehen, sagt die Stadt.“ Beginn etwa 2023…
Stadtspiegel: Wie einfach oder schwer ist es, Lehrpersonal für die Schule zu gewinnen? „Es ist eine große Herausforderung hier zu arbeiten. Dieser Aufgabe muss man sich stellen. Das traut sich nicht jeder zu.“ Zählen heute ehemalige Schüler-innen der Bockmühle zum Personal der Schule? „Ja, aktuell zwei.“
Stadtspiegel: „Warum haben Sie sich für die Bockmühle entschieden? „Ich bin hier sehr glücklich und finde es schön; damals gab es für mich keine andere Stelle.“
Stadtspiegel: Beim Talent Award 2018 wurde Schulleiterin Gajewski als Preisträgerin geehrt. Hat sich das auf die Schule ausgewirkt? „Ja, die Ehrung kam für die gesamte Schule, die ich entgegengenommen habe, das hat sehr motiviert.“
Stadtspiegel: Wie einfach oder schwer ist es, Schüler-innen für die Schule zu werben? Wie unterscheiden sich Klientel von einer anderen Gesamtschule in Essen? „Wir haben immer zu wenig Anmeldungen - wird dann koordiniert unter unseren Gesamtschulen. Aber in letzten Jahren ist die Schülerzahl wieder steigend. Hier ist eine Brennpunktschule. Wir haben es schwerer. Große Armut herrscht hier. Doch die Referendare, die uns kennen, unsere Schule – wollen auch bleiben.“
Stadtspiegel: Warum ist der Ruf der Gesamtschule Bockmühle nicht immer der Beste gewesen. Hat es was mit dem Namen der Schule, mit dem Personal oder doch mit dem Standort der Schule und dem maroden Bauwerk zu tun? „Der Standort hier in Altendorf im Brennpunkt ist hinderlich. Wo man an der Ecke Drogen kaufen kann. Und der zweite wichtige Faktor die große Armut. Viele Eltern haben nichts. Das ist schon bitterlich.“
Stadtspiegel: Hat man schon einmal über eine Namensänderung nachgedacht? Die Helmut-Rahn-Realschule hieß ursprünglich auch anders. „Haben wir. Aber nicht durchsetzen können. Die „Bockmühle“ steht dafür, dass wir uns für die Kinder vorbehaltslos einsetzen. Eine Schule für alle Kinder.“
Stadtspiegel: Gibt es einen Unterschied zu Abiturienten anderer Schulen? Die Anforderungen der Abituraufgaben sind doch landesweit gleich?! „Es gibt keinen Unterschied. Nur die einzelne Biografie der Schüler-innen ist immer sehr besonders.
Stadtspiegel: Wenn Sie noch einmal vor der Wahl stehen würden, die Schulleitung einer anderen Schule übernehmen zu können – schöner Bau, weniger Heterogenität, bessere landschaftliche Umgebung, würden Sie Ja sagen? „Nein, ganz sicher nicht. Diese Herausforderung ist zu glattgebügelt. Ist nicht so gut für mich.“
Übrigens, die 59-jährige Julia Gajewski glaubt nicht, dass sie noch im fertigen Neubau „Bockmühle“ einzieht. "Der wird sehr viele Jahre dauern…“

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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