Applaus beim 26-Häuser Abriss

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Allbau AG investiert 14 Mio. Euro für Neubau am Niederfeldsee. ---

Shooting Star ist der long front Bagger der Firma Bergfort GmbH. Seine Schaufel mit den XXL-Zähnen reißt das Maul auf, packt den offenen Dachstuhl. Das Gebälk ächzt, kracht als Sperrholzhaufen unter Beifall von Prominenz stöhnend auf Bauschutt. Ja, Allbau AG hält Wort. Die Abrissmaßnahmen der 180 Wohnungen rund um die Rüselstraße in Altendorf beginnen. Knallend - ohne Sekt und Selters – dafür mit Wassersschläuchen…

Doch auch die Zuschauer stört wohl nicht der Abriss-Staub. Denn hier im „dunklen“ Altendorf soll es hell, heiter, anziehend, attraktiv werden. Und zwar ganz schnell. Dirk Miklikowski, Allbau-Vorstand, verspricht, dass bereits in ca. fünf Monaten 26 Häuser aus den 30-er-Jahren abgetragen sein werden. „Dann geht es nahtlos ab September mit dem Neubau von 60 Mietwohnungen weiter. Mit energieeinsparender Bauweise, individuellen Grundrissen, Barriere-Freiheit, Tiefgarage, Aufzug…“ Rein gepumpt werden rund 14. Mio. Euro. Die ersten Umzugswagen stehen voraussichtlich Frühjahr 2013 vor den neuen Altendorfer Türen. Mit Ausblick auf den Niederfeldsee, der zwischen Rüselstraße im Süden und dem Sälzebach im Norden von der Stadt Essen angelegt wird.
Markanter Treffpunkt, ein Café, ist ebenfalls geplant, am direkt anliegenden Rad- und Gehweg des Regionalverbandes Ruhr, also am See.

„Die Menschen in Altendorf, unserem bevölkerungsreichsten Stadtteil, sollen sich wohlfühlen“, betont auch Oberbürgermeister Reinhard Paß, denn „inzwischen hat der Zahn der Zeit an vielen Häusern und Siedlungen Spuren hinterlassen. Also müssen wir was tun. Die Bemühungen, etwas zu verändern, gibt es schon sehr lange. So wurde Altendorf bereits 1998 in das integrierte Handlungsprogramm für Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf – jetzt Soziale Stadt – aufgenommen. Dann wurde Altendorf Modellstadtteil für den Agenda-Prozess- und so ging es immer weiter. 2007 beschloss der Rat schließlich das Entwicklungskonzept, das den Stadtumbau Bochold/Altendorf endgültig auf den Weg brachte.“ Jetzt geht es also los mit vielen Partnern. „Durch die Investitionen der Allbau AG, der Stadt Essen, die Unterstützung durch den RVR und die Förderung aus Mitteln der Städtebauförderung des Landes wird Qualität entstehen, die Altendorf/Bochold nachhaltig als Wohnstandort positionieren soll.“

Vorrangig denkt die Abrissfirma Bergfort GmbH an die Altendorfer Nachbarn. „Wir beginnen mit dem Rückbau, werden ihn begleitend überwachen, indem sämtliche behördlichen Vorschriften eingehalten werden, um Anwohner so wenig wie möglich zu stören“, versichert Hermann Bergfort, Geschäftsführer. „Abbruch ist die risikoreichste Sache beim Bau, weil man auf Dinge stoßen kann, die nicht vorauszusehen sind. So fanden wir bei der Stern-Brauerei ca. 28 Bomben! Jeden Morgen untersucht unser Polier jetzt hier die Räume, Keller, ob sich nicht Obdachlose dort einquartiert haben.“ Er verweist auf einen zweiten, kleineren Bagger, der sofort grob sortiert nach Beton, Holz, Schutt.
Ein weiteres Standbein ist die Beratungsgesellschaft mbH Asmus + Prabucki - Ingenieure. Dr. Ing. Marc-Joachim Prabucki, Geschäftsführer sowie Dipl.-Ing. Arnold Paisler, Projektleiter, zählen auf: „Wir machen jetzt den Abbruch, danach heben wir die Baugruben aus, dann kommt der Architekt für die Häuser, anschließend werden die Straßen umgebaut – teilweise zu Wohnstraßen, grünen Wegen…“

Mit großen Augen betrachtet Klaus Persch, Bezirksbürgermeister, den ersten Hausabriss. „Ich bin froh und glücklich, dass es hier endlich losgeht. Bis jetzt stand die Planung auf dem Papier. Endlich wird sieWirklichkeit.“

Fotos: Michael Gohl / West Anzeiger

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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