Milliarden-Projekt: Bauverzögerung wegen eines Vogels

Seit 2014 warten Pläne der Emschergenossenschaft auf Start - von der Bezirksregierung!

Still ruht die stinkende Köttelbecke? Nö. Das schnurgerade Betonbett in Frohnhausen schwappt noch immer bei Regenfluten extrem hoch – mit Exkrementen. Die dreckige, eklige Kloake könnte nach Emschergenossenschaft-Plänen längst umgemodelt sein. Aber - das umweltbewusste Unternehmen kooperiert mit der Bezirksregierung im Einklang. Warum? Grund: Eine Wasserralle, die zu den gefährdeten Vogelarten zählt. Wir berichteten.

Quasi seit Anfang 2014 befindet sich der Emschergenossenschaft-Plan bei der Bezirksregierung Düsseldorf. Leser haken nach: Wann geht’s weiter. Denn die Vorarbeiten wurden längst von der Weltfirma an Böhmerstraße und Breilsrand geleistet, um dort mit Hilfe neuer Rückhaltebecken den Hochwasserschutz entlang des Gewässers zu verbessern. Doch eine Wasserralle durchfliegt praktisch die Umsetzung.
Wir fragten nach bei Ilias Abawi, Leiter Kommunikation Emschergenossenschaft.
Stadtspiegel: Wer hat die Wasserralle gesehen?
Ilias Abawi: „Nachgewiesen wurde die Wasserralle von der Biologischen Station."
Wie hat die Emschergenossenschaft versucht, die Ralle wegzulocken?
Ilias Abawi: „Mit einem Ersatzhabitat für die Wasserralle; 500 Meter weiter westlich (in Mülheim); hat sich das vorbildlich entwickelt. Die Ralle ist an dem neuen Ort auch nachgewiesen worden. Jedoch fehlt immer noch der Nachweis, dass der Vogel dort brütet.“
Wie geht’s aber mit dem Bau weiter, daran hängt doch auch u. a. Weiterbau Hamburger Straße ab (ehemalige Flüchtlingszeltdorf)?
Ilias Abawi: „Wir haben mit der Bezirksregierung verabredet, das dreijährige Monitoring (bis Frühjahr 2018) abzuwarten. Und dann die Lage noch einmal zu bewerten.“
Tja, vielleicht fehlt der Wasserralle, Brutzeit April bis August, im Habitat noch eine Brut-Anweisung...