"Buntes Grün" bringt "Bio"-Hennen in Freiheitsrausch
Hühnerrettung mit Herzblut

Die Kinderkrümelpott-Kinder sind total aus de Häuschen...denn gleich erleben sie Hühner, der "Gefangenschaft" entronnen. | Foto: Schattberg
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  • Die Kinderkrümelpott-Kinder sind total aus de Häuschen...denn gleich erleben sie Hühner, der "Gefangenschaft" entronnen.
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Uff! Durchatmen. So haarsträubend aussehend hätte ich mir die Hühner nicht vorgestellt. Der Hintern federlos, purpurrot wie rohes Fleisch. Die wenigen noch vorhandenen Federn sind teilweise abgehackt - am Kopf und Hals - bestehen nur aus krummen Kielen. Zum Erbarmen. Doch dank Gemeinschaftsgärtner „Buntes Grün“, hinter dem Frohnhauser Mehrgenerationenhaus, gelingt die wunderbare Rettung von acht Tieren.

Staunen vor dem großen Käfig. Der kleine, abgemagerte Gockel, schnäbelt mit einer Henne. Die Winzlinge aus der KiTa „Krümelpott“ sind total aus dem Häuschen. Bei sonnigem Mai-Wetter „flattern“ sie raus – u. a. mit Erzieher Jonas Milker; einer der Mitgründer „Buntes Grün“, bestehend aus Studenten, Sozialpädagogen.

In Legebatterien "Bio"-Hühner
Fröhliches Gackern bei kahlen Hennen mit dem verliebtem Gockel. Strahlen bei Jonas Milker. „Die kommen aus Legebatterien mit über 3000 Hühner -im Westerwald.  Im Frühjahr und Herbst wird der gesamte Stall vom Verein „Rettet das Huhn“ gerettet - verteilt auf Privatleute, Haushalte, Kindergärten. Der normale Weg wäre für die Tiere -  zack - Schlachtung. Die Hennen leben auf allerengstem Raum. Hacken sich gegenseitig kahl. Man sagt, nach zwei Jahren legen sie weniger Eier. Sind somit nicht mehr wirtschaftlich. Tötung!“ Kein Traumleben...

Susanne Trbovec, Sozialpädogogin, ergänzt: „Es handelt sich um Bio-Hühner laut „Rettet das Huhn e.V.“; das man bei dem furchtbaren Äußeren kaum annehmen konnte. Die Tiere lebten nur in der Riesenhalle, nicht freilaufend, bei konstanter Raumtemperatur von 24 Grad!“

Umweltbewusstsein stärken
Aber einen Hühnertraum genießen die Zweibeiner fortan in Essen-Frohnhausen. Mit viel Platz in frischer Luft, Freiheit. „Legen eifrig Eier, die im Café verkauft werden. Der glückliche Gockel buddelte sich bereits eine Sandkuhle. Legt sich oft wie ein Pascha rein“, beobachtet Jonas.Jauchzen bei den „Krümelpott“-Kindern aus Altendorf mit Erzieherin Coco Breit, Gruppenleitung. „Heute gestalten wir zusammen den Garten beim Frühlingsobjekt. Kinder pflanzten bereits Radieschen, Sonnenblumen, Möhren, Salate.“ Stolz zeigen sie ihre Töpfchen, aus denen grüne Spitze ans Licht lugen. Jonas blättert auf: „Themen wie Wachstum der Pflanzen - wo kommt unser Essen, unser Fleisch her - sind der Renner. Wir wollen das Umweltbewusstsein stärken.“
Hin und weg von den ausgefransten Hennen sind Elena (4) und Merola (5). „Die Hühner gefallen uns. Die haben zwar wenig Federn. Sind aber lieb.“ Anfassen möchten sie die kahlen Gacker allerdings nicht...

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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