Werdener Stoffmarkt fand ausnahmsweise in Rüttenscheid statt
Tütenweise Stoffe, Nähgarn, Wolle und Co. begeistern das Nähpublikum

Das "De Knoop"-Ehepaar freut sich über den neuerlichen Kundenkontakt. | Foto: Meike Coenders
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Für Stoff- und Nähsüchtige war dieses Wochenende ein Highlight. Nach der langen coronabedingten Zwangspause, startete - endlich - wieder der Essener Stoffmarkt. Traditionell in Essen-Werden verankert, fand er aus Platzgründen dieses Mal auf dem Grugaparkplatz statt.

Rund 2400 Besucher kamen über den Tag verteilt trotz sonntäglicher Hitzerekorde. Um den Besucheransturm zu entzerren, startete der Markt nicht wie sonst um 10 Uhr, sondern bereits morgens um 8 Uhr. “Die ersten Besucher waren um 7.45 Uhr da”, lacht Manfred Kaulen aus Bielefeld, der gemeinsam mit Vidalina Martin einen Stand mit Kreativprodukten wie Wolle, Kurzwaren und Stricksets betreibt und zu dessen Kerngeschäft die Stoffmärkte gehören. Rund 60 Prozent der Umsätze sind dem Paar durch die Lockdowns entgangen, das Onlinegeschäft von “Ideenreich” konnte nur einen Teil auffangen. Daher sind sie froh, nun wieder auf Tour gehen zu können. Glücklich über die wiedergewonnenen Freiheiten ist auch der Geschäftsführer des Veranstalters EXPO Event, Marko Krstic. 600 Personen gleichzeitig durften sich auf dem 5500 qm großen Gelände aufhalten und wurden an zwei Schleusen kanalisiert. Es herrschte Maskenpflicht und jeder Besucher musste sich vor dem Betreten die Hände desinfizieren. Ein Corona-Test war nicht erforderlich, was die Logistik deutlich vereinfachte. “Wir sind der Messe Essen sehr dankbar, dass sie diese Veranstaltung ermöglicht hat. Grundsätzlich bleiben wir Werden aber treu”, so Krstic, dessen Mitarbeiter um 8.15 Uhr schon 161 Besucher zählen konnten. Diese verteilten sich rasch über die 100 Stände von 40 Ausstellern. Damit waren alle Anbieter vertreten, die auch vor Corona auf dem Markt ausstellten. “Wir haben praktisch niemanden verloren”, so Krstic, der sich an diesem Tag intensiv um alle Aussteller kümmerte und immer wieder Fragen beantwortete. Dass der Markt wirklich stattfinden würde, erfuhren die Teilnehmer selbst erst 14 Tage vorher. “Aber von den entsprechenden Gesprächen und Plänen wussten wir schon eher. Also haben wir den Termin geblockt”, so die Händler. In 2019 gab es 83 EXPO Stoffmärkte bundesweit, eine Anzahl, die wohl auch in diesem Jahr nicht erreicht werden kann. “Wir sind extra aus Bottrop gekommen, weil wir unbedingt mal wieder über einen Stoffmarkt bummeln wollten”, so Nadine Glemmisch, die mit ihrer Mutter angereist ist. Beide haben schon tütenweise Schnäppchen ergattert und wissen: Der deutsch-holländische Stoffmarkt kann gefährlich für das eigene Bankkonto werden.
Marianne Hemmersbach, Inhaberin von “De Knopp” und ihr Ehemann, beide Renter aus Bad Honnef, genießen den Kundenkontakt in vollen Zügen. Obwohl sie die Märkte nur als Freizeitvergnügen ansehen, freuen sie sich doch, ihre Knöpfe nun wieder an die Nähenden verkaufen zu können und deren Werke zu vervollständigen. “Zu uns kommen die Menschen meistens am Ende, Erst kaufen sie Schnittmuster und Stoffe und danach suchen sie bei uns die passenden Knöpfe aus”, wissen sie und sind daher am frühen morgen noch sehr gelassen, ”Wir können schon jetzt nicht jammern!”
Am Tagesende zeigen sich Händler, Veranstalter und Besucher zufrieden mit dem vollsonnigen Shoppingtag an der Messe Essen und freuen sich, hoffentlich schon im Herbst wieder nach Essen-Werden zurückkehren zu können.

Autor:

Meike Coenders aus Essen

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