Neue Eindrücke ab 13. August im Wissenschaftspark in 21 neuen Pixelprojekt-Serien zu sehen
Aufgefrischte Erinnerungen

 „Da Silva – Eine portugiesische Migrantenfamilie“ skizziert Claudia Thoelen in ihrer Serie. Foto: Claudia Thoelen
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  • „Da Silva – Eine portugiesische Migrantenfamilie“ skizziert Claudia Thoelen in ihrer Serie. Foto: Claudia Thoelen
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Architektur, und was daraus wurde. Moden, so wie Menschen sie interpretierten. Veranstaltungen, Lebens- und Arbeitsorte, die das Ruhrgebiet prägten. Wieder schafft es das Kollektiv der freien Fotografen im Ruhrgebiet mit neuen Fotoserien das regionale fotografische Gedächtnis Pixelprojekt_Ruhrgebiet gehörig aufzufrischen und um neue Eindrücke zu erweitern.

21 neue Fotografie-Serien wurden in einer digitalen Jurysitzung ausgewählt, damit sie nicht nur das Pixelprojekt-Portal im Internet bereichern, sondern auch ein Vierteljahr lang live vor Ort im Wissenschaftspark Gelsenkirchen an der Munscheidstraße 14 ausgestellt werden können. Zur Eröffnung am 13. August, um 18.30 Uhr, ist aus aktuellem Anlass eine Anmeldung unter peterliedtke@pixelprojekt-ruhrgebiet.de erforderlich.
Die Ausstellung selbst kann in der 300 Meter langen Glasarkade des Wissenschaftsparks mit etwas Abstand ohne Anmeldung besichtigt werden: bei freiem Eintritt bis zum 13. November montags bis freitags, von 7 bis 18 Uhr. Im Internet unter www.pixelprojekt-ruhrgebiet.de macht das Projekt die über 500 Fotoserien von über 300 Fotografinnen und Fotografen sichtbar. Es ordnet die über 10.000 Einzelfotografien thematisch und chronologisch. Die neuen Serien werden zur Eröffnung freigeschaltet.
2003 wurde das Pixelprojekt_Ruhrgebiet als freies Projekt in den Händen der Bildautoren jenseits von Wissens- und Informationsmonopolisten gegründet. „Jenseits von kommerziellen Verwertungsinteressen, auch jenseits von Information oder Bildung geht es in dem Projekt um Erkenntnis durch Erkennen, und Handeln durch Emotionalisierung“, sagt Peter Liedtke, Initiator des Pixelprojekt_Ruhrgebiet.
Mit den 21 neuen Fotoserien haben sich elf neue Bildautoren ihren Platz im regionalen fotografischen Gedächtnis erobert. Mit „Pott-A-Porter“ hat Amina Falah die aktuelle Jugendmode in Szene entdeckt. Überraschungen sind auch die Serie längs der Fernwärmerohrleitungen „Das Rohrgebiet“ von Hendrik Lietmann, die Innenansichten aus dem Rathaus Kamp-Lintfort von Karl Banski und die „Tape Studies“, mit denen Stefanie Pluta den provisorisch-dauerhaften Einsatz von Klebeband im öffentlichen Raum dokumentiert.
Aktuell ist die Reportage von Allan Schmidt „Ende Gelände – Besetzung des Kohlekraftwerks 4“. An ältere Industriegeschichte erinnern die Aufnahmen von Andreas Hölz im Duisburger Hafen und von Jochen Eckel auf der Kokerei Zollverein. Neu dabei sind zudem Förderturm-Aufnahmen von Michael Schulz. Zwei Serien von Werner Freise zeigen die Nachkriegszeit in Essen, Bochum und Oberhausen. Aufnahmen von Edwin Rach erinnern an das tragische Geschehen bei der Loveparade vor zehn Jahren. Mit Peter Iwers hat ein neuer Fotograf im Pixelprojekt_Ruhrgebiet die städtebauliche Situation in Duisburg-Hochfeld vor der Stadterneuerung in den 1970er-Jahren festgehalten.
Neun Fotografen sind bereits mit einer oder mehreren Serien im Pixelprojekt_Ruhrgebiet vertreten. Robert Freise hat die letzte deutsche Boxbude auf der Cranger Kirmes portraitiert. Benito Barajas setzt die Brautmeile Marxloh in Szene. Brigitte Kraemer hat die Bewohnerinnen eines Frauenhauses begleitet. Fatih Kurceren taucht in die multikulturelle Jugendszene ein.
Historische Blicke in schwarz-weiß liefern das Portrait einer portugiesischen Migrantenfamilie aus den 1970er Jahren von Claudia Thoelen, eine Serie aus dem Dortmunder Unionsviertel von Haiko Hebig und die Dokumentation eines Sonntagsausflugs auf der Ruhr aus den 1980er-Jahren von Bernd Arnold. Kontrastreiche Doppelhaushälften hat Wolfgang Fröhling ins Visier genommen.
Und Janosch Rauter hat seine Serie über den Abbruch der Hochheide-Siedlung in Duisburg um eiszeitlich anmutende Stillleben ergänzt. In der Ausstellung werden Ausschnitte aus allen Serien gezeigt, um die Qualität und Einzigartigkeit der sonst nur im Netz sichtbaren Bilder zu dokumentieren. 

Pixelprojekt Ruhrgebiet

Das Pixelprojekt_Ruhrgebiet wird unterstützt von der Brost Stiftung, dem Regionalverband Ruhr, dem Ruhr Museum, dem Wissenschaftspark Gelsenkirchen, der Sparkasse Gelsenkirchen, der Stadt Gelsenkirchen, dem Förderverein Pixelprojekt_Ruhrgebiet, dem werkbund und der Deutschen Gesellschaft für Photographie DGPh.
Das Projekt wurde mit Mitteln des Kulturministeriums NRW aufgebaut.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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