Ein Clown gegen den Tod

Das Plakat zu „Salto und Mortale“, das am Sonntag (6.) um 15 Uhr Premiere im Consol Theater in der Bismarckstraße 240 feiert. Foto: Consol Theater | Foto: Foto: Consol Theater
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Sich mit dem Tod auseinander setzen, eine Geschichte über Leben und Sterben erzählen, über den Kampf des Lebens und die Reise zu sich selbst – das Ganze aber kindgerecht. Darum geht es im neuen Stück des Consol Theaters, welches versucht, das Thema „Tod“ Kindern spielerisch näher zu bringen.

Von Jülide Ayas

GE. Am Samstag (6.) um 15 Uhr stellt das Consol Theater sein neuestes Theater-Projekt vor. „Salto und Mortale“ behandelt ein Thema, das in unserer Gesellschaft oft mit Tabus belagert ist und schon gar nicht als Thema für Kinder erachtet wird: den Tod.

Die Autoren Paul Denizon, Michael Schramm und Sabine Zieser haben ein Stück geschrieben, welches genau dieses Thema anspricht und von nur zwei Schauspielern gespielt wird. Pirkko Cremer und Daniel Matheus sind zwei Schauspieler vom Fach, aus dem Bereich der traditionellen Clown-Ausbildung. Beide wurden im Schauspielfach „Physical Theatre“ ausgebildet, welches sehr körperliches Spielen in den Vordergrund hebt. Die Dramaturgie übernimmt Andrea Kramer.

In der Geschichte geht es um einen Menschen, der vor langer Zeit Clown geworden ist, aber durch die Gesellschaft zum klischeehaften Abbild dessen wurde, was er früher als Clown sein wollte: Er ist zum Spaßmacher verkommen. Unzufrieden mit dem, was er darstellt, und unfähig, sich aus dieser Situation zu befreien, wünscht sich der unglückliche Clown den Tod, er hat genug von diesem Leben als „Nichts“.

Kaum spricht er diese Worte aus, erscheint ihm sein ganz persönlicher Tod, um ihn mitzunehmen. Der Clown bedauert das soeben Gesagte und versucht, den Tod umzustimmen. Dieser verweigert diesen Wunsch, denn der Tod versteht keinen Spaß und die beiden beginnen, um das Leben des Clowns zu feilschen.
Schließlich gibt der Tod dem Clown eine Chance, er soll innerhalb einer Stunde die Lebensfreude beim Tod entstehen lassen und ihn zum Lachen bringen. Verzweifelnd an dieser gar unlösbaren Aufgabe versucht der Clown mit allen Mitteln, die er sonst nutzt, den Tod zum Lachen zu bringen, doch vergebens. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, und kurz bevor es zu spät ist, passiert es...

Die Musik für dieses Stück wurde eigens von Bojan Vuletic komponiert und soll die Entwicklung des Clowns und die Reise zu sich selbst aufbauend begleiten.
Das tiefsinnige Stück, das auf den ersten Blick nicht sofort als Kinderstück zu erkennen ist, soll den Kindern helfen, die Angst vor dem Tod zu verlieren. Er wird als zum Leben dazugehörend dargestellt. Durch die Personifizierung des Todes sollen auch Berührungsängste mit dem Thema aus der Welt geschafft werden. Der Tod wird nicht stigmatisiert.

Regisseur Christof Seeger-Zurmühlen versucht das Stück so zu inszenieren, dass der Tod als Teil des Lebens dargestellt wird. „Es ist besser, den Tod mit zum Leben zu nehmen und ihn spielerisch nahe bringen, damit er an Schrecken verliert.“ Das Thema soll spielerisch umgesetzt werden, damit es auf verständliche und anregende Weise seine Zielgruppe erreicht, nämlich Kinder ab sechs Jahren.
Das Consol Theater begibt sich auf Neuland, da es die Inszenierung einem auswärtigen Regisseur überlässt. Die Stücksuche erfolgte in Zusammenarbeit mit Christof Seeger-Zurmühlen und dem Consol-Team.

Zur Person:
Christof Seeger-Zurmühlen wurde 1975 in Namibia geboren, studierte Sport, Deutsch und Englisch in Freiburg und anschließend Schauspiel in Köln.
Der 36-Jährige war selbst lange Zeit erfolgreicher Schauspieler, unter anderem am jungen Schauspielhaus in Düsseldorf und dem Düsseldorfer Schauspielhaus.
Seit 2006 arbeitet er als freier Regisseur an verschiedenen Bühnen.

Autor:

Harald Gerhäußer aus Bochum

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