Wird hier auf Abbruchreife spekuliert?“
FDP-Ratsfraktion kritisiert Verfall des Hugo-Verwaltungsgebäudes Ralf-Robert Hundt: „Denkmalschutz wurde nicht beherzigt.

 Um 1890 wurde das  Verwaltungsgebäude der Zeche Hugo an der Horster Straße errichtete.  | Foto: FDP-Ratsfraktion
  • Um 1890 wurde das Verwaltungsgebäude der Zeche Hugo an der Horster Straße errichtete.
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FDP-Ratsfraktion kritisiert Verfall des Hugo-Verwaltungsgebäudes Ralf-Robert Hundt: „Denkmalschutz wurde nicht beherzigt.

„Einen Putzbau in neoklassizistischer Ausführung finden wir in Gelsenkirchen nicht an jeder Straßenecke“, sagt Ralf-Robert-Hundt, Stadtverordneter und stadtplanerischer Sprecher der FDP-Fraktion. Ein solches Gebäude spiegele das kulturelle Gedächtnis unserer Stadt wieder. Ralf Robert Hundt bezieht sich konkret auf das um 1890 errichtete Verwaltungsgebäude der Zeche Hugo an der Horster Straße. „Mich macht die Diskussion um das Gebäude traurig“, sagt er. Von daher werde die FDP-Ratsfraktion im nächsten Stadtplanungsausschuss einen Sachstandsbericht der Verwaltung zu dem Thema einfordern.

Die FDP-Fraktion kritisiert in der Diskussion gleich mehrere Punkte. „Da das Gebäude bereits 1986 in die Denkmalliste der Stadt aufgenommen wurde, war dem heutigen Besitzer klar, was er gekauft hat“, so Hundt. Auf der Internetseite der Stadt Gelsenkirchen sei klar formuliert, was es heißt, ein Denkmal zu besitzen: „Denkmäler sind zu schützen, zu pflegen, sinnvoll zu nutzen und wissenschaftlich zu erforschen. Wer ein Denkmal besitzt, muss es vor dem Verfall schützen und so nutzen, dass die Substanz des Denkmals erhalten bleibt. Denkmäler unterliegen der sogenannten Instandsetzungs- und Erhaltungspflicht.“

„Diese Verpflichtungen wurden nicht beherzigt“, sagt Hundt. „Warum wurde diese Immobilie erworben, wenn der bauliche Zustand als problematisch eingestuft wird? Kann es sein, dass hier auf Abbruchreife spekuliert wird? Wird hier eventuell ganz bewusst ein historisches Gebäude zum Spekulationsobjekt?“, fragt er. Und ergänzt: „Ich finde so etwas total schade, denn eigentlich muss ich dem Eigentümer unterstellen, dass er keinen Bezug zur Geschichte unserer Stadt hat.“

Für Hundt spiegelt die Diskussion zudem ein großes Gerechtigkeitsproblem wider. Eigentum sei ein hohes Gut und deshalb habe der Gesetzgeber zum Schutz desselben hohe Hürden eingebaut. „Eigentum verpflichtet aber auch“, sagt Hundt. Es dürfe nicht sein, dass Eigentümer bewusst Denkmäler verfallen lassen, um auf Abbruch und Neubau zu spekulieren. Andere hingegen würden quasi gezwungen, ihren denkmalgeschützten Besitz als historisches Zeitzeugnis der Nachwelt zu erhalten.

Hundt verweist auf die Besitzer von kleinen Bergarbeiterhäusern, die weit nach dem Ankauf ihrer Immobilie damit konfrontiert wurden, dass ihr Haus demnächst zum Denkmal erklärt wird. „Diese Gelsenkirchener Bürger:innen haben keine andere Chance als sich den Denkmalauflagen zu beugen“.

Hundt appelliert an die Verwaltung, alle Möglichkeiten des Denkmalschutzes und des städtischen Baurechts auszuschöpfen und den Abriss des ehemaligen Verwaltungsgebäudes zu verhindern.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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