MiR-Stiftungsprojekte laufen trotz Corona weiter - anders aber mit Erfolg und Spaß
Kinderchor, MuT und Klang

Der MiR-Kinderchor besteht normalerweise aus rund 30 Kindern, derzeit treffen sich zu den digitalen Meetings jeweils fünf bis zehn Kinder, zum "gemeinsam" Singen. Foto: MiR
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  • Der MiR-Kinderchor besteht normalerweise aus rund 30 Kindern, derzeit treffen sich zu den digitalen Meetings jeweils fünf bis zehn Kinder, zum "gemeinsam" Singen. Foto: MiR
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Seit ihrer Gründung im Jahr 2010 setzt sich die Stiftung Musiktheater im Revier in einer Vielzahl von Projekten dafür ein, Kinder aus Gelsenkirchen für Musik und Theater zu begeistern. Der amtierende Stiftungsvorsitzende Frank Baranowski und Stiftungsgeschäftsführer Dieter Kükenhöner sind darum besonders stolz, dass die meisten Maßnahmen und Projekte der Stiftung auch in der Corona-Pandemie fortgesetzt werden konnten.

Als "gute Nachricht für die Gelsenkirchener Schulen, Kinder und Jugendlichen" bezeichnete Frank Baranowski die Tatsache, dass die Projekte der Stiftung trotz des geschlossenen Musiktheaters im Revier dank der beiden MiR-Theaterpädagoginnen Geraldine von der Mühlen und Britta Schünemann weiterlaufen konnten.
„Wir sind außerordentlich froh und stolz, dass auch in dieser anhaltend schwierigen Situation die Projekte der MiR Stiftung dennoch auf die unterschiedlichsten Arten weitergeführt werden. Unsere Mitarbeiter sind dafür in den letzten Wochen und Monaten noch kreativer geworden, als sie ohnehin schon sind. Unser aller Ziel ist es, den Kindern weiterhin die Möglichkeit der kulturellen Teilhabe und Bildung zu ermöglichen“, erklären Stiftungsvorstand Frank Baranowski und Stiftungsgeschäftsführer Dieter Kükenhöner den aktuellen Stand.
Schon seit einigen Monaten gehen die Mitarbeiter der MiR Stiftung andere Wege als üblich, um ihre Inhalte zu vermitteln. Da bei nahezu allen Projekten derzeit keine Präsenzveranstaltungen möglich sind, werden zur weiteren Durchführung meist digitale Alternativen geschaffen.

Singen verboten - MiR Kinderchor probt digital

Das Singen war aufgrund der dabei verbreiteten Aerosole direkt zu Beginn der Pandemie verboten worden. Eine harte Einschränkung für einen Chor, wie den MiR Kinderchor, in dem normalerweise rund 30 Kinder regelmäßig zu Proben zusammen treffen.
Doch der Kinderchor hat inzwischen einen eigenen YouTube-Kanal und die gemeinsamen wöchentlichen Proben finden per Videokonferenz statt. Chorleiter Christian Scheike probt weiterhin mit den Chorkindern, stellt aber zusätzlich auch Erklärvideos, Übungen und Mitsinganimationen digital zur Verfügung.
Aber auch umgekehrt haben die Kinder die Möglichkeit, ihrem Gesangstrainer Videos mit eigenen Liedern oder selbst gespielten
Instrumenten präsentieren. „Es ist sicher eine etwas andere Art der Chorprobe, aber die Hauptsache ist doch, dass weiterhin ein Angebot stattfindet, die Kinder sich austauschen können und ihr Hobby und die damit verbundene musikalische Entwicklung konstant gefördert wird“, hebt Frank Baranowski hervor.
Geraldine von der Mühlen bringt das digitale Proben auf den Punkt: "Es ist kein Chor-Klang, aber es ist eine gemeinsame Aktion, die spannend ist und zum Mitmachen animiert."
Für alle Interessierten ist eine Teilnahme am Kinderchor für Kinder zwischen sieben und elf Jahren jeden Montag um 17 Uhr weiterhin möglich. Zur Anmeldung wenden Sie sich bitte an kinderchor@musiktheater-im-revier.de

MuT: Musik und Theater in der Grundschule

Solange es möglich war, fanden die „MuT“-Stunden noch in den Klassenräumen statt. Inzwischen sind die Mitarbeiter auf digitale Inhalte umgestiegen, sodass die Inhalte von „Musik und Theater“ oder kurz „MuT“ weiterhin von 13 teilnehmenden Schulen und damit 38 Klassen und rund 950 Schülern im gesamten Stadtgebiet genutzt werden.
Hierfür haben die Projektverantwortlichen neben Arbeitsblättern auch Online-Übungen, Kurzfilme und Einheiten per Videokonferenz erstellt, sodass die unterschiedlichen Themen und Schwerpunkte innerhalb der musikalischen und kreativen Förderung weiterhin vermittelt werden können.
In einem Video erfahren die Kinder zum Beispiel wie man mit einem Kunststoffbecher, der wohl in jedem Haushalt zu finden ist, einen Rhythmus zum Leben erwecken kann. Oder es wird statt des sonst üblichen Theaterstückes, ein Hörspiel gemeinsam mit den Schülern entwickelt. Improvisation und Kreativität machen einfach vieles möglich.

Alternativprojekt: KlanGExpedition

Schon seit vielen Jahren war das Stiftungsprojekt „Mission Possible“ ein fester Bestandteil des Spielplans am Musiktheater im Revier. In diesem Jahr ist das aus vielerlei Gründen nicht umsetzbar. Dennoch möchte die MiR Stiftung nicht ganz darauf verzichten und hat sich stattdessen eine Alternative einfallen lassen: die „KlanGExpedition“ soll Ende Mai mit den
beiden vierten Klassen der Gelsenkirchener Leytheschule starten.
„Es wird ein reines Outdoor-Projekt, welches für jeweils eine Klasse konzipiert wurde, sodass alle notwendigen Abstands- und Hygieneregelungen jederzeit problemlos eingehalten werden können“, erklärt Frank Baranowski die Idee.
Komponist und Schlagwerker Olaf Pyras geht mit einem künstlerischen Team des MiR und einer Schulklasse auf „KlanGExpedition“ an ausgewählten Orten in Gelsenkirchen. Diese sollen akustisch wahrgenommen, erforscht und schließlich von den Schülern verändert werden.
„Vielleicht werden die Geschichten des Ortes durch das genaue Hinhören erlebbar, vielleicht entstehen aber auch neue ungewöhnliche, fantastische oder übernatürliche Geschichten, indem Klänge verändert oder neue Klänge hinzugefügt werden. In einem virtuellen Audiowalk sollen die Ergebnisse dieser Forschung zunächst für
die Kinder performativ aufbereitet und schließlich auch für Passanten zugänglich gemacht werden. So werden Alltagsorte neu beleuchtet oder in andere Kontexte gerückt“, erklärt Projektleiterin Geraldine von der Mühlen das Projekt.

Nur möglich durch Sponsoren der Stiftung

Stiftungsgeschäftführer Dieter Kukenhöhner ist begeistert über das Interesse und die Emotionen, die man den Kindern bei ihrem Tun anmerkt: "Das ist wichtig gerade in der schwierigen Lage der Pandemie." Umso mehr dankt der Geschäftsführer den Sponsoren und Unterstützer der Stiftung, die diese Projekte überhaupt erst möglich machen.
Dem schließt sich der Vorsitzende Frank Baranowski an und erläutert: "Eigentlich war wie in den vergangenen Jahren eine Benefizveranstaltung der Stiftung für die erste Jahreshälfte geplant. Dabei sollte sich in diesem Jahr die Neue Philharmonie Westfalen vorstellen. Schweren Herzens mussten wir die Veranstaltung verschieben, denn die Einnahmen fehlen uns für die Projekte. Darum hoffen wir, dass die Benefizveranstaltung nur verschoben werden muss und durchgeführt werden kann, sobald die zulässige Zuschauerzahl es möglich macht, dass Einnahmen für die Projekte generiert werden können."
Denn Gelsenkirchens ehemaliger Oberbürgermeister bekennt: "Ich hoffe, dass es bald wieder möglich sein wird, präsent vor Ort im MiR Veranstaltungen zu besuchen. Denn ich kann für mich sagen: Mir fehlt inzwischen wirklich etwas!"

Der MiR-Kinderchor besteht normalerweise aus rund 30 Kindern, derzeit treffen sich zu den digitalen Meetings jeweils fünf bis zehn Kinder, zum "gemeinsam" Singen. Foto: MiR
Die MuT-Mitarbeiter Beate Conze und Christoph Wiese zeigen im Video, wie man mit einem Kunststoffbecher einen Rhythmus und damit ein Musikstücke entstehen lassen kann. Foto: MiR
Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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