Premiere für das erste Passionsspiel im Revier

Dem Gelsenkirchener Jesse Krauß ist die Rolle des Jesu auf den Leib geschrieben und Regisseur Elmar Rasch ist begeistert von der Bühnenpräsenz des Laien-Darstellers. | Foto: Gerd Kaemper
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Die Johannes-Passion schildert die Leidensgeschichte in den letzten fünf Tagen des Lebens von Jesus Christus, wie sie das Johannes-Evangelium erzählt. Bekannt sind Passionsspiele zu diesen Geschehnissen vor allem aus dem katholischen Bayern und hier aus Oberammergau, dessen Spiele zu den wohl weltbekanntesten zählen. Ab Aschermittwoch, 13. Februar, steht auch Gelsenkirchen ein Passionsspiel bevor und zwar in der Evangelischen Kirche Rotthausen an der Steeler Straße 48.

Der Tag der Premiere am Aschermittwoch naht

Langsam aber sicher dürfte auch bei den 25 Darstellern rund um die Figur des Jesu Christi die Nervosität wachsen, denn am Mittwoch, dem Aschermittwoch, steht die Premiere des ersten Passionsspiels im Ruhrgebiet bevor. Ab 19 Uhr verwandelt sich dazu die Kirche an der Steeler Straße in verschiedene Örtlichkeiten der biblischen Geschichte und nimmt die Besucher mit auf dem Weg Jesu an seinen fünf letzten Lebenstagen.
Für Regisseur Elmar Rasch war diese nicht die erste Passion, die er in Szene setzt, aber vermutlich die Aufregendste. Denn anders als in ländlicheren Bereichen sind die Menschen hier nicht vertraut mit einem Passionsspiel und eher zurückhaltend.Trotzdem hat der Schauspieler und Regisseur ein Statistenteam zusammen stellen können, das nun die biblische Geschichte präsentieren wird.

Passionsspiele sind traditionell Laienspiele

„Mit Laien zu arbeiten ist eine Herausforderung. Das bedeutete für mich in der Vorbereitung auch starke personelle Schwankungen, aber jetzt steht das Ganze. Aber auch die Zuschauer sollten berücksichtigen, dass die Darsteller Menschen sind wie Du und ich“, lacht Elmar Rasch, der begeistert ist von dem Projekt.
Eine Erzählerin wird das Stück durch ihre Darbietung abrunden, unter anderem weil der Kirchenraum keine Massenszenen zulässt, und Rasch ist sich sicher, dass diese Darstellung bibelnäher ist als so manche vorherige.

Pontius Pilatus gegen Kaiphas

Ein Augenmerk hat der Regisseur auch auf die Figur des Pontius Pilatus gelegt, dem er in Anlehnung an Michail Bulgakow Zweifel an der Schuld Jesu hegen lässt, die dieser im Dialog mit dem Hohen Rat Kaiphas zum Ausdruck bringt.
Begeistert zeigt sich der „Macher“ der Passion in Gelsenkirchen auch von den verschiedenen Lichtstimmungen, die die Zuschauer auf die Szenen beim Abendmahl, im Garten Gethsemane oder auf dem Berg Golgatha. „Jesus am Kreuz wird zum Beispiel ganz besonders beleuchtet und erhält dadurch eine besondere Wirkung“, schwärmt Rasch.

Wermuthstropfen für die Kunst und Geschichte

Bei dieser Passion handelt es sich um die erste Aufführung dieser biblischen Geschichte im Ruhrgebiet. Umso vermisste der Regisseur das Interesse der Medien an diesem außergewöhnlichen Projekt.
Denn in anderen Gebieten der Republik, wo sich mitunter eine Passion der nächsten räumlich sehr annähert, genießen die Passionsspiele einen hohen Stellenwert und eine hohe Medienpräsenz. Doch ausgerechnet im Ruhrgebiet findet das Vorhaben und jetzt auch die Durchführung wenig Anklang, wie Elmar Rasch bedauert.

Karten und Infos gibt es hier:

Die „Passion“ wird nach der Premiere am Mittwoch, 13. Februar, um 19 Uhr bis einschließlich Ostermontag, 1. Apri, immer freitags um 19 Uhr und sonntags um 17 Uhr in der Evangelischen Kirche Rotthausen, Steeler Straße 48, aufgeführt.
Karten kosten 15 Euro und sie gibt es bei der Bühne im Revier (BiR) unter Tel. 17949866, unter www.buehneimrevier.de oder alles WAZ-Vorverkaufsstellen.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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