Oberbürgermeisterin Karin Welge unterstützte die Solidaritätskundgebung
Mahnwache vor der Synagoge

 Rund 300 Personen fanden sich am Freitag zu der Mahnwache vor der Synagoge ein und setzten damit ein Zeichen gegen Antisemitismus in Gelsenkirchen.  | Foto: Gerd Kaemper
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  • Rund 300 Personen fanden sich am Freitag zu der Mahnwache vor der Synagoge ein und setzten damit ein Zeichen gegen Antisemitismus in Gelsenkirchen.
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Die Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen hatte am Freitag, 14. Mai, zu einer Versammlung vor der Gelsenkirchener Synagoge eingeladen. Die Mahnwache stand unter dem Motto „Kein Platz für Antisemitismus – Solidarität mit der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen!“ und laut Polizei sind rund 300 Menschen der Einladung gefolgt.

Anlass war eine pro-palästinensische Demonstration am vergangenen Mittwoch in Gelsenkirchen, bei der offen antisemitische Parolen gerufen wurden und versucht wurde zur Gelsenkirchener Synagoge vorzudringen.
Kathrin Ebers, Mitglied der Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen war erfreut über die Zahl der Besucher: „Wir haben schon durch das hohe mediale Interesse mit vielen Teilnehmer gerechnet, dass es aber über 300 Menschen werden, hat uns positiv überrascht“.
Neben Vertretern der Initiative gegen Antisemitismus Gelsenkirchen, der Demokratischen Initiative und Stadträtin Anne Heselhaus als Vertreterin der Stadt Gelsenkirchen, der Gewerkschaft GEW, der Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit bei Rassismus und Antisemitismus SABRA-NRW, dem Jungen Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, der Gesellschaft für christlich-Jüdische Zusammenarbeit, der Grünen Bundestagsabgeordneten Irene Mihalic hat auch Judith Neuwald-Tasbach, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, eine Rede gehalten.
In den Reden wurden die antisemitischen Geschehnisse vom vergangenen Mittwoch verurteilt und Solidarität mit der jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen ausgesprochen.
Die nicht anwesend sein könnende Oberbürgermeisterin Karin Welge erklärte zu den Vorkommnissen: „Die Szenen vor der Synagoge am Mittwochabend werden die Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen noch lange emotional aufwühlen und auch unsere Stadtgesellschaft wird dieser Mittwochabend noch lange beschäftigen. Ich werde mich mit der Jüdischen Gemeinde und Vertretern der anderen Religionsgemeinschaften treffen. Für uns gilt mehr denn je: Wir tolerieren hier in Gelsenkirchen weder Hass, Hetze, Gewalt noch Antisemitismus. Wir stehen an der Seite der Jüdischen Gemeinde.“

Antisemitismus nicht erst jetzt aufgeflammt

Es wurde weiter darauf aufmerksam gemacht, dass Antisemitismus auch sonst eine reelle Gefahr für Jüdinnen und Juden darstellt und dass sich Stadt, Politik und Gesellschaft vehementer aktiv gegen Antisemitismus und jegliche Bedrohung jüdischen Lebens einsetzten müssen. In einigen Reden wurde auch auf israelbezogenen Antisemitismus aufmerksam gemacht, bei dem sich antisemitische Ressentiments hinter einer vermeintlich harmlosen Kritik an Israel und seiner Politik verstecken.
„Wir hoffen, dass die heutige Veranstaltung einen Anstoß gibt, dass Stadt, Politik und gesellschaftliche Akteure langfristig und kontinuierlich noch enger und intensiver zusammen mit der jüdischen Gemeinde an der Bekämpfung von Antisemitismus arbeiten“ so Kathrin Ebers.
Dass Mitglieder der AfD der Mahnwache beiwohnen wollten, verurteilten die Organisatoren aufs Schärfste.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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