FDP freut sich, dass SPD und CDU ihre Wahlkampfforderung übernimmt
Neue Bäume, aber nicht auf der Halde

Dass sich die Koalition aus SPD und CDU im Rat der Stadt für die Pflanzung neuer Bäume einsetzt, findet die FDP sehr gut, denn das hatten die Liberalen bereits im Kommunalwahlkampf gefordert. Weniger gut finden sie aber die Planungen, dass bereits bestehende Grünanlagen mit den Bäumen erweitert werden sollen. Ihnen wäre es wichtiger mitten in Wohngebieten für eine bessere Luftqualität durch Bäume zu sorgen, wie hier auf der Bergmannstraße. Foto: Gerd Kaemper
  • Dass sich die Koalition aus SPD und CDU im Rat der Stadt für die Pflanzung neuer Bäume einsetzt, findet die FDP sehr gut, denn das hatten die Liberalen bereits im Kommunalwahlkampf gefordert. Weniger gut finden sie aber die Planungen, dass bereits bestehende Grünanlagen mit den Bäumen erweitert werden sollen. Ihnen wäre es wichtiger mitten in Wohngebieten für eine bessere Luftqualität durch Bäume zu sorgen, wie hier auf der Bergmannstraße. Foto: Gerd Kaemper
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„Es hat mich sehr erfreut, dass SPD und CDU in ihrem Koalitionsvertrag genau die Anzahl der Bäume für Gelsenkirchen fordert, die die FDP bereits im Wahlprogramm vorgeschlagen hat“, sagt Susanne Cichos, Fraktionsvorsitzende der Liberalen in Gelsenkirchen. „Wir wollen jährlich 1.000 neue Bäume pflanzen“, lautete schon lange vor der Kommunalwahl eine FDP-Forderung in Sachen Klimaschutz.
„Neue Bäume braucht die Stadt, ganz klar“, sagt auch Christoph Klug, der umweltpolitische Sprecher der FDP. Doch bei aller Übereinstimmung beim großen Klimaziel mit der Groko, übt die FDP Kritik im Detail. „Mal abgesehen davon, dass ich in Gelsenkirchen keine Halde Schüngelberg kenne, gehe ich davon aus, dass die SPD sich für ihre Pflanzaktion die Halde Rungenberg ausgesucht hat“, so Christoph Klug. Denn die erhebe sich bekanntlich in direkter Nachbarschaft zur Schüngelbergsiedlung und dem Biomassepark.
„Die FDP sieht weder im Biomassepark noch auf der Halde geeignete Gebiete, um dort Bäume zu pflanzen“, so Christoph Klug. „Zur Zeit entwickelt der Regionalverbund Ruhr (RVR) ein Rahmennutzungskonzept zur Weiterentwicklung der Halden“, erläutert Klug. Da die Rungenberghalde in diesem Jahr aus der Bergaufsicht entlassen und in den Besitz des RVR übergehe, plädiert Klug dafür, die Projektpläne des RVR abzuwarten. Zumal aus dem RVR verlautete, dass wahrscheinlich der Freizeit- und Tourismusaspekt an der Rungenberghalde weiter gestärkt werden soll. „Der RVR versteht sich darauf, Fördergelder zu akquirieren“, so Klug. „Wenn wir die Planung dort belassen, kann es für Gelsenkirchen nur von Vorteil sein“.
Hinzu komme, dass Bäume nicht zwangsläufig in die Haldenarchitektur und -philosophie passen. „Ein Reiz an diesen Landmarken ist nicht nur der freie Blick auf die Kunst - in diesem Fall die ,Nachtzeichen’ von Hermann EsRichter und Klaus Noculak - sondern auch der weite Blick über die Region“, ist Susanne Cichos überzeugt. „Wenn Baumkronen den Ausblick verhindern, nimmt das den Charme.“
Vor einer wilden Pflanzaktion auf dem Gelände des ehemaligen Biomasseparks, von dem sich die RAG 2020 wegen Unrentabilität verabschiedet hat, warnt Christoph Klug. „Wir haben dort ein Grundstück in unmittelbarer Nähe der Fachhochschule und der Innenstadt. Dort sollte man versuchen, in Kooperation mit RAG, RVR und dem Förderverein Zeche Hugo ein umweltfreundliches, zukunftsweisendes Projekt zur Imagesteigerung der Stadt zu etablieren“.
Mögliche Standorte für 1.000 Bäume zu finden, darüber macht sich Christoph Klug keine Sorgen. „Wir sollten die Bürger in die Planung einbeziehen, sollten sie nach ihren Standortwünschen fragen, vielleicht auf diesem Weg sogar Baumpaten rekrutieren. Eventuell finden wir auf dem Weg sogar Menschen, die den Sauerstoff spendenden Straßenbaum vor der eigenen Haustür mitfinanzieren und so den städtischen Haushalt entlasten.“

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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