Tuchel verlässt Mainz - Vertrag bleibt aber bestehen

Thomas Tuchel verlässt am Saisonende Mainz 05. Medien spekulieren nun darüber, dass der 40-Jährige Nachfolger von Jens Keller wird. Foto: Gerd Kaemper
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Thomas Tuchel verlässt den FSV Mainz 05 am Saisonende. Das bestätigte am Sonntagmittag Mainz-Manager Christian Heidel auf einer extra anberaumten Pressekonferenz. Dennoch soll sein bis 2015 laufender Vertrag bestehen bleiben, so dass der 40-Jährige auch keine Freigabe für einen anderen Verein bekäme. Bereits am Samstag überschlugen sich die Spekulationen nach Bekanntwerden der ersten Rücktritts-Gerüchte, dass Tuchel Nachfolger von Jens Keller beim FC Schalke 04 zur neuen Saison werden könnte.

„Unsere Wege trennen sich“, gab Heidel am Sonntag in Mainz bekannt. Der Manager war alleine gekommen und nicht mit Tuchel, obwohl dieser am Samstag noch zu der Pressekonferenz selbst eingeladen hatte. Doch Heidel hatte etwas dagegen. Eventuell werde sich der Trainer noch schriftlich erklären, was im Laufe des Sonntages auch noch geschah. Dennoch betonte der Mainzer Manager: „Sie werden kein schlechtes Wort von mir über Thomas Tuchel hören.“

Heidel: „Wir werden Tuchels Vertrag nicht auflösen“

Tuchel war 2009 Trainer des Bundesligisten geworden, nachdem er ein Jahr zuvor die U19 der Hessen trainiert hatte. In den vergangenen fünf Jahren etablierte Tuchel den „Karnevalsverein“ nicht nur im Fußball-Oberhaus, sondern machte ihn zu einem ernsthaften Europa League-Kandidaten. So auch in dieser Saison. Am gestrigen Samstag gelang den 05ern durch ein 3:2-Heimsieg über Hamburg das Erreichen von Platz sieben, der zur Europa League-Qualifikation berechtigt.

Folgt Tuchel nach einem „Sabbatjahr“ auf Jens Keller?

Nichtsdestotrotz bat Tuchel in dieser Saison bereits zweimal den Verein, seinen Vertrag, der noch bis zum 30. Juni 2015 läuft, vorzeitig aufzulösen. Angeblich ist der 40-Jährige ausgebrannt und braucht eine Pause. Selbiges hatte bereits auch Pep Guardiola nach seiner Zeit beim FC Barcelona gemacht. Nach einem „Sabbatjahr“ in New York unterschrieb der Spanier beim Rekordmeister FC Bayern München. Zuletzt hatte Tuchel wohl noch im Winter Heidel um Vertragsauflösung gebeten. Es handle sich um ein Novum, so Heidel. „Wir sind an einer Lösung interessiert, aber Verträge sind Verträge und die werden bei Mainz 05 erfüllt. Ihm war immer klar, dass es einen Vereinswechsel ohne Mainz 05 nicht geben wird“, so der Manager am Sonntag.

Krach wird es zwischen Verein und Trainer wohl aber nicht geben. Das unterstrich Heidel, wenngleich auch nun rechtlich geklärt werden müsse, wie es weiter geht.

Keller amüsiert, Heldt sauer über Tuchel-Gerüchte

Als Tuchels Rücktrittsgedanken bereits am Samstagnachmittag vor dem Anstoß des 34. Spieltages die Runde in Fußball-Deutschland machte, schossen die Spekulationen ins Kraut. Tuchel war schon öfter vor allem beim FC Schalke 04 als Nachfolger für Jens Keller im Gespräch, als dieser in dieser Saison wiederholt in der Kritik stand.

Der Schalke-Trainer, der mit den Königsblauen einen Vereinsrekord am 10. Mai 2014 aufstellte und am Ende der Saison Platz drei und die damit verbundene direkte Champions League-Qualifikation perfekt machte, übte sich auf Nachfrage nach dem Nürnberg-Sieg in Galgenhumor. „Über diese Spekulationen kann ich nur noch schmunzeln. Das ist einfach nur noch peinlich.“

Schalke-Boss Tönnies: „Tuchel wird nicht Trainer auf Schalke“

Manager Horst Heldt hatte dagegen schon gereizter geklungen, nachdem er in mehreren Interviews mehrfach auf den Mainzer Trainer angesprochen wurde. „Ich finde das unverschämt, jetzt über Tuchel reden zu müssen. Wir haben gerade 4:1 gewonnen, einen Vereinsrekord aufgestellt und Platz drei erreicht. Ich beteilige mich nicht an Spekulationen.“

Heidel bestätigte Schalker-Interesse an Tuchel

Wie nun allerdings auch bekannt wurde, hatte Heldt Heidel am Rande des Mainzer Auswärtsspiels am 21. Februar getroffen und sich erkundigt, ob eine Tuchel-Verpflichtung zur neuen Saison möglich sei. „Ich habe Heldt signalisiert, dass es für die kommende Saison keine Chance gibt", so Heidel, "ich habe ihm empfohlen, Thomas für die Saison 2015 zu verpflichten.“

Schalke-Boss Clemens-Tönnies wurde hingegen unmittelbar nach Spielschluss deutlich, als er zur „RevierSport“ meinte: „Tuchel wird nicht Trainer auf Schalke. Die Trainerfrage stellt sich nicht.“

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Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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