Dank der Unterstützung durch das Ehepaar Petra und Angelo Grusa
Die Beckhausener Wandzeitung ist zurück

Die Beckhausener Wandzeitung erstrahlt in neuem Glanz hinter ihrer brandneuen Schutzglassheibe, die die Eheleute Grusa gespendet hatten. Foto: Privat
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  • Die Beckhausener Wandzeitung erstrahlt in neuem Glanz hinter ihrer brandneuen Schutzglassheibe, die die Eheleute Grusa gespendet hatten. Foto: Privat
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Es tut gut in diesen schwierigen Zeiten, die uns das Corona-Virus beschert, einmal eine schöne Nachricht zu verbreiten. Denn wenn sich Bürger, die eigentlich gar nichts mit dem Stadtteil und der Institution um die es geht, zu tun haben, angesprochen fühlen zu helfen, dann ist das schon bemerkens- und berichtenswert. Und genau so verhält es sich am ehemaligen Bahnwärterhäuschen in Beckhausen.

Das Bahnwärterhäuschen an der Horster Straße 288 in Beckhausen ist seit vielen Jahren ein Industriedenkmal, das der letzte Bahnwärter Alfred Konter vor dem Abriss rettete. Dank bürgerschaftlichen Enagements wird das Denkmal auch nach dem Tode von Don Alfredo, wie Alfred Konter liebevoll genannt wurde, weiter gepflegt und dient den Beckhausenern als Treffpunkt und Informationsquelle. Ganz besonders dank eines Schaukastens, der 18 Monate alle Interessierten über Neues aus dem Quartier informierte, bis er in der Nacht vom 4. auf den 5. August einem Akt von Vandalismus zum Opfer fiel.
Der Stadtspiegel berichtete am 15. August darüber, nachdem Jochen Kappler, einer der Ehrenamtlichen, die sich um den Erhalt des Bahnwärterhäuschens kümmern, voller Trauer über den Vandalismus-Schaden am Schaukasten „Beckhausener Wandzeitung“ berichten hatte. Dazu gehörten natürlich auch Fotos von dem mit rot-weißem Klebeband bandagierten Schaukasten.
Obwohl der Bericht nur im Buerschen Teil des Stadtspiegel erschienen war, zog das Problem seine Kreise bis in den Stadtsüden und erregte das Interesse des Ehepaares Petra und Angelo Grusa. Die Eheleute betreiben das Bestattungsunternehmen Grusa und haben drei Niederlassungen in Gelsenkirchen, am Fersenbruch in Heßler, an der Feldmarkstraße in der Feldmark und an der Feldhauser Straße in Scholven. Letzteres führte wohl auch dazu, dass sie den Artikel in der Buerschen Stadtspiegel-Ausgabe entdecken konnten.
Spontan verfassten die Grusas einen Brief, den sie wie im Stadtspiegel-Bericht angeregt in den Briefkasten am Bahnwärterhäuschen einwarfen. Darin schrieben sie: „Wir sind entsetzt und traurig zugleich über diese Form des Vandalismus und möchte Sie gerne in Ihrem Bemühen um Ersatz unterstützen. Obwohl wir selbst nicht in Beckhausen wohnen, vertreten wir dennoch die Ansicht, dass gerade diese kleinen Stilelemente, die einen Ortsteil prägen, erhalten werden müssen und bieten Ihnen darum an, die Scheibe zu unseren Lasten ersetzen zu lassen.“
Ein überglücklicher Jochen Kappler informierte wiederum den Stadtspiegel und so konnte am 27. August der nächste Bericht über eine in Sicht befindliche Lösung für die Beckhausener Wandzeitung erscheinen.
Nun freut sich die Redaktion zu berichten, dass die Beckhausener Wandzeitung wieder über alles, was in Beckhausen interessant ist, berichten kann. Denn Petra und Angelo Grusa haben ihr Versprechen wahr gemacht und sogar höchstpersönlich den "Notverband" entfernt, damit die von ihnen gestiftete neue Scheibe eingesetzt werden konnte.
Voller Stolz berichtet Jochen Kappler: „Bei ihrem Besuch in Beckhausen staunte das Ehepaar Grusa über die im „Kleinsten Gelsenkirchener Museum“ ausgestellten Zeugen aus der Bahn-und Berbauvergangenheit dieses Ortes. Stilecht mit Eisenbahn-Schirmmützen ausgerüstet gaben sie danach als Erinnerung für das Familienalbum den Weg frei für den nächsten imaginären Kohlenzug. Sichtlichen Spaß hatten sie, weil ihre Arbeit an der Kurbel akustisch begleitet wurde durch die telefonische Zug-Ankündigung aus dem Leitstand, wie auch dem Original-Glockenton der ehemaligen Schrankenanlage.“
Zum Dank für ihr spontanes Engagement ganz im Sinne von „Weil es unsere Stadt ist...“ gab es auch noch eine Ehrung für das Ehepaar. „Es versteht sich von selbst, dass die von dem Spender-Ehepaar bewiesene Geste des Gemeinsinns mit dem Schrankenwärter Ehren-Diplom Erster Klasse ausgezeichnet wurde“, strahlt Kappler. Petra und Angelo Grusa ließen es sich nicht nehmen, selbst den Notverband zu zerschneiden, damit die neue Scheibe eingebaut werden konnte.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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