Krebsberatungsstelle

Herzkissen, Onkomützen und Kaffeeklatsch

„Das neue Jahr begann für uns mit schönen Überraschungen“, berichtet Anne Grüter, Leiterin der Krebsberatungsstelle Gelsenkirchen. „Von zwei Seiten erhielten wir nützliche Geschenke für Menschen, die an Krebs erkrankt sind.“

Fleißige Hände hatten in Nähkursen weit über 100 bunte Herzkissen genäht und die Mitglieder der Initiative „Onkomütze“ nähen, stricken und häkeln Mützen für Betroffene, die wegen der Krebstherapie ihre Haare verloren haben.
Eine ehemalige Krebspatientin vermittelte der Beratungsstelle den Kontakt zu „Katjas Nähstube“ in Bottrop. Dort werden in Nähkursen Herzkissen für Krebserkrankte genäht. Die „Kursergebnisse“ werden im Marienhospital Gelsenkirchen in den Fachabteilungen Gynäkologie und Onkologie an Patienten ausgegeben.
Claudia Schulz und Kathleen Wilbers haben schon im letzten Jahr von der bundesweiten Initiative „Onkomütze“ erfahren und gesehen, dass in der Emscher-Lippe-Region noch keine Mützen für an Krebs erkrankte Frauen und Männer verteilt werden. Mit Unterstützung von fünf weiteren Frauen sind mittlerweile weit über 200 Mützen entstanden, die nun zur Verfügung stehen.
Dr. Gerald Meckenstock, Chefarzt der Onkologie im Marienhospital Gelsenkirchen und Koordinator im Tumorzentrum Emscher-Lippe, freut sich über diese Aktion: „In Zeiten, in denen uns fast nur noch negative Nachrichten erreichen, ist es besonders erfreulich zu hören, dass Menschen aktiv werden und so nützliche Geschenke für andere machen.“
Er verweist darauf, dass viele Krebsbehandlungen auch heute noch zu Haarausfall führen, der nicht mit Methoden wie Eiskappen verhinderbar sei. „Onkomützen“ werden nun an Standorten des Tumorzentrums Emscher-Lippe kostenlos an die Patientinnen und Patienten verteilt. In den Dependancen der Krebsberatungsstelle können sich an Krebs erkrankte Menschen Kissen und Mützen abholen.

Onko-Kaffeeklatsch lädt ein zum Klönen

Ab dem 18. März lädt die Krebsberatungsstelle an jedem dritten Mittwoch im Monat von 16 bis 18 Uhr Menschen, deren Leben sich durch eine Krebserkrankung verändert hat, in die Dickampstraße 12 ein, zum „Onko-Kaffeeklatsch: Kaffee, Kuchen, klönen…“.
Auf Initiative von Birgit Gömann-Radtke hat die Krebsberatungsstelle ein neues Gruppenangebot entwickelt: „Ich bin schon lange in chemotherapeutischer Behandlung und habe dabei viele Betroffenen kennengelernt, deren Leben sich durch die Erkrankung sehr verändert hat. Und viele leben seit ihrer Erkrankung viel isolierter.“
In gemütlicher Atmosphäre möchte sie sich mit erkrankten Menschen und ihren Angehörigen zum Austausch bei Kaffee und Kochen treffen. Dabei soll nicht der Krebs, sondern das „normale Leben“ und Freude im Mittelpunkt stehen. Selbstverständlich ist aber auch Raum, um Probleme anzusprechen, die durch das Leben mit Krebs entstanden sind, und Lösungen zu suchen.

Kissen und Mützen nach Absprache abholbar

Wer ein Kissen oder eine Mütze abholen oder am „Onko-Kaffeklatsch“ teilnehmen möchte, sollte sich bitte unter Telefon 9132840 bei der Krebsberatungsstelle melden und einen Termin vereinbaren oder zum Gruppentreffen anmelden, spätestens am Montag vor dem Treffen, also im März am 16. März.
Frau Schulz von der Initiative „Onkomütze“ freut sich über Stoffspenden. Die Kontaktaufnahme erfolgt über die Krebsberatungsstelle.