Finanzjahr 2019
Sparkasse zieht Bilanz

Zufrieden zeigte sich der Vorstand der Sparkasse Gelsenkirchen mit dem Geschäftsjahr 2019 und freute sich über die wiederholte Auszeichnung als „Beste Bank“ in Gelsenkirchen. | Foto: Sparkasse Gelsenkirchen/Gerd Kaemper
  • Zufrieden zeigte sich der Vorstand der Sparkasse Gelsenkirchen mit dem Geschäftsjahr 2019 und freute sich über die wiederholte Auszeichnung als „Beste Bank“ in Gelsenkirchen.
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Das Finanzjahr 2019 stand weiterhin im Zeichen der niedrigen Zinsen. Von ihnen profitierten vor allem Kreditnehmer. Die Anleger hingegen suchten im „Zins-Tal“ nach Alternativen zu den klassischen Einlagen, ohne wesentlich höhere Risiken eingehen zu müssen.

Diese Trends spiegeln sich auch in der Geschäfts­entwicklung der Sparkasse Gelsenkirchen im Jahr 2019 wider: Das Kreditgeschäft boomte, bei den Einlagen setzten die Kunden auf kurzfristige Anlagen, und bei den Wertpapieren waren vor allem Sparpläne und Investmentfonds gefragt.

Schwierige Rahmenbedingungen

„2019 war für uns ein besonderes Jahr“, sagte Bernhard Lukas, Vorsitzender des Vorstandes, in seinem Rückblick. Immerhin feierte die Sparkasse Gelsenkirchen ihren 150. Geburtstag. Es gibt nicht viele Unternehmen, die auf eine so lange Tradition in Gelsenkirchen zurückblicken können.
„Umso dankbarer sind wir für das Vertrauen der Gelsenkirchener in der nun schon viele Jahre andauernden Nullzinsphase“, so der Sparkassenchef: „Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) stellt die Banken und Sparkassen vor große Herausforderungen. Wir müssen auch hier vor Ort die Ertragslage sehr genau im Auge behalten, um in Zukunft sicherzustellen, dass die Sparkasse das bleibt, wofür die Gelsenkirchener sie schätzen: ein zuverlässiger Partner des Mittelstandes und der privaten Anleger und ein gesellschaftlich engagiertes Unternehmen mit lokalen Wurzeln.“
Vor diesem Hintergrund zeigte sich der Sparkassen­vorstand zufrieden mit der Geschäftsentwicklung im Jubiläumsjahr. Mit einer Bilanzsumme von rund 3,3 Milliarden Euro hielt die Sparkasse ihre Position als größtes Kreditinstitut in Gelsenkirchen. Das Kreditvolumen stieg auf über 2 Milliarden Euro (plus 4,0 Prozent). Bei den Einlagen gab es ein Wachstum von 3,4 Prozent auf rund 2,7 Milliarden Euro im Bestand. Zuwächse verzeichnete die Sparkasse darüber hinaus im Wertpapiergeschäft.
Die sich im Laufe des Jahres 2019 abkühlende Konjunktur hat sich im Kreditgeschäft der Sparkasse Gelsenkirchen kaum niedergeschlagen. Insgesamt investierten gewerbliche und private Kunden auf noch höherem Niveau als im schon rekordverdächtigen Vorjahr.
Insgesamt sagte die Sparkasse im letzten Jahr Darlehen in Höhe von 385 Millionen Euro zu. Das bedeutete ein Plus von 19 Prozent oder 61 Millionen Euro gegenüber 2018. Den Löwenanteil daran trugen die mittelständischen Unternehmen (plus 42 Prozent oder 73 Millionen Euro). Sie nutzten die niedrigen Zinsen für Investitionen und Wachstumsfinanzierungen.
Der Zuwachs bei den Privaten ging vor allem auf die Wohnungsbaukredite zurück. Dort wurden im letzten Jahr über 90 Millionen Euro zugesagt – ein Plus von 14 Prozent. Auch hier motivierte das niedrige Zinsniveau. Den Trend zum Eigenheim verdeutlicht auch das Vermittlungsergebnis der Sparkassentochter S-Immobilien GmbH. Mit 100 vermittelten Immobilien und einem Volumen von 19,6 Millionen Euro erzielte das Team das beste Ergebnis seit Gründung.

Umdenken der Kunden im Zins-Tal

Mit Blick auf die Entwicklung im Einlagengeschäft verdeutlichte Vorstandsmitglied Stephanie Olbering die absurde Situation, in der sich die Kreditinstitute heute befinden: „Auf der einen Seite freuen wir uns natürlich sehr über das Vertrauen unserer Kunden. Auf der anderen Seite müssen wir zum Teil Negativzinsen an die Landesbank oder die EZB für unsere dort unterhaltenen Guthaben bezahlen. Damit wirkt sich die seit Jahren anhaltende Niedrigstzinsphase naturgemäß negativ auf unsere Ertragslage aus.“
Die Sparer wiederum wollen sich in zinslosen Zeiten nicht langfristig binden und belassen Geldeingänge und fällige Einlagen zunehmend auf dem Girokonto. Die kurzfristigen Geldanlagen machen inzwischen schon 74 Prozent der Gesamteinlagen bei der Sparkasse Gelsenkirchen aus.
Auch wenn die Rahmenbedingungen für Sparer schon einmal deutlich besser waren, steht für Stephanie Olbering eines außer Frage: „Es ist wichtig, regelmäßig Geld zur Seite zu legen, um sich ein finanzielles Polster zu schaffen – auch für die Altersvorsorge. Wer heute ertragreich investieren will, kommt allerdings an Wertpapieren nicht vorbei.“
Diese Einschätzung teilen immer mehr Kunden. So lag der Umsatz bei Wertpapieren mit rund 164 Millionen Euro (plus 1,9 Prozent) erneut über dem Niveau des Vorjahres. Dabei setzen Anleger vor allem auf Investmentfonds, die sich durch eine höhere Risikostreuung auszeichnen. Gefragt sind auch Wertpapiersparpläne. Sie entlasten den Anleger von hektischen Kauf- und Verkaufsentscheidungen.

Das Mehr-Wert-Konto bei der Sparkasse

Dreh- und Angelpunkt der täglichen Finanzaktivitäten der Sparkassenkunden ist das Girokonto. „Vor dem Hintergrund des intensiven Wettbewerbs und eher rückläufiger Einwohnerzahlen im Geschäftsgebiet sind wir sehr zufrieden, dass wir die Kundenbeziehungen festigen konnten – mit einem leichten Plus an Girokonten“, berichtete Vorstandsmitglied Michael Klotz. „Uns zeigt diese Entwicklung, dass die enormen Investitionen in den Ausbau des Leistungsangebots rund um das Girokonto und die Beratung sich letztendlich auszahlen, weil sie die Kundenzufriedenheit erhöhen.“
Dabei orientiert sich die Sparkasse laut Michael Klotz an der Devise „auf allen Kanälen in Richtung Zukunft“.

Online- und Telefon-Angebot ausgebaut

Beim Online-Banking zeigt die Kurve steil nach oben: In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Online-Banking-Teilnehmer um 64 Prozent gestiegen.
„Unser digitales Angebot ist umfangreich und wird ständig erweitert“, betont Michael Klotz. Es reicht vom mobilen Bezahlen mit ApplePay oder dem Android-Smartphone über die Echtzeitüberweisung in Sekundenschnelle bis zum „persönlichen Finanzmanagement“, das institutsübergreifendes (beziehungsweise multibanking-fähiges) Online-Banking ermöglicht und den Kunden in seinem finanziellen Alltag erheblich unterstützt.

Gesellschaftliches Engagement

Die stabile Geschäftsentwicklung ermöglicht es der Sparkasse, ihr vielfältiges Engagement für Kultur, Wohlfahrtspflege und Sport fortzusetzen. Im vergangenen Jahr stellte das Kreditinstitut als Spender, Stifter und Sponsor über 5,9 Millionen Euro für gemeinnützige Einrichtungen und Zwecke zur Verfügung, die zur Lebensqualität in Gelsenkirchen beitragen.
„Zahlen und Fakten stellen die Ergebnisse unserer Geschäftstätigkeit dar. Wichtig ist uns aber auch die Außensicht auf unsere Beratung und unseren Service. So freuen wir uns, dass uns von Dritten bestätigt wird, dass wir in punkto Kundenservice und Beratungsqualität alles richtigmachen“, so Bernhard Lukas. Mit der Note 1,5 haben unabhängige Tester der Gesellschaft für Qualitätsprüfung 2020 bereits zum fünften Mal in Folge den Titel „Beste Bank, Platz 1 in Gelsenkirchen“ verliehen.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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