Pfeifen und Manuale - ein Tag der Orgelmusik

Die weltweit größte, doppelte Springladenorgel in Borgentreich
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  • Die weltweit größte, doppelte Springladenorgel in Borgentreich
  • hochgeladen von Joachim E. Schwiertz

Die Orgel ist ein bewundernswertes Instrument, das aus vielen einzelnen klingenden und nicht klingenden Bauteilen zusammengesetzt ist.

Mit einer besonderen Tagesfahrt zu diesem Thema möchte das Katholische Ferienwerk Gladbeck (KFW) einen kleinen Einblick in die Entstehung dieses Instrumentes gewähren und natürlich auch ausgewählte Klangerlebnisse ermöglichen. Dieses Programm in sehenswerten Kirchengebäuden unserer westfälischen Heimat erwartet die Tielnehmer.

Abteikirche zu Marienmünster


Im Jahr 1128 stiftete Graf Widukind I. von Schwalenberg und seine Gattin Luttrudis auf Anregung des Paderborner Bischofs Bernhard I. von Oesede als Sühnekloster ein Benediktinerkloster, genannt Marienmünster. 12 Mönche aus der 822 gegründeten Benediktinerabtei Corvey bei Höxter übernahmen die Betreuung. Die barocke Klosteranlage inkl. der alten Klostermauern und Wirtschaftsgebäude ist weitgehend erhalten. Die Abteikirche mit barocker Innenausstattung aus den Jahren 1683 bis 1685 und der „Möller-Orgel“ dient der katholischen Gemeinde als Pfarrkirche und wird von Passionistenpatres betreut.

Das Kloster besaß nachweislich schon früh Orgeln: die erste wurde im Jahre 1536 erbaut und 1626 zerstört. In der Abteikirche Marienmünster befindet sich heute die am besten erhaltene Orgel von Johann Patroculus Möller (1698-1772), dem bedeutendsten westfälischen Orgelbauer des 18. Jahrhunderts. Der „Orgelbauer aus Lippstadt“, wie er sich selbst bezeichnete, schuf für die Abteikirche in den Jahren 1736-1738 eine seiner größten und klangschönsten Orgeln.

Mit dem Orgelneubau in Marienmünster werden alle Dimensionen gesprengt. 42 Register auf drei Manualen zeugen von dem Reichtum, den das Kloster als Krönung und Abschluss der Jahrzehnte andauernden Baumaßnahmen in klanglicher Hinsicht erleben wollte.
Da dieses barocke Juwel sowohl die Säkularisation als auch die Kriege und andere Umstände überstanden hat, darf man mit Recht behaupten, dass dieses Instrument in seiner einzigartigen Harmonie mit dem Raum und dem historischen Klangbild als schönstes und wertvollstes Orgelerlebnis in Westfalen gilt.

36 Register sind original. 2010 begannen die Arbeiten einer umfangreichen Überholung und Restaurierung durch die Fa. Muhleisen aus Straßburg. Im November 2012 wurde die Orgel wieder eingeweiht und ist seitdem ein bedeutendes Beispiel westfälischer Orgelbaukunst.

• Orgelmuseum der Orgelstadt Borgentreich


In der Orgelstadt Borgentreich erwartet Sie als Musikliebhaber auch der Besuch des ersten deutschen Orgelmuseums. Im ehemaligen Rathaus der Stadt wurde im Jahr 1980 erstmals in Deutschland die Idee verwirklicht, der Pfeifenorgel ein eigenes Museum zu widmen.
Gewinnen Sie hier Einblicke in die handwerkliche Entstehung, den Klangaufbau und die Funktion sowie in die Geschichte der Königin der Instrument, unterhaltsam aufbereitet an Pfeifen, Werkzeugen und Modellen zum Anschauen, Anfassen und zum Ausprobieren.
Entdecken Sie Originale, erleben Sie fantastische Vielfalt, erproben Sie Sondermodelle persönlich und erkennen Sie die wahre Größe des Instruments. Eine Führung unter qualifizierter Begleitung ist bestellt.

• Pfarrkirche St.Johannis Baptist zu Borgentreich


Die Barockorgel in St.Johannis Baptist stammt ursprünglich aus dem ostwestfälischen Kloster Dalheim (Lichtenau). Sie war im 17. Jahrhundert für die Klosterkirche des Augustinerordens gebaut worden. Im Zuge der Säkularisierung wurde die Orgel nach der Aufhebung des Klosters 1803 für Borgentreich erworben. Der älteste Teil ist das Hauptwerk, das ein Orgelbauer der Familie Bader im 17.Jahrhundert geschaffen hat.

In mehreren Bauabschnitten seit 2004 konnte die letzte große Restaurierung im Mai 2011 abgeschlossen werden. Die Arbeiten umfassten die Restaurierung der erhaltenen historischen Substanz (Orgel-Hauptgehäuse, Windladen und der aus fünf Bauphasen stammende historische Pfeifenbestand) sowie die Rekonstruktion verloren gegangener Teile (Windversorgung, Trakturen, Spielanlage, Rückpositivgehäuse und verschiedene Register – insbesondere Zungenstimmen).

Das Instrument besitzt auf drei Manualen und einem Pedal insgesamt 45 klingende Register (zuzüglich Tremulant und Zimbelstern) mit 3002 klingenden Pfeifen. 17 Pfeifen im Prospekt der Orgel sind stumm, so dass sie insgesamt über 3019 Pfeifen verfügt.

Aufgrund ihrer speziellen Bauweise ist diese historische Orgel die weltweit größte, doppelte Springladenorgel und zählt zu den berühmtesten Denkmalorgeln Europas. Sie ist auch die größte historische Orgel in Westfalen

Die Inklusivleistungen umfassen alle Eintrittsgelder, zwei Orgelführungen und Musikdarbietungen, Besuch und Führung durch das Orgelmuseum in Borgentreich, ein gemeinsames Mittagessen sowie die Busfahrt.

Begleitet werden die KFW-Gäste an diesem Tag von Herrn Konrad Suttmeyer, Kantor an St. Lamberti Gladbeck und Bischöflicher Orgelsachverständiger im Bistum Essen sowie von Herrn Joachim E.Schwiertz vom KFW Gladbeck.

Anmeldungen werden ab sofort entgegen genommen beim Katholischen Ferienwerk Gladbeck, Telefon 02043-279930, Fax: 02043-279923, Email: info@ferienwerk-gladbeck.de, Internet: www.ferienwerk-gladbeck.de.

Autor:

Joachim E. Schwiertz aus Gladbeck

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