A 52: Bürgerforum wendet sich an Georg Hahne

Georg Hahne, Vorsitzender des Gladbecker Einzelhandelsverbandes, hatte sich beim Neujahrsempfang der Stadt für den Bau der A 52 durch Gladbeck ausgesprochen und gefordert, dass sich der Rat der Stadt nach Ablauf der Bindefrist des Ratsbürgerentscheids erneut mit der A 52 befassen soll. In einem Offenen Brief nimmt das Gladbecker Bürgerforum dazu Stellung.

Matthias Raith, Vorsitzender des Bürgerforums, teilt Hahne in dem Schreiben mit, dass dieser von sachlich falschen Grundlagen ausgehe. "Auch nach dem 25. März 2014hat die Stadt keine Möglichkeit, das mit dem Ratsbürgerentscheid entschiedene Thema wiederaufzunehmen. Der Ratsbürgerentscheid vom 25.03.2012 und das dabei gegebene Tunnelversprechen beruhten
auf einer nur informellen, mündlichen Verabredung verschiedener Bundes- und Landespolitikermit Repräsentanten der Stadt Gladbeck aus dem Jahre 2011, nach der im Zugeeiner Autobahnplanung auf Gladbecker Stadtgebiet gegen Kostenbeteiligung der Stadt mit rund 2 Mio. € ein ca. 1,5 km langer Tunnel vorgesehen werden sollte."

Planungen werden nicht mehr betrieben

Diese Basis der Entscheidung sei inzwischen hinfällig. Die damals mitwirkenden Repräsentanten von Bund und Land seien nicht mehr im Amt, formale Positionen ihrer Organisationen gäbe es nicht. Vielmehr hätte die Landesregierung – auch als Reaktion auf das Gladbecker Abstimmungsergebnis - im vergangenen Jahr definitiv erklärt, dass sie die Planung der A 52 auf Essener Gebiet und in Gladbeck nördlich der A 2 nicht mehr betreiben werde.

"Ansätze von Planungsverfahren für die A 52 auf Bottroper Gebiet sind nach den übereinstimmenden, gut fundierten Stellungnahmen der Städte Essen und Gladbeck in gravierender Weise strukturell rechtsfehlerhaft. Sie können ein Baurecht für die Autobahn bzw. Teilabschnitte davon nicht begründen, ", so Raith.

"DIe Sache ist erledigt"

"Die Mehrheit der Bürger hat mit ‚nein‘ gestimmt. Die Sache ist erledigt. Das Bürgerforum Gladbeck setzt sich vorbehaltlos für die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität in Gladbeck ein, also nicht nur für oder gegen eine bestimmte Straße. Zahlreiche Rückmeldungen aus der Bürgerschaft bestätigen uns, dass die wirtschaftliche und ökologische Weiterentwicklung der Stadt eine breit gefächerte Mobilität für ihre Bürger und Nachbarn benötigt. Wir Gladbecker wünschen eine gut erreichbare Innenstadt mit attraktiven,
qualitativ hochwertigen Angeboten ihrer Geschäfte. Ich gehe davon aus, dass wir hierzu die gleichen Ziele wie Sie verfolgen. Ihre unternehmerischen Aktivitäten sind aus unserer Sicht in diesem Sinne beispielhaft. Aus welchen Gründen sich die Gladbecker Kaufmannschaft entgegen dieser Zielsetzung, trotz neuer Fakten und ungeachtet aller wirtschaftlichen Herausforderungen des Standorts unverändert für eine dritte Autobahn quer durch Gladbeck einsetzt, ist mir reichlich unklar. "

Irreparable Schäden durch Großbaustelle

Durch einen weiteren Ausbau der Trasse wäre die Gladbecker Innenstadt
mit wenigen Anschlussstellen schlechter erreichbar sein als zuvor. Ein Torso der A52 durch Gladbeck (ohne Essener Tunnel) könne wegen der zu erwartenden Engpässe eingangs der Essener Nordstadt die Erreichbarkeit von Essen für Gladbecker und von Gladbeck für Essener nicht verbessern.

Raith abschließen: "Und abgesehen davon: mindestens 10 Jahre Autobahn- Großbaustelle mitten in Gladbeck und die damit verbundenen Verkehrsverlagerungen werden die Gladbecker Geschäfte, den Wert ihrer Assets und der öffentlichen Infrastrukturen in der Innenstadt irreparabel beschädigen."

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

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