Eiskalt gegen Müllsünder
Die Waste Watcher haben Hagens Müll im Visier

Seit sechs Wochen sind die Waste Watcher in Hagen unterwegs und haben den illegalen Müllentsorgern den Kampf angesagt. Sie nehmen sich allen an, was achtlos weggeworfen wurde - von Kippe bis Kühlschrank - und geben ihr Bestes, um die Müllsünder zur Verantwortung zu ziehen.  | Foto: Sikora
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  • Seit sechs Wochen sind die Waste Watcher in Hagen unterwegs und haben den illegalen Müllentsorgern den Kampf angesagt. Sie nehmen sich allen an, was achtlos weggeworfen wurde - von Kippe bis Kühlschrank - und geben ihr Bestes, um die Müllsünder zur Verantwortung zu ziehen.
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Fast 19.000 Euro Bußgelder in nur sechs Wochen Sie kommen auf leisen Sohlen im leisen Elektroauto. Wann und wo sie auftauchen, weiß niemand. Eine neue Truppe sorgt in der Stadt für Ordnung: Die Waste Watcher.

von Nina Sikora

Die Arbeit der Waste Watchers fällt ins Gewicht, denn sie nehmen sich einem der größten Probleme der Stadt an: dem Müll. Am 1. April begannen 15 Männer und Diana Pawelczik damit, für mehr Sauberkeit im Stadtgebiet zu sorgen. "Ich habe das Projekt verfolgt und mich extra dafür beworben, weil mir die Stadtsauberkeit am Herzen liegt", sagt die einzige weibliche Müll-Wächterin (wörtliche Übersetzung von Waste Watcher).

Verwarngelder gibt's sofort

In acht Zweierteams ist die neue Müllpolizei nun, zunächst für zwei Jahre, täglich in Hagen unterwegs und ahndet kleine und große Müllvergehen. Da jeweils ein Mitarbeiter des Umweltamtes und ein Mitarbeiter der Hagener Entsorgungsbetriebe (HEB) zusammen unterwegs sind, können Verwarngelder sofort verhängt werden. Wurden die Müllsünder nicht in flagranti erwischt, begeben sich die Waste Watchers auch auf Spurensuche - ähnliche wie der Mülldetektiv, den die Stadt und HEB zuweilen in der Vergangenheit engagiert hatten.

18000 Euro Bußgelder

Das neue Konzept der Waste Watcher kommt an. "Wir haben eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Die Menschen fragen: 'Wo seid ihr die ganzen Jahre gewesen?'", berichtet Dr. Herbert Bleicher, HEB-Geschäftsführer. Und das Ergebnis der ersten sechs Wochen kann sich sehen lassen: "18000 bis 19000 Euro Bußgelder haben wir in den letzten sechs Wochen verhängt. Das zeigt, wie erfolgreich wir unterwegs sind."

Waste Watchers eine Erfolgsgeschichte

Der Beigeordnete Thomas Huyeng ist vom Gelingen des Projekts überzeugt: "Ich glaube, dass wir mit den Waste Watchers eine Erfolgsgeschichte schreiben können." Und auch Oberbürgermeister Erik O. Schulz ist begeistert: "Wir haben in den Stadtteilen durchaus schon was erreicht." Schon mehrfach sei die Stadt das Müllproblem angegangen, doch: "Wir brauchen neben einmaligen Aktionen auch ein Grundrauschen", so das Stadtoberhaupt. Dieses Grundrauschen, also eine ständige Präsenz, ist nun mit dem Waste Watchern gegeben.

Positive Reaktionen

Und, was haben die von der Müllfront zu berichten? "Wir haben viele, die Einsichtig sind. Bei den meisten macht es Klick", erzählt Einsatzleiter Jens Steinbach über die Müllsünder. Vom einfachen Bürger bis zum Arzt, Juristen und Geschäftsführer reicht die Palette der Müllganoven. Zwar sei es vorgekommen, das man verbal angegangen wurde, aber "zum größten Teil sind die Reaktionen auf uns positiv", versichern die Waste Watcher.

Zwei Jahre Laufzeit

Wie sich das Projekt "Waste Watcher" in seinen zwei Jahren Laufzeit schlägt, werden die Hagener Bürger sicher genau streng beobachten wie die Waste Watcher die illegalen Müllkippen.

Autor:

Nina Sikora aus Essen

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