Tötungsdelikt aus dem Jahr 2006 vor der Aufklärung

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Das Tötungsdelikt an einem Hagener Unternehmer vom 09.11.2006 steht vor
der Aufklärung - zwei dringend Tatverdächtige in Untersuchungshaft
ln den frühen Abendstunden des 09.11.2006, einem Donnerstag, wurde der damals
55 Jahre alte Hagener Geschäftsmann Wolfgang Schepp und dessen damals 52-
jährige Lebensgefährtin Opfer eines Überfalls in dem Wohnhaus der Bergruthe 6 in
Hagen-Emst;
Wolfgang Schepp verstarb an den Folgen zweier Schussverletzungen am Tatort.
Seine Lebensgefährtin wurde durch Gewaltanwendung zur Herausgabe von
Schmuck und Bargeld genötigt. Sie erlitt schwere Verletzungen, welche in einem
Krankenhaus behandelt werden mussten.
Die Hagener Polizei richtete eine Mordkommission („MK Bergruthe“) ein.
Insgesamt wurden im Verlaufe der Jahre 262 Spurenakten bearbeitet, zahlreiche
Zeugen vernommen und kriminaltechnische Untersuchungen veranlasst. Trotz
intensiver Ermittlungen konnten die beiden als männlich beschriebenen
Tatverdächtigen nicht ermittelt werden. Die Tatbeute blieb zunächst unauffindbar.
Eine erste heiße Spur ergab sich im Jahr 2009. Eine Uhr aus der Tatbeute wurde im
März 2009 in Amsterdam zur Reparatur gegeben. lm Dezember 2011 wurde eine
weitere Uhr aus der Tatbeute im niederländischen Apeldoorn zu Reparatur gegeben.
ln beiden Fällen waren die Ermittlungen zum Weg der Uhren bedeutsam, führten
aber immer noch nicht zu den unbekannten Tätern.
Einen weiteren Ermittlungsansatz bot Ende 2014, Anfang 2015 ein polizeilicher
Erkenntnisaustausch, welcher im Rahmen einer Ermittlungsunterstützung erfolgte.
Die Kriminalpolizei Bayern (Miesbach) ersuchte um Unterstützung bezüglich eines
Raubüberfalls vom 08.01.2014 in Rottach-Egern (Tegernsee). Es folgte die
Auswertung der in Bayern erlangten Ermittlungsergebnisse zu Tatverdächtigen aus
Dortmund, Lünen und Hagen.
Mit der weiteren Ermittlungsunterstützung und Auswertung beschäftigte sich dann
eine Ermittlungskommission des Kriminalkommissariats 22 (Organisierte Kriminalität)
der Hagener Polizei. ,
Das Ergebnis der Auswertungen wurde Ende 2015 der Staatsanwaltschaft Hagen mit
der Anregung vorgelegt, an sämtlichen noch vorhandenen Spurenträgern aus der
„MK Bergruthe“ erneut kriminaltechnische Untersuchungen vornehmen zu lassen.
lm April 2016 ging bei der Ermittlungskommission ein DNA-Gutachten ein, aus
welchem sich die DNA-ldentifizierungsmuster von zwei tatverdächtigen Personen
ergaben.
Die Auswertungen von weiteren Daten und Akten führten zu weiteren Indizien, die
den Tatverdacht gegen die beiden Personen erhärtete. So erließ das Amtsgericht
Hagen am 23.05.2016 aufgrund des vorgelegten Ermittlungsergebnisses einen
Haftbefehl gegen einen nunmehr 45-jährigen Bosnier.
Die Fahndung nach dieser Person dauerte dann bis 'zum 03.08.2017. Bei der
Einreise nach Deutschland wurde der Tatverdächtige am Dortmunder Flughafen
durch Beamte eines SEK festgenommen. r
Am 04.08.2017 verkündete das Amtsgericht Werl einen vom Amtsgericht Hagen am
01.08.2017 erlassenen Haftbefehl gegen einen heute 50-jährigen Tatverdächtigen.
Beide Personen befinden sich zurzeit in Untersuchungshaft. Der 50-jährige
Tatverdächtige befindet sich seit Oktober 2014 in anderer Sache in Haft.
Die Tatverdächtigen machen zum Tatvorwurf bislang keine Angaben.

Text Polizei Hagen

POL-HA: Mitteilung zur Pressekonferenz vom 08.08.17 im Zusammenhang
mit einem Tötungsdelikt vom 09.11.2006

Hagen (ots) - Bei einem Raubüberfall am 09.11.2006 wurde der 55
Jahre alte Geschäftsmann Wolfgang Schepp in seinem Wohnhaus in Hagen
durch zwei Schüsse getötet und seine 52-jährige Lebensgefährtin
schwer verletzt. Zunächst unbekannte Täter erbeuteten Bargeld und
Schmuck. Im Zuge der Ermittlungen arbeitete die Mordkommission
"Bergruthe" im Verlaufe der Jahre 262 Spurenakten mit über 1700
Einzelspuren ab, vernahm zahlreiche Zeugen und veranlasste
kriminaltechnische Untersuchungen. Zwei bei dem Raub erbeutete
hochwertige Uhren tauchten 2009 und 2011 in den Niederlanden auf,
führten allerdings immer noch nicht zum Erfolg. Im Zusammenhang mit
einem versuchten Raubmord in Rottach-Egern in Bayern wurden 2014 zwei
Verdächtige festgenommen und zu hohen Haftstrafen verurteilt. Einer
von ihnen, ein mittlerweile 50-jähriger Mann aus Lünen, konnte
aufgrund verbesserter Auswertung von DNA-Spuren auch mit dem Tatort
in Hagen in Verbindung gebracht werden. Der zweite DNA-Treffer führte
zu einem inzwischen 45 Jahre alten Bosnier, der sich in seine Heimat
abgesetzt hatte. Als dieser am 03.08.2017 mit dem Flugzeug nach
Deutschland einreiste, nahmen ihn SEK-Beamte am Dortmunder Flughafen
fest. Beiden wurden mittlerweile Haftbefehle im Zusammenfall mit dem
Tötungsdelikt aus 2006 verkündet.

OTS: Polizei Hagen

Autor:

Kai-Uwe Hagemann aus Hagen

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