Betrug im Postkasten: "Deutschland-Umfrage"

Der Zettel lockt mit Gewinnen, die es nicht gibt, für eine Umfrage, die keine ist.
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"Ihre Meinung ist gefragt", behauptet der knallgelbe Zettel, "soll der Euro bleiben?" Einen solchen Brief fanden heute viele Dorstener und Schermbecker in ihrem Briefkasten. Angeblicher Absender: Das "Institut für Erforschung Schuldenkrise der Länder". Natürlich gibt es ein solches Institut nicht, und auch die Gewinne können sich die Teilnehmer abschreiben - Betrüger sind am Werk.

"Jeder Teilnehmer gewinnt", heißt es auf der Postkarte, die die Teilnehmer - natürlich auf eigene Kosten - an eine Postfachadresse in Osnabrück schicken sollen. Von der angeblich so wichtigen Umfrage, die im Begleitschreiben angekündigt wird, ist auf dem Zettel allerdings nichts mehr zu erkennen. Statt dessen warten drei Fragen auf Grundschulniveau, bei denen man die richtige Lösung ankreuzen soll.

Vergebene Liebesmüh, denn niemand wird die Antworten jemals kontrollieren. Und von den ausgelobten Preisen wird kein Teilnehmer jemals etwas sehen.

Den Machern dieser Postwurfsendung geht es vielmehr um die Adressen, die der vertrauensselige Empfänger auf die Rücksendekarte schreiben soll. Ganz wichtig dabei ist natürlich die Altersangabe, damit nach dem Sammeln der privaten Daten vor allem ältere Menschen gezielt als Betrugsopfer ausgesucht werden können - entweder, von den Hintermännern dieser Postwurfsendung selbst, oder von Dritten, die diese Daten aufkaufen und für ihre Zwecke missbrauchen.

Ähnliche Fälle sorgten schon andernorts und unter anderen Vorgaben für Aufregung. Mal fragen die fiktiven Institute nach der Einstellung zum Euro, mal schieben sie eine Energieumfrage vor. Immer locken sie mit Gewinnen.

"Sie müssen davon ausgehen, dass mit Ihrer Adresse gehandelt wird und Sie eventuell unerwünschte Werbeanrufe oder Werbepost erhalten. Werfen Sie die Post lieber in den Papierkorb", warnt die Verbraucherzentrale Niedersachsen, wo die Täter mit einer ähnlichen Masche handelten.

STADTSPIEGEL-Tipp: Geben Sie Ihre Adresse nicht an. Die Gewinne gibt es nicht. Werfen Sie den Wisch einfach weg.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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